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SOLINGEN (bgl) – Das Zentrum für Hämatologie und Onkologie in der Medizinischen Klinik I im Klinikum Solingen erweitert sein Leistungsspektrum und bietet ab sofort die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) als ergänzendes therapeutisches Format für Tumorpatienten an. „Unterstützende Verfahren werden von vielen Patienten gewünscht. Um Nebenwirkungen abzumildern oder um insgesamt stärker zu werden. Oder um vielleicht auch eine ganz andere Zuwendung zu bekommen aus einem anderen Blickwinkel“, zeigt Oberärztin Dr. Julia Hartung auf, die im Klinikum ausgewiesene Expertin für Akupunktur und TCM ist.
TCM als „Add-On“ zur Schulmedizin
Im Rahmen einer Krebstherapie nimmt die TCM eine ergänzende Rolle ein. „Es handelt sich bei diesem Angebot quasi um ein ,Add-on´“, sagt Dr. Viola Fox, Chefärztin der Onkologie im Klinikum. Zur „TCM-Ergänzung“ gehören beispielsweise Bewegungsangebote – seit knapp zwei Monaten gibt es im Klinikum einen Yoga-Kurs und im Herbst soll Chigong folgen – und die Anwendung von chinesischen Kräutern. Aber auch seit neuestem die Akupunktur. „Bei der Akupunktur ist es uns ganz wichtig, dass wir keine Interaktion mit der Tumortherapie haben werden“, betont Dr. Julia Hartung.
Soll heißen: Der schulmedizinische Aspekt der Krebsbehandlung wird zu keinem Zeitpunkt verletzt. „Die Akupunktur ist da sehr sicher. Es gibt sehr gute Daten zur Wirksamkeit, angefangen bei Übelkeit, Erbrechen und zahlreichen Magen-Darm-Problemen. Aber auch bei Schlafstörungen, Unruhezuständen und natürlich auch Schmerzen jeder Art“, macht Dr. Julia Hartung deutlich. Die Akupunktur findet im TCM-Raum in der Onkologischen Ambulanz in der 8. Etage des Klinikums statt.
Akupunktur „vom Scheitel bis zur Sohle“
Von den gesetzlichen Krankenkassen wird die Akupunktur bisher nicht getragen. Eine Einzelsitzung kostet knapp elf Euro und dauert rund eine halbe Stunde. Eine ganze Reihe der filigranen Akupunkturnadeln wird dann gesetzt. Und zwar „vom Scheitel bis zur Sohle“, betont Akupunkteurin Julia Hartung, die im Rahmen ihrer Ausbildung in der Traditionellen Chinesischen Medizin zahlreiche Lehrgänge absolviert hat, unter anderem im chinesischen Chengdu.
Eine Akupunktur kann sowohl während einer Chemotherapie stattfinden als auch danach. „Wir wollen unsere Patientinnen und Patienten nicht mit dem Wunsch allein lassen, noch etwas anderes jenseits der Schulmedizin zu machen“, unterstreicht Dr. Viola Fox die steigende Nachfrage nach alternativen Behandlungsmethoden. Etwa 80 Prozent aller Krebspatienten würden laut Studien einen solchen Wunsch zum Ausdruck bringen.
Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren und stärken
Ziel der verschiedenen Heilverfahren der TCM ist es, den „inneren Energiefluss wiederherzustellen, Störungen auszugleichen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und zu stärken“. Übrigens: Am vergangenen Sonntag feierte man in China das Neujahrsfest. Millionen von Menschen nahmen im Reich der Mitte das Ereignis zum Anlass, um mit ihren Familien und Freunden den Übergang zum Jahr des Wasser-Hasen zu zelebrieren.
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