SOLINGEN (red) – Im ehemaligen Appelrath & Cüpper-Gebäude im Herzen der Innenstadt entsteht die „Gläserne Werkstatt“ – ein Ort, an dem das, was vor unserer Haustür – in Solingen und in der Region – hochwertig und nachhaltig entwickelt und produziert wird, zu sehen, zu erleben und zu erwerben ist. Produktionsprozesse sollen gläsern werden: Es soll demonstriert, erklärt, vorgeführt, zum Experimentieren, Austauschen und Genießen eingeladen werden.
Umbau soll Anfang 2021 starten
Die bauliche Umwandlung des früheren Kaufhauses zur Werkstatt hat bereits begonnen, jetzt seien vor allem gute Ideen für eine offene und flexible Gestaltung des Innenraums gefragt, die das „kreative Milieu“ der „Gläsernen Werkstatt“ spürbar machen. Diese Ideen soll das Team „raumwerk.architekten“ aus Köln liefern, das im Auswahlverfahren erfolgreich war und für die Umsetzung beauftragt ist. Aktuell läuft die Planung im Detail, der Umbau soll Anfang 2021 starten.
„Das Konzept hat uns absolut überzeugt, die Entscheidung im Auswahlgremium fiel einstimmig“, betonen Hartmut Hoferichter und Carsten Zimmermann, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Solingen (SEG), die das Projekt „Gläserne Werkstatt“ federführend betreut.
Unterschiedliche Nutzungen und Bedarfe
Das Innenraumkonzept ziele darauf ab, möglichst flexibel auf unterschiedliche Nutzungen und Bedarfe eingehen zu können. Fest stehe, dass Firmen, Start-Ups, Organisationen, Institutionen oder auch Vereine die Gläserne Werkstatt auf insgesamt drei Ebenen nutzen werden – alleine oder auch in Kooperation mit anderen, in einem wechselnden System und immer für einen vereinbarten Zeitraum. Abwechslung im Angebot sei also garantiert, so die Verantwortlichen.
Wer zum Start einziehen wird, entscheidet sich in einem Auswahlverfahren, das im ersten Quartal 2021 startet. Schon jetzt können Interessierte ihr Interesse bekunden. Sie werden per Email über alle weiteren Schritte auf dem Laufenden gehalten und informiert, wenn das Bewerbungsverfahren startet: (LINK).
Flexible Nutzung mit mobilen Raumelementen
Vor dem Hintergrund der flexiblen Nutzung hat das Kölner Architektenbüro mobile Raumelemente entwickelt, die denen produziert, ausgestellt und verkauft werden kann: Die „Möglichkeitsräume“ sollen vielfältig bespielt und konfiguriert werden können. Komplette Raummodule im Erdgeschoss entlang der Schaufenster sollen als Werkstätten dienen, in denen auch größere Maschinen Platz finden, etwa Schleifmaschinen für Schneidwaren.
Mobile Werkstattboxen hingegen können überall im Raum aufgestellt werden. Aufgeklappt werden sie zur kleinen, persönlichen Werkstatt, in der gearbeitet und auch ausgestellt werden kann: Vitrine, Werkstatt und Lager auf kleinstem Raum. Ergänzt werden diese Boxen durch große Arbeitstische, die sich mehrere Nutzerinnen und Nutzer teilen können.
Lounge-Zonen für den gemütlichen Aufenthalt
Marktstände im Obergeschoss sollen ein ganz eigenes Ambiente schaffen. In den kleinen, aufklappbaren Räumen können Produkte hergestellt, verkauft, verkostet und probiert werden. Sind sie geschlossen, kann man teilweise durch ein Schaufenster hineinschauen. Zusätzlich sollen auf dieser Etage Lounge-Zonen für den gemütlichen Aufenthalt entstehen. Eine mobile Kücheneinheit findet hier Platz, die bei Bedarf auch in anderen Teilen des Gebäudes eingesetzt werden kann.
Im Untergeschoss sollen zudem Möglichkeiten geschaffen werden, um Workshops und Veranstaltungen durchzuführen. Und auch der Außenraum vor der Gläsernen Werkstatt soll genutzt werden: Geplant sind unter anderem Urban Gardening Boxen, außerdem sollen hier nachhaltige Produkte aus der mobilen Küche angeboten werden.