SOLINGEN (red) – Am Montag hat die Kulturministerkonferenz beschlossen, den Antrag der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zur Aufnahme der Müngstener Brücke auf die nächste deutsche Tentativliste zur Nominierung von Kulturerbegütern für die UNESCO-Liste aufzunehmen. Die Stadt Solingen hat sich mit der Müngstener Brücke zusammen mit fünf weiteren Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts in Italien, Frankreich und Portugal mit dem Antrag „Europäische Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts“ beworben.
Bewerbungen von 21 Stätten aus 13 Bundesländern
Mit ihrer Entscheidung folgt die Kultusministerkonferenz den Auswahlempfehlungen der von ihr eingesetzten ehrenamtlich tätigen Expertinnen und Experten im Fachbeirat. Alleine aus Deutschland hatten sich 21 Stätten aus 13 Bundesländern für eine Aufnahme in die zukünftige Tentativliste beworben. Sieben neue Stätten wurden final vom Fachbeirat empfohlen. Bei der deutschen Tentativliste handelt es sich um die zwischen den 16 Bundesländern abgestimmte Liste der Objekte, die der UNESCO von der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten Jahren als zukünftige Welterbestätten vorgeschlagen werden sollen. Die Liste soll 2024 bei der UNSECO eigereicht werden.
Bei dem Antrag „Europäische Großbogenbrücken des 19. Jahrhunderts“ handelt es sich um eine Serie mit sechs Bestandteilen aus vier Staaten. Neben der Müngstener Brücke gehören die Ponte Pia Maria und die Ponte Dom Luís I in Portugal, das Viaduc de Garabit und das Viaduc du Viaur in Frankreich sowie die Ponte San Michele in Italien dazu. Die Bewerbung für die Aufnahme in die deutsche Tentativliste hat die Stadt Solingen nach einem Aufruf des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung im Dezember 2019 auf den Weg gebracht.
Kurzbach: „Auf dieses Signal haben wir gehofft“
Begleitet und unterstützt wird der Bewerbungsprozess vom Förderverein „Welterbe Müngstener Brücke“, der 2021 im Bergischen Städtedreieck gegründet wurde. Vorsitzender des Vereins ist Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, weitere Vorstandsmitglieder sind unter anderem Burkhard Mast-Weisz, Oberbürgermeister der Stadt Remscheid, Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister des Stadt Wuppertal sowie Werner Lübberink, Konzernbevollmächtigter für die Deutsche Bahn AG in Nordrhein-Westfalen.
Tim Kurzbach, Oberbürgermeister der Stadt Solingen: „Das ist eine großartige Nachricht. Auf dieses Signal haben wir gehofft und gewartet, es erfüllt uns mit unbändiger Freude. Und wir sind auch voller Stolz: Wir haben auf dem Weg bisher alles richtig gemacht, unsere Bewerbung hat die Kulturministerkonferenz überzeugt.“
Entscheidung des Welterbekomites in zehn Jahren
Nach der Aufnahme auf die deutsche Tentativliste soll der Antrag für die Nominierung auf die Welterbeliste bearbeitet werden. Nach aktuellem Plan wäre mit einer Entscheidung des Welterbekomitees über die Eintragung auf die Welterbeliste bei der Sitzung des Welterbekomitees im Jahre 2033 zu rechnen.