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Cem Özdemir erhält den Ehrenpreis „Die Schärfste Klinge“

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Cem Özdemir (li.) wurde am Donnerstagabend von Oberbürgermeister Tim Kurzbach Solingens Ehrenpreis „Die Schäfste Klinge“ überreicht. (Foto: © Florian Meurer)
Cem Özdemir (li.) wurde am Donnerstagabend von Oberbürgermeister Tim Kurzbach Solingens Ehrenpreis „Die Schäfste Klinge“ überreicht. (Foto: © Florian Meurer)

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SOLINGEN (fm) – Cem Özdemir ist am Donnerstagabend mit dem Solinger Ehrenpreis „Die Schäfste Klinge“ ausgezeichnet worden. Zur feierlichen Preisverleihung im Theater und Konzerthaus waren rund 750 Vertreter aus regionaler und überregionaler Politik, Wirtschaft, Kultur und der Solinger Stadtgesellschaft gekommen. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Bundespräsident a. D. Joachim Gauck.

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Engagement für Freiheit und Demokratie

Der Bundestagsabgeordnete und ehemalige Vorsitzende der Partei Bündnis 90/Die Grünen erhielt den Preis in Würdigung seines Engagements für Freiheit und Demokratie sowie gegen Ausgrenzung und Rassismus. Die „Schäfste Klinge“ soll dabei aber auch die rethorischen Leistungen Özdemirs würdigen. Seine Überzeugung vermittle er mit Leidenschaft und als virtuoser Redner, ohne jedoch die Regeln des respektvollen Umgangs zu verletzen, hieß es in der Urteilsbegründung der Stadt Solingen.

„Ich sehe den Preis als Ermutigung für alle, die sich zivilgesellschaftlich und lokalpolitisch engagieren. Das ist ein sehr besonderer Preis für mich. Solingen hat auch viel mit meiner Biographie zu tun“, sagte Özdemir, der die Auszeichnung sichtlich bewegt und mit stehenden Ovationen begleitet entgegennahm. Den Solinger Brandanschlag von 1993 bezeichnete er als Moment, der für die eigene politische Laufbahn sehr wichtig war. „Ich will, dass jemand, der die Sprache von Frau Genç spricht, in den nächsten Bundestag einzieht“, so Özdemir rückblickend auf die frühen 1990er Jahre. Dies gelang ihm: 1994 zog er als einer der ersten türkischstämmigen Abgeordneten in den Deutschen Bundestag ein.

Özdemir dankt Bundespräsident a.D. Joachim Gauck

Heute bezieht Özdemir dort öffentlich Positionen gegen den Rechtspopulismus. Dies würdigte Laudator Joachim Gauck, Bundespräsident a.D.: „Es kann nicht hingenommen werden, dass Hass, Verunglimpfung und der Aufruf zu Gewalt normale Mittel der Politik werden. Wir brauchen Menschen, die engagiert öffentliche Interessen wahrnehmen. Das gilt nicht nur für Politiker, sondern für alle Bürger“, so Gauck. Seinem Laudator dankte der Ausgezeichnete ausdrücklich.

Die Laudatio auf Preisträger Cem Özdemir hielt Bundespräsident a. D. Joachim Gauck. (Foto: © Florian Meurer)
Die Laudatio auf Preisträger Cem Özdemir hielt Bundespräsident a. D. Joachim Gauck. (Foto: © Florian Meurer)

Joachim Gauck habe als Bundespräsident im Vorfeld der Armenien-Resolution ermutigende Worte gefunden, so Özdemir. Gemeint ist eine Bundestagsresultion von 2016, die sich auf ein Ereignis aus den Jahren 1915 und 1916 bezieht. Damals ging das Osmanische Reich gewaltsam gegen große Teile seiner armenischen Bevölkerung vor. Cem Özdemir hatte sich dafür eingesetzt, dass das Ereignis vom Bundestag als Völkermord eingestuft wird. In der Folge sah er sich zahlreichen Anfeindungen ausgesetzt.

Eröffnung der BOB-Linie 695 am Donnerstagnachmittag

Özdemir hatte sich viel Zeit für seinen Besuch in Solingen genommen. Entsprechend seiner Funktion als Vorsitzender des Auschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur im Bundestag bildete das Thema Verkehr den Rahmen des Besuches. Zum Programm gehörte eine Fahrt mit der O-Bus-Linie 695, auf der jetzt neu angeschaffte Batterie-O-Busse (BOB) im Betrieb sind (wir berichteten hier).

Zusammen mit Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Dr. Klaus Bonhoff, Abteilungsleiter im Bundesverkehrsministerium, eröffnete Cem Özdemir am Donnerstagnachmittag feierlich den BOB-Betrieb der Buslinie. Zudem informierte er sich über das Projekt der Bewerbung der Müngstener Brücke als UNESCO-Welterbe. “Für einen Verkehrspolitiker ist Solingen eine sehr interessante Stadt“, so Özdemir.

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