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Eleganz auf langen Beinen: Der Weißstorch im Solinger Vogel- und Tierpark

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Mit seinem weißen Gefieder, dem langen, rot leuchtenden Schnabel und den gleichfarbigen Stelzenbeinen ist der Weißstorch eine imposante Erscheinung. (Foto: © Martina Hörle)
Mit seinem weißen Gefieder, dem langen, rot leuchtenden Schnabel und den gleichfarbigen Stelzenbeinen ist der Weißstorch eine imposante Erscheinung. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Im Solinger Vogel- und Tierpark residiert ein ganz besonderer Bewohner: der Weißstorch. Elegant, eindrucksvoll und mit einem stolzen Gang durch sein Revier schreitend, thront der große Vogel als Alleinherrscher über sein Reich. Einst zu zweit, lebt die Storchendame mittlerweile allein – ihr langjähriger Gefährte ist altersbedingt verstorben. Doch schon bald soll ihr wieder ein Partner zur Seite gestellt werden. Immerhin können Weißstörche bis zu 40 Jahre alt werden – da ist noch viel gemeinsame Zeit in Aussicht.

Der Weißstorch – Gourmet auf leisen Sohlen

Obwohl sie momentan ohne Partner lebt, befindet sich das Tier in der Nestbau– und Brutphase. Gleich mehrere Nester hat sie auf dem Gelände des Tierparks angelegt – bevorzugt am Boden, was in freier Wildbahn eher untypisch ist. Dabei zeigt die Störchin derzeit eine gewisse Eigenwilligkeit. In ihrer Stimmung schwankt sie zwischen Wachsamkeit und pampiger Revierverteidigung. Einem Scheinangriff geht man besser aus dem Weg!

Wenn der Storch in seinem typischen Gang über die Wiese stolziert, wirkt er überaus majestätisch. (Foto: © Martina Hörle)
Wenn der Storch in seinem typischen Gang über die Wiese stolziert, wirkt er überaus majestätisch. (Foto: © Martina Hörle)

Weißstörche sind keine Jäger, die durch die Gegend hetzt. Vielmehr sind sie Lauerjäger, die mit Geduld warten, bis ihnen eine Maus oder ein Frosch vor den Schnabel läuft – und dann blitzschnell zuschnappen. In der Natur stehen Mäuse, Frösche, kleine Schlangen, Insekten und Regenwürmer auf dem Speiseplan. Im Vogelpark wird die Störchin mit Mäusen und Eintagsküken verwöhnt – Körner oder Gemüse verschmäht sie hingegen mit Entschiedenheit.

Klappern gehört zum Handwerk

Den volkstümlichen Namen „Klapperstorch“ verdankt Adebar seinem lauten, markanten Schnabelklappern, das er insbesondere in der Brutzeit von sich gibt. Optisch ist der Vogel eine echte Erscheinung: Sein weißes Gefieder mit den schwarzen Flügelspitzen, der lange, rot leuchtende Schnabel und die gleichfarbigen Stelzenbeine machen ihn zu einer majestätischen Erscheinung. Wenn er mit seinem typischen Storchengang durch die Wiese schreitet, wirkt das beinahe königlich.

Bei winterlichen Wetterverhältnissen ziehen die Störche den Aufenthalt in ihrer Behausung „Villa Adebar“ vor. (Foto: © Martina Hörle)
Bei winterlichen Wetterverhältnissen ziehen die Störche den Aufenthalt in ihrer Behausung „Villa Adebar“ vor. (Foto: © Martina Hörle)

In der Natur bauen Weißstörche ihre Nester auf Dächern, Schornsteinen oder speziell installierten Nistplattformen – und das nicht zu knapp. Bis zu 100 Kilogramm kann ein Storchenhorst wiegen, oft über Jahre immer weiter ausgebaut. Dabei bevorzugen die Vögel offene Kulturlandschaften oder Feuchtwiesen – Flächen, die in vielen Regionen immer seltener werden. Doch es gibt Hoffnung: In Brandenburg etwa wurde ein ganzes Storchendorf geschaffen, in dem Lebensräume gezielt verbessert wurden. Dreißig brütende Storchenpaare sind dort keine Seltenheit mehr.

Früher Afrika, heute vielleicht nur Frankreich

Ursprünglich waren Weißstörche klassische Langstreckenzieher. Vor dem Winter machten sie sich auf den Weg nach Afrika. Doch der Klimawandel verändert auch ihr Verhalten. Da die Winter hierzulande milder und die Nahrungsquellen daher gesichert sind, verzichten viele Störche mittlerweile auf die lange Reise und bleiben einfach in Südeuropa – oder gar in Deutschland.

Der Weißstorch – ein Glücksbringer mit Geschichte

Adebar hat in der Kultur eine besondere Rolle: In vielen Ländern gilt er als Glücksbringer. Und wer kennt nicht die Legende vom Klapperstorch, der die Babys bringt? Der Vogel, der da so würdevoll im Solinger Vogel- und Tierpark über seine Wiese schreitet, ist also nicht nur ein biologisches Highlight, sondern auch ein lebendiger Mythos.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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