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Batterie-Oberleitungs-Bus erstmals im regulären Linienbetrieb

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Seit Donnerstagnachmittag fährt der
Seit Donnerstagnachmittag fährt der "BOB", Solingens Batterie-Oberleitungs-Bus, ganz offiziell. Feierlich wurde die Linie 695 eröffnet von Dr. Klaus Bonhoff (li.) Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium (BMVI), Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Cem Özdemir, der im Theater den Ehrenpreis "Schärfste Klinge" bekam. Rechts: SWS-Sprecherin Silke Rampe. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Zeitweise knubbelte es sich etwas auf und rund um die Bushaltestelle „Rathaus“ vor dem Walter-Scheel-Platz am Donnerstagnachmittag, als zahlreiche geladene Gäste und Neugierige der offiziellen Einweihung von Solingens Batterie-Oberleitungs-Bussen (BOB) im regulären Linienbetrieb bewohnten und dabei den Honoratioren über die Schulter schauten.

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Um 15 Uhr startete der erste BOB ganz offiziell

Pünktlich um 15 Uhr war es dann soweit, als Oberbürgermeister Tim Kurzbach gemeinsam mit Dr. Klaus Bonhoff, Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium (BMVI), und dem Grünen-Politiker Cem Özdemir, der später am Abend den Solinger Ehrenpreis „Schärfste Klinge“ verliehen bekam, das Band durchschnitten und die Fahrt freigaben. Kurz danach stiegen die ersten Fahrgäste von einem regulären Dieselbus in den brandneuen BOB um. Diese werden ab sofort auf der Linie 695 (Abteiweg-Meigen) zum Einsatz kommen.

„Drei BOBs werden jetzt jeden Tag auf der Linie 695 eingesetzt, diese werden gut und gerne 210.000 Kilometer jährlich fahren und das rein elektrisch“, freute sich Conrad Troullier, Geschäftsführer des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Solingen. Angeschafft wurden zunächst vier der batteriebetriebenen Busse. Perspektivisch will man bis zum Jahr 2040 zu 100 Prozent elektromobil unterwegs sein. „Wir erhöhen jetzt die Elektromobilität von 65 auf 70 Prozent, weitergehen wird es dann in den nächsten fünf Jahren mit der Zielsetzung, die 80 Prozent zu erreichen“, zeigte Troullier auf.

Linie 695 mit hohem Fahrgastaufkommen

Am Donnerstag machte sich der erste BOB mit Fahrgästen auf den Weg von der Haltestelle am Rathaus in Richtung Wendeschleife Abteiweg. Dicht auf den Fersen war ihm ein zweiter BOB, in dem die zahlreichen Ehrengäste eine erste Runde drehen konnten. An der Endhaltestelle und Wendeschleife Abteiweg wurde dann demonstriert, wie der BOB an eine Ladestation andockt. „Die Linie 695 ist unsere am stärksten frequentierte Diesel-Bus-Linie mit dem höchsten Fahrgastaufkommen“, so Conrad Troullier weiter. Das Solinger Leuchtturmprojekt wird vom Bund mit 15 Millionen Euro gefördert. Eine ganze Reihe Kooperationspartner sind ebenfalls daran beteiligt.

Conrad Troullier ist Geschäftsführer bei den Stadtwerken Solingen für die Sparte Verkehr. (Foto: © Bastian Glumm)
Conrad Troullier ist Geschäftsführer bei den Stadtwerken Solingen für die Sparte Verkehr. (Foto: © Bastian Glumm)

„Das ist gut angelegtes Geld, die Werbung dafür könnte allerdings noch etwas stärker sein, die allerdings nicht Bestandteil der Förderung ist“, lobte Cem Özdemir. Neben Solingen betreiben in Deutschland nur noch im brandenburgischen Eberswalde und im baden-württembergischen Esslingen Städte Oberleitungs-Systeme für Busse. „Dort wo Oberleitungen existieren, das sind derzeit diese drei Städte in Deutschland, ist das eine perfekte Erweiterung. Wir fördern sehr gerne dieses Vorhaben hier in Solingen, auch weil es hochinnovativ ist, weil Erneuerbare Energien eingebunden werden und weil es nicht zuletzt um eine Verknüpfung der Ladetechnologie vielleicht später auch für Pkws geht“, sagte Dr. Klaus Bonhoff vom Bundesverkehrsministerium.

Diesbetriebener Hilfsmotor durch Batterie ersetzt

Das Besondere am Solinger BOB: Es handelt sich dabei um ein Obus-Konzept, das den dieselbetriebenen Hilfsmotor wegfallen lässt und stattdessen eine Batterie nutzt, die sich an der Oberleitung immer wieder auflädt. Diese Batterie wiegt rund eine Tonne und kostet allein etwa 100.000 Euro. Die Anschaffungskosten eines Fahrzeugs betragen rund 900.000 Euro.

Die Vorstellung des BOB im März 2018 in Bewegtbild:

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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