SOLINGEN (red) – Vor dem Hintergrund der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin am heutigen Tag (umfassender Lockdown ab Mittwoch), vor allem aber aufgrund der sich wieder zuspitzenden Infektionslage in Deutschland und in der Klingenstadt, hat am Sonntagnachmittag der Verwaltungsvorstand der Stadt Solingen unter Vorsitz von Oberbürgermeister Tim Kurzbach getagt und weitere Schritte zur Eindämmung der Pandemie beraten und beschlossen.
Inzidenzwert steigt am Sonntag auf 282
Von Samstag auf Sonntag sind wieder 86 Personen neu am Coronavirus erkrankt und drei Menschen verstorben. Damit sind 69 mit dem Virus infizierte Menschen bisher verstorben. 77 Covid-19-Patienten werden aktuell stationär in den Krankenhäusern betreut, was die Solinger Krankenhäuser immer stärker herausfordert. Solingen zählt mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 282 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner zu den „Hotspots mit extremer Infektionslage“, wie es in der heutigen Telefonkonferenz der Bundesregierung mit den Länderchefs definiert worden ist. Aktuell sind in Solingen 545 Personen nachgewiesen mit dem Coronavirus infiziert.
Um das Infektionsgeschehen noch wirksamer zu bekämpfen, hat die Solinger Stadtspitze unverzüglich ein weitergehendes Aktionsprogramm beschlossen, das Anfang der Woche in Allgemeinverfügungen einfließen wird, die bis Mitte der Woche in Kraft gesetzt werden. Zum Aktionsprogramm gehören weitere Maßnahmen für alle Schulen und den Offenen Ganztag, die Bildung eines Krisenteams unter Federführung der Heimaufsicht des Sozialamtes für die Alteneinrichtungen sowie die Organisation weiterer Unterstützung der Kliniken durch externes Fachpersonal.
Ausweitung der Kontrollen der Ordnungskräfte
Weiterhin kündigten Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Ordnungsdezernent Jan Welzel die Ausweitung der Kontrollen der Ordnungskräfte in den Stadtteilen an. Geprüft würde auch die Anordnung von nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in der Zeit von 22 bis 6 Uhr.
Nur so könne auch der Beschluss der Regierungen von heute umgesetzt werden, vom 16. Dezember bis zum 10. Januar den Alkoholkonsum im öffentlichen Raum in ganz Deutschland zu verbieten. Konkreteres wird die Stadt Solingen am Montagnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz im neuen Impfzentrum, dem ehemaligen Kaufhof in der Innenstadt, bekanntgeben. Wir werden darüber berichten.
Kurzbach: „Es geht um Menschen, Schicksale und Familien“
Oberbürgermeister Tim Kurzbach bittet die Solingerinnen und Solinger auch weiterhin die Beschränkungen einzuhalten: „Die Infektionen nehmen zu und wir beklagen aktuell zu viele Todesfälle. Es geht nicht um die Statistik, es geht um Menschen, um Schicksale und Familien. Bitte tragen Sie durch Ihr Handeln dazu bei, dass Weihnachten trotz der Pandemie ein Fest der Familie bleiben kann. Jetzt hat die jüngere Generation eine besondere Verantwortung für die ältere, für die Großmütter und Großväter, für die eine Virusinfektion lebensbedrohlich sein. Die Stadt Solingen wird jetzt härtere Maßnahmen umsetzen, wir sind handlungsbereit und -fähig. Die Idee der Bundesregierung, eine „Schutzwoche“ vor Weihnachten einzulegen und auf Besuche zu verzichten, sozusagen eine kleine vorweihnachtliche Quarantäne einzulegen, möchte ich allen Solingerinnen und Solingern ans Herz legen. Die Infektionsrate zu senken, das haben wir alle in der Hand. Durch unser Verhalten. Es liegt an uns!“
Hotline der Stadt Solingen zum Coronavirus
Die Stadt hat eine Info-Hotline eingerichtet, die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet oder entgegennimmt:
Hotline der Stadt: 290 – 20 20
Bei Verdacht bitte zunächst telefonisch an den Hausarzt wenden.
Für alleinstehende Menschen, die sich in der Krise nicht alleine helfen können, hat die AWO Solingen ein Notfalltelefon eingerichtet: 8807 3299
Hotline der Wirtschaftsförderung für Unternehmer: 249 – 48 88
Corona-Homepage der Wirtschaftsförderung
Aktion „Umdenken“ der Wirtschaftsförderung
Alle Infos, Verhaltensregeln, Kontaktstellen usw. rund um das Coronavirus auf der Homepage der Stadt Solingen: www.solingen.de/de/inhalt/coronavirus
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