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Ausstellung „drunter & drüber“ in der Galerie Kirschey

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(v. li. Teresa Wojciechowska, Ulla Riedel, Marlene Mintert, Boris von Reibnitz, Carmen Meiswinkel, Tati Strombach-Becher) Die Projektgruppe Druckgrafik Bergisch Land präsentiert am kommenden Sonntag in der Galerie Kirschey neben vielen Exponaten ihren neuen Druckkalender „drunter & drüber“. (Foto: © Martina Hörle)
(v. li. Teresa Wojciechowska, Ulla Riedel, Marlene Mintert, Boris von Reibnitz, Carmen Meiswinkel, Tati Strombach-Becher) Die Projektgruppe Druckgrafik Bergisch Land präsentiert am kommenden Sonntag in der Galerie Kirschey neben vielen Exponaten ihren neuen Druckkalender „drunter & drüber“. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Die Projektgruppe Druckgrafik Bergisch Land zeigt in ihrer Ausstellung „drunter & drüber“ Druckgrafiken aus der Reihe „Tradition und Experiment“. Wie bereits 2020 präsentieren die Künstler in der Galerie Kirschey in ihrem nun schon achten Kalender wieder einen Querschnitt ihrer druckgrafischen Arbeiten. Damit knüpft die Gruppe an den Erfolg der Ausstellung des vergangenen Jahres an. Das Titelblatt von Ulla Schenkel, ein Linoldruck in 35 x 24,5 cm, verspricht „Schönheit wird die Welt verändern“

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Projektgruppe BBK zeigt Ausstellung „drunter & drüber“

Galeristin Astrid Kirschey freut sich, dass die Gruppe auch in diesem Jahr in ihrer Galerie ausstellt. „Die Ausstellung im vergangenen Jahr ist bei den Besuchern unglaublich gut angekommen. Sie haben sich die einzelnen Arbeiten lange und intensiv betrachtet. Es hat viele Gespräche mit den Künstlern gegeben.“ Sie selbst schätzt die Drucktechniken sehr. „Es ist schon etwas Besonderes – und auch eine gute Alternative zur Malerei.“

Im letzten Jahr wurden fast alle 250 Exemplare verkauft. Dieses Jahr ist die Auflage ebenso hoch. Die Kalender sind zum Stückpreis von 25 Euro bei den Künstlern und in der Buchhandlung Mackensen in Wuppertal erhältlich. „Die Corona-Krise und der Lockdown haben der Kreativität keinen Abbruch getan. Das Projekt „drunter & drüber“ war dabei eine große Hilfe. Im März fiel die Entscheidung zum Thema, im August sollte der Kalender druckfertig sein. Da blieb nicht viel Zeit für Stillstand“, weiß Teresa Wojciechowska zu berichten.

Galeristin Astrid Kirschey freut sich, dass die Projektgruppe Druckgrafik Bergisch Land auch in diesem Jahr wieder bei ihr ausstellt. (Foto: © Martina Hörle)
Galeristin Astrid Kirschey freut sich, dass die Projektgruppe Druckgrafik Bergisch Land auch in diesem Jahr wieder bei ihr ausstellt. (Foto: © Martina Hörle)

Mitgewirkt haben diesmal Ulla Schenkel, Barbara Held, Marlene Mintert, Stephan Preuß, Boris von Reibnitz, AnneLi Schröder, Hassan Hashemi, Sarah Doerr, Carmen Meiswinkel, Ulla Riedel, Alvar Siefert, Teresa Wojciechowska, Tati Strombach-Becher

Die Projektgruppe, die aus rund 18 Mitgliedern besteht, hat sich die Erhaltung der jahrhundertealten Technik auf die Fahne geschrieben, sei es nun Holzschnitt, Linoldruck oder Lithografie. Die Radierung beispielsweise gibt es bereits seit dem 15. Jahrhundert. Die Mitglieder verwenden ausschließlich traditionelle Drucktechniken. Die deutsche Unesco-Kommission hat traditionelle künstlerische Drucktechniken 2018 in ihre Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Gruppe ist sehr glücklich, dass den Techniken mittlerweile eine derartige Würdigung zukommt.

Unesco erklärt Drucktechniken zum immateriellen Kulturerbe

Auch wenn vom Grundsatz her mit traditionellen Techniken gearbeitet wird, wendet doch jeder Künstler seine eigenen Umgangsformen mit der Materie an, arbeitet experimentell. Dabei kommen so manches Mal recht eigenwillige Ergebnisse zustande. Beim Umgang mit Säure beispielsweise trifft man auf einen unberechenbaren Faktor. Deshalb trägt die Reihe den Titel „Tradition und Experiment“. Man muss sich darauf einlassen, was durchaus spannend sein kann. Marlene Mintert erlebt in ihren Arbeiten immer wieder Prozesse voller Eigendynamik. Ihr Kalenderblatt „Was zuerst?“ schmückt den Monat Februar.

Boris von Reibnitz betont: „Die Druckgrafik war ja ursprünglich für die Vervielfältigung gedacht, unter anderem für die Illustrationen in Büchern. Heute interessieren wir uns dafür weniger. Es ist die Technik an sich, der Prozess, der oft Unerwartetes mit sich bringt. Durch das Experimentieren wird jedes Stück zum Unikatdruck.“ So wie sein Holzschnitt „Frühlingserwachen“.

Ulla Riedel legt für die Ausstellung den gerade druckfrisch erschienenen Kalender bereit. Er erscheint bereits im achten Jahr in Folge. (Foto: © Martina Hörle)

Ulla Riedel legt für die Ausstellung den gerade druckfrisch erschienenen Kalender „drunter & drüber“ bereit. Er erscheint bereits im achten Jahr in Folge. (Foto: © Martina Hörle)

Neuer Druckkalender gerade erschienen

Carmen Meiswinkel hält es in ihrem Holzschnitt „hinan, hinauf“ da eher mit Friedrich Nietzsches Zarathustra: „Und wenn dir nunmehr alle Leitern fehlen, so musst du verstehen, noch auf deinen eigenen Kopf zu steigen…“ Die gebürtige Frankfurterin  lebt inzwischen in Wuppertal und war einige Jahre Vorsitzende des BBK Bergisch Land e. V.  Der Satz „Man kann erst drüber stehen, wenn man drunter gestanden hat“, ist für sie eine Art Philosophie geworden und hat längst schon Einzug in ihren Alltag gefunden.

Alle Künstler haben mit ihren ganz persönlichen Techniken beeindruckende Darstellungen geschaffen und zusammengetragen. So ist neben einer großartigen Ausstellung mit dem achten Kalender wieder ein einzigartiges Werk entstanden.

Die Vernissage findet am Sonntag, 5. September, 14 Uhr in der Galerie Kirschey, Alexander-Coppel-Straße 22, statt. Geöffnet ist jeden Donnerstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr. Zu den Öffnungszeiten wird immer ein Teil der Künstler als Ansprechpartner vor Ort sein. Die Ausstellung läuft bis zum 26. September.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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