SOLINGEN (mh) – „Alle Menschen, die sich eine berufliche Auszeit wünschen, sollten diese auch realisieren können. Es muss kein Wunschtraum bleiben.“ Das ist die Vision von Nina Kuhlmann. Die 39-Jährige engagiert sich als MUTivatorin für alle, die sich ein Sabbatical wünschen, aber nicht wissen, wie sie ihren Traum verwirklichen können.
Nina Kuhlmann berät zum Thema Sabbatical
Die Düsseldorfer Bankkauffrau, gebürtig im Sauerland, hatte ihre beiden Sabbaticals dazu genutzt, sich die Welt anzusehen. Sie war in Australien, Süd- und Zentralamerika und Kanada unterwegs. Außerdem nutzte sie die Zeit für ein Praktikum in Neuseeland und arbeitete nebenbei in einem türkischen Café.
Während eines Burnout hatte sich Nina Kuhlmann mit Gedanken über ihr künftiges Leben beschäftigt. „Was möchte ich wirklich machen? Mit welchen Leuten möchte ich zusammen arbeiten?“ Im Laufe dieser Zeit kristallisierten sich für die junge Frau immer klarere Vorstellungen. Am Ende ihrer einjährigen Arbeitsunfähigkeit wusste sie, dass sie ihre Zukunftspläne in die Tat umsetzen würde.
Traum vom Sabbatjahr verwirklichen
Jetzt gibt die MUTivatorin anderen mit ihrer Geschichte den Mut, ihre Träume Wirklichkeit werden zu lassen. Ihr Ziel ist nicht nur die Eins-zu-Eins-Betreuung, die relativ kostspielig ist. Chancen sieht sie vor allem in einer digitalen Plattform, wo sie ihr Wissen mit anderen teilt, sie berät. „Die individuellen Wege des Einzelnen muss jeder für sich selbst finden. Ich kann nur die Möglichkeiten aufzeigen, verdeutlichen, was machbar ist und wie es umgesetzt werden kann.“
Das Sabbatical bezeichnet eine berufliche Auszeit bis zu maximal einem Jahr. In dieser Zeit verfolgt jeder sein ganz persönliches Ziel. Der eine engagiert sich sozial, der andere geht auf Reisen. Doch wie läuft das Ganze finanziell? „Das ist wohl eine der größten Sorgen“, weiß Nina Kuhlmann. Der andere Punkt ist die Frage, wie sich das Sabbatical mit dem Job vereinbaren lässt. Und drittens muss man lernen, MUT aufzubauen und sich nicht von den vielen gedanklichen Hürden bange machen zu lassen.
Hier setzt das Coaching von der 39-Jährigen ein. „Es geht darum, das Sabbatical oder Sabbatjahr, wie man es ebenfalls nennt, richtig zu planen. Für eine Spontanaktion ist es ungeeignet.“ Während Beamte bei ihrem Arbeitgeber problemlos einen Antrag stellen können, ist es in der freien Wirtschaft eine persönliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Ein Recht auf das Sabbatjahr gibt es hier nicht.
Finanziell geht es darum, wie das Jahr genutzt werden soll. Auf Weltreise gehen – was sich übrigens die meisten wünschen – bedeutet einen wesentlich größeren finanziellen Aufwand als zum Beispiel das so genannte Work & Travel, das zumindest eine teilweise Einnahme bedeutet. Nicht zu vergessen die Fixkosten, die in der Heimat ja weiterlaufen.
Teilnahme am Programm Bergsteiger Accelerator
Ursprünglich hatte Nina Kuhlmann Selbstständigkeit gar nicht in Erwägung gezogen. Dann schaute sie sich in der Startup-Szene um und kam dabei auch in Kontakt zum Solinger Coworkit. Hier fand man ihr Vorhaben so interessant, dass man sie zur Teilnahme am Programm Bergsteiger Accelerator der Solinger Wirtschaftsförderung einlud.
Eine Homepage ist derzeit in Arbeit. Bei Globetrotter Ausrüstung, dem Anbieter für Outdoor-Bekleidung und Ausrüstung, gibt die MUTivatorin bereits Workshops. „Wir haben die gleiche Klientel“, lacht Nina Kuhlmann, „Menschen mit Freiheitsdrang, die etwas erleben wollen.“