Start Aktuelles Die Klingenstädter Kolumne im August – Der 24. Hochzeitstag

Die Klingenstädter Kolumne im August – Der 24. Hochzeitstag

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Konny und Andreas bei ihrer Hochzeit am 30. August 1995 (Foto: © Konny Pöppel)
Konny und Andreas bei ihrer Hochzeit am 30. August 1995 (Foto: © Konny Pöppel)

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SOLINGEN (mh) – Unsere Leserin Konny Pöppel schildert in einer kleinen Geschichte, welche Bedeutung für sie der Monat August hat.

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„Der August spielt in meinem Leben eine besondere Rolle“, sagt sie. Am einem 30. August haben sie und ihr Mann Andreas geheiratet.

Die beiden lernten sich Ende 1994 kennen, als Konny Pöppel bei der Firma Kohnen arbeitete. Damals gab es in dem Betrieb eine öffentliche Waage. Ihr jetziger Mann kam als Gärtnergeselle der Firma Storsberg immer mit einem LKW voller Schnittgut, das gewogen werden musste.

„Ich kann gar nicht genau sagen, wann er mir das erste Mal bewusst aufgefallen ist“, überlegt Konny. „Er kam ganz unregelmäßig. Ich fand ihn von Anfang an sehr nett und irgendwann auch mehr als nur nett.“

Irgendwann mehr als nett

Im November 1994 musste sie sich einer Bandscheiben-OP unterziehen. Es dauerte eine Zeit, bis sie wieder arbeitsfähig war. „Zum Glück bin ich damals einen Tag früher zurück zur Arbeit gegangen.“ Das war wohl Schicksal. Denn genau an diesem Tag kam Andreas wieder zum Wiegen. Bei der Gelegenheit berichtete er, dass er seine bisherige Arbeit gekündigt habe und bei Gartenplan Esken & Hindrichs in Leichlingen eine neue Stelle antreten würde. „Ich antwortete noch, das sei sehr schade. Dann würden wir uns wohl nicht mehr sehen.“ Mit dem, was dann folgte, rechnete sie jedenfalls nicht.

Plötzliche Einladung zum Essen

Einige Zeit danach sah sie einen VW-Bus auf den Hof fahren. Sie dachte sich nichts dabei, vermutete zuerst einen anderen Fahrer in dem Wagen. Doch dann kam Andreas herein und lud sie ganz ohne Vorwarnung zum Essen ein. „Ich antwortete, da müsse ich erst mal in meinen Kalender gucken.“ Die Einladung stellte Konny vor ein Problem, da sie unter Panikattacken litt. „Das wollte ich ihm aber nicht sofort sagen. Wir haben dann abgesprochen, dass er sich telefonisch noch einmal melden sollte und wir einen Termin vereinbaren würden.“ In dem etwas später folgenden Anruf gestand sie, dass sie aufgrund von Angstzuständen und Panikattacken nicht einfach essen gehen konnte. Das störte ihn gar nicht. Er meinte einfach. „Dann komme ich eben zu dir.“ Das tat er und blieb gleich da.

Konny und Andreas am Abend vor ihrem 24. Hochzeitstag. (Foto: © Konny Pöppel)
Konny und Andreas am Abend vor ihrem 24. Hochzeitstag. (Foto: © Konny Pöppel)

So hatte es im März 1995 angefangen. Im April zog er zu ihr und vier Monate später heirateten die beiden. Bei der Hochzeitsfeier brach man zwischendurch auch mal zu einem kleinen Spaziergang auf. „Man kann ja nicht ununterbrochen sitzen und feiern.“ Da hörte Konny eine Stimme in ihrem Rücken: „Pah, das kann doch nicht halten. Denen gebe ich höchstens ein Jahr.“ Von wem diese taktlose Äußerung kam, weiß Konny bis heute nicht. Doch dieses eine Jahr dauert bis zum heutigen Tag an.

3. August wird zum zweiten Geburtstag

Und noch ein weiteres Erlebnis kennzeichnet den August. Ein Jahr nach der Hochzeit, es war der 1. August, wurde Konny Pöppel, schwanger und mit schwerer Thrombose, in die St. Lukas-Klinik eingeliefert. Am nächsten Tag ging es von dort aus in die Uniklinik Düsseldorf, wo sie am 3. August operiert wurde. „Da zu diesem Zeitpunkt ein hohes Risiko bestand, dass ich diese OP nicht überleben würde, ist der 3. August so etwas wie mein zweiter Geburtstag“, stellt Konny fest. Sie kämpfte um ihr Leben und gewann. Zur gleichen Zeit starb jedoch ihre ganz liebe Kollegin an einem plötzlichen Herztod – mit nur 30 Jahren. Ein paar Jahre später traf es ihre Großmutter ebenfalls Anfang August. „Deshalb bin ich um den 3. August herum immer besonders hellhörig“, gibt Konny zu.

Doch jetzt freut sie sich gemeinsam mit ihrem Mann Andreas erst einmal auf den 30. August und damit auf den 24. Hochzeitstag. Dann ist es bis zur Silbernen Hochzeit auch nicht mehr lange hin.

Wir gratulieren den beiden ganz herzlich und geben unsere besten Wünsche mit auf den Weg.

Wenn ihr auch eine kleine Geschichte zum August habt, schickt sie uns. Noch ist der Monat nicht um. Gerne nehmen wir auch schon etwas für den September an. Welche Bedeutung hat der September für euch? Taufe, Hausbau – oder ein knuffiger Vierbeiner? Vielleicht gibt es ja ein Herbstgedicht oder ein leckeres Rezept?

Kontaktdaten:
martina.hoerle@solingenmagazin.de

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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