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Kunstmuseum: „hive instinct“ zeigt Werke von Pascal Sender

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Das Kunstmuseum Solingen zeigt interaktive Werke von Pascal Sender. (Foto: © Sarah Schmitz)
Das Kunstmuseum Solingen zeigt interaktive Werke von Pascal Sender. (Foto: © Sarah Schmitz)
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SOLINGEN (ssh) – Eine Ausstellung der etwas anderen Art wird seit Samstag im Kunstmuseum Solingen gezeigt. Der Schweizer Künstler Pascal Sender präsentiert seine Werke, die er teils mit anderen Künstlern gemeinsam geschaffen hat. Ebenso sind Werke zu betrachten, die mittels einer AI (Artificial Intelligence / Künstliche Intelligenz) zustande kamen. Sender studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, sowie an der Royal Academy of Arts in London. Er erhielt den Internationalen Bergischen Kunstpreis 2021.

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Senders Ausstellung besteht nicht nur aus farbintensiven Gemälden und Skulpturen. Vielmehr versteht der Künstler sich darauf, auf spielerische und innovative Weise, neue Methoden in seine Kunst einfließen zu lassen. So präsentiert er unter anderem ein mittels einer VR-Brille und 3D-Druck entstandenes Selbstportrait bereits am Eingang des Kunstmuseums. Des Weiteren können die meisten Kunstwerke interaktiv erlebt werden.

Interaktive, bewegliche Werke von Pascal Sender

Aus Holzstücken, Bauschaum und Teilen ausrangierter Schreibtischstühle zusammengebaut, tragen zwei mobile Skulpturen in Form überdimensionaler Hände je ein iPad durch die Ausstellung. Die Tablets sorgen dafür, dass man mittels einer vom Künstler autodidaktisch entwickelten SprayAR-App die Bilder auch im virtuellen Raum betrachten kann. Viele der Kunstwerke werden durch diese innovative Technik lebendig und dreidimensional. Besucher können sich mittels der Tablets selbst in die Ausstellung einbringen. Die App ist so programmiert, dass der Besucher Wände, Böden und auch die Kunstwerke bemalen darf und sich ausprobieren kann.

Pascal Sender zeigt, wie die Kunstwerke erlebt werden können. (Foto: © Sarah Schmitz)
Pascal Sender zeigt, wie die Kunstwerke erlebt werden können. (Foto: © Sarah Schmitz)

Sollten die fahrenden Hände mit den iPads vergriffen sein, gibt es im Kunstmuseum auch leihweise Tabletcomputer, auf denen die App bereits vorinstalliert ist. Wer mag, kann ein eigenes mobiles Gerät des Herstellers Apple mit in die Ausstellung bringen und sich die App bestenfalls bereits im heimischen WLAN herunterladen. Mindestanforderung hierfür ist das iPhone 7, noch besser funktioniert die SprayAR-App jedoch mit iPads der neueren Generation.

Mit virtueller Realität bringt Sender Kunstwerke zum Leben

Pascal Sender begann die Führung durch seine Ausstellung gemeinsam mit Direktorin Gisela Engelbracht-Iglhaut und Kurator Wilko Austermann. Er präsentierte zunächst hochformatige Werke, welche die Besucher willkommen heißen. Die „Diarys“ sind Kollagen einzelner Tage im Leben von Pascal Sender, eine Art visuelles Tagebuch. So zeigt ein Bild bspw. seinen Weg nach London. Wenn man sich dazu entscheidet, die virtuellen Möglichkeiten der iPads zu nutzen, erzählt ein virtuelles Abbild des Künstlers unter anderem die Entstehungsgeschichte einzelner Bilder.

Eine interessante Geräuschkulisse begleitet den Besucher durch die Räume. Viele der Bilder sind mit Musik und Tönen erlebbar. Zudem ist in einem Durchgang eine Leinwand gespannt, auf der ein zunächst abstrakt wirkendes Wesen mit einem Saiteninstrument projeziert ist. Diese Installation reagiert auf akustische Reize und beginnt sich zu bewegen und zu musizieren, sobald ein Geräusch – wie bspw. Schritte – mit einem Mikrofon wahrgenommen wird. „Das sind über 2000 Bilder, aus denen sich diese Figur zusammensetzt. Die wiederholen sich dann in einer Dauerschleife.“, verriet Sender.

Sender betonte die Relevanz der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. (Foto: © Sarah Schmitz)
Sender betonte die Relevanz der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. (Foto: © Sarah Schmitz)

Im nächsten Raum sind verschiedene Werke zu betrachten, die Sender mit anderen Künstlern, wie Maximilian Siegenbruk und Dominik Sartor gemeinsam erschuf. Über diese Kollaboration ist Sender besonders glücklich und ist auch Grundlage für den Namen der Ausstellung. „hive instinct“ bedeutet Bienenstockinstinkt. Er betonte: „Die gemeinschaftliche Arbeit hat uns gegenseitig sehr viel gebracht. Wir haben viel voneinander lernen können.“

Lebendige Kunstwerke laden Besucher zum Interagieren ein

„Die Kunstwerke hier sind das Gegenteil von Antiquitäten. Sie kriegen regelmäßig Updates und verbessern sich dadurch fortlaufend“, erklärte Sender. Ein besonders großes Werk, das in hellen Farben und klaren Strukturen gehalten ist, wird mittels iPad lebendig. Auf dem Display erscheint es plötzlich dunkel, Lichter zaubern eine mysteriöse Stimmung und Insekten schwirren dem Betrachter im dreidimensionalen Raum entgegen.

Im unteren Teil des Kunstmuseums ist eine Wand zu einem großen, digitalen Kunstwerk geworden, das sich mit einer AI und Beiträgen der Besucher stets weiterentwickelt. Ebenfalls zeigt Sender in seiner Ausstellung die Aufzeichnung eines Livestreams bei Twitter, wo seine Zuschauer und Follower gemeinsam seine Kunst formten. So konnte sein Publikum aktiv das Bild gestalten, indem es Wünsche äußerte, was der Künstler auf die Leinwand bringen sollte. „In jedem Augenblick hat mir hierbei jemand geholfen, dass macht die Bilder für mich extrem bedeutsam“, erzählte Sender. Er benutzt verschiedene soziale Netzwerke und Plattformen, um von seinem Publikum erreicht zu werden.

Die virtuelle Erfahrung ist kein Muss, komplettiert die Werke jedoch auf interessante, teils humorvolle Weise. (Foto: © Sarah Schmitz)
Die virtuelle Erfahrung ist kein Muss, komplettiert die Werke jedoch auf interessante, teils humorvolle Weise. (Foto: © Sarah Schmitz)

Authentisch, humorvoll und interaktiv lädt die Ausstellung im Kunstmuseum Solingen Besucher dazu ein, sich zwischen Kunstwerken auch im virtuellen Raum zu bewegen und die ausgestellten Werke zu entdecken. Der Künstler betonte: „Die digitalen Möglichkeiten zu nutzen ist keine Verpflichtung, die Kunstwerke stehen für sich. Die Tablets bieten aber eine gute und sichere Möglichkeit, auch die virtuelle Welt kennenzulernen.“

Öffnungszeiten

Die Ausstellung wurde am Samstag (11.03.2023) offiziell eröffnet.

Ausstellungsdauer: 12.03 – 16.04.2023
Dienstag bis Sonntag, jeweils 10.00 – 17.00 Uhr

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