Start Aktuelles Ein Bummel durch 12 Gartenzimmer – Kapellengarten mit Schneeglöckchen

Ein Bummel durch 12 Gartenzimmer – Kapellengarten mit Schneeglöckchen

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Dieser Teil der Gartenanlage wurde zuerst Sunken Garden genannt. Nach dem Bau der kleinen Marienkapelle heißt er nun Kapellengarten. Ein 16 Meter langes Wasserbecken führt direkt zur Kapelle. (Archivfoto: © Martina Hörle)
Dieser Teil der Gartenanlage wurde zuerst Sunken Garden genannt. Nach dem Bau der kleinen Marienkapelle heißt er nun Kapellengarten. Ein 16 Meter langes Wasserbecken führt direkt zur Kapelle. (Archivfoto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Ursprünglich trug dieser großzügig angelegte Teil der 8.000 m² großen Gartenanlage Garten Ulbrich die Bezeichnung „Sunken Garden. Geplant war zunächst nur das Wasserbecken. Daraus wurde ein 16 Meter langer Teich, auf dem im Sommer Seerosen schwimmen und Störe ein Domizil gefunden haben. Vier große, aus Eibe geschnittene Würfel bilden die Eckbegrenzung des Beckens. Obendrein entstand eine kleine Treppe, die von dem Hauptgartenweg einen kleinen Abstecher erlaubt und direkt zu dem langen Teich führt. Spaßeshalber gab ihr Marcus Vogel den Namen „Schlosstreppe“. Nur das Schloss dazu fehlte noch.

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Kapellengarten hieß erst Sunken Garden

„Wir hatten eine Riesenbaustelle hier“, erinnert sich Marcus Vogel. Der Blick am Ende des Beckens fiel immer auf eine Mauer – keine besonders ansprechende Aussicht. Bei einem Besuch der Floriade, der internationalen Gartenschau in Venlo, sahen die beiden Gartenliebhaber eine märchenhafte Waldkapelle. Das brachte sie auf die Idee, einen solchen Bau im eigenen Garten zu verwirklichen. Viel Zeit, Mühe und auch Kapital haben die beiden investiert. Aber es hat sich gelohnt. Im Sommer 2019 wurde die kleine Kapelle mit Walmdach bei strahlendem Sonnenschein feierlich von Pater Hemken aus Neustadt geweiht (wir berichteten). Seitdem heißt dieses Gartenzimmer Kapellen- oder auch Hochzeitsgarten.

Um den langen Hauptgartenweg abkürzen zu können, entstand diese kleine Treppe, die rechts vom Gartenweg direkt zur Kapelle führt. (Foto: © Martina Hörle)
Um den langen Hauptgartenweg abkürzen zu können, entstand diese kleine Treppe, die rechts vom Gartenweg direkt zur Kapelle führt. (Foto: © Martina Hörle)

Das lange Wasserbecken, das den Mittelpunkt des Gartenzimmers darstellt, führt direkt auf die pittoreske Marienkapelle, deren Inneres eine eindrucksvolle Statue der Maria von Lourdes ziert. Eine kleine Orgel wartet in einer Ecke auf ihren musikalischen Einsatz. Feinster grüner Granit bedeckt den Boden und ein Kronleuchter schmückt die Decke.

Vor ein paar Jahren lag dieser Teil des Gartens wegen der 30 hohen Tannen auf dem Nachbargrundstück häufig im Schatten. Vor fünf Jahren wurden sie gefällt. Nun strahlt dieses traumhafte Gartenzimmer im Sonnenschein. Zwischen Sträuchern kommen Fundstücke zum Vorschein. Sie wirken, als seien sie dort gewachsen.

Beeindruckender Blick vom Teich zur Kapelle

Zwei Liegestühle am Anfang des langen Beckens sind wie geschaffen zum Ausruhen. Von diesem Platz aus hat man einen beeindruckenden Blick über den Teich hinweg bis zur Kapelle. Zu beiden Seiten des Teichs blühen das ganze Jahr über die verschiedensten Blumen, kombiniert mit Stauden und filigranen Gräsern. Steinerne Sitzbänke laden zum Verweilen ein.  Ein idealer Platz – nicht nur für die beiden Gärtner, die ihren Abend dort gerne gemütlich ausklingen lassen, sondern ebenso bei den Besuchern beliebt.

Derzeit haben unzählige Schneeglöckchen die Beete in Beschlag genommen. Mit diesen zarten Gewächsen fällt der Startschuss auf die kommende Gartensaison. Aber Schneeglöckchen ist nicht gleich Schneeglöckchen. Mittlerweile sind es rund 500 Sorten, die mit ihren zierlichen Blüten fröhliche Stimmung und Vorfreude auf Sonnenschein und das erste sprießende Grün hervorrufen.

Gerade blüht im Kapellengarten ein Meer von Schneeglöckchen. Mittlerweile gibt es dort rund 500 verschiedene Sorten. (Foto: © Martina Hörle)
Gerade blüht im Kapellengarten ein Meer von Schneeglöckchen. Mittlerweile gibt es dort rund 500 verschiedene Sorten. (Foto: © Martina Hörle)

Die Frühblüher zeigen oft schon zu Weihnachten ihre weißen Köpfchen. Andere warten bis Februar/März. Die Sarah Dumond ist eine rundliche weiß-gelbe Blüte mit gelblichem Fruchtknoten. Die Walrus dagegen trägt weiß-grüne Blütenblätter mit kräftigen grünen Zeichnungen auf den äußeren Bereichen. Lady Elphinstone ist eine zauberhafte gefüllte gelbe Variante und das bisher einzige bekannte gefüllte gelbe Schneeglöckchen. Wie es bei Ladies üblich ist, wechselt auch diese hin und wieder ihr Kleid. Dann wird aus dem Gelb ein zartes Limettengrün. Auch in ein und demselben Horst sind die Blüten unterschiedlich. In ihrer Vielfältigkeit zeigen die zarten Pflanzen oft krasse Unterschiede in Laubgröße und –färbung. Die Genetik weist eine beachtliche Mobilität auf. Mittlerweile sind Schneeglöckchen tatsächlich beliebte Sammel- und Zuchtobjekte geworden. Es gibt Zwiebeln, für die Sammler mehrere hundert Euro bezahlen.

500 Sorten Schneeglöckchen im Kapellengarten

Am kommenden Wochenende (17./18 Februar 2024) finden im Kloster Knechtsteden in Dormagen wieder die jährlichen Schneeglöckchentage statt. Auch Garten Ulbrich ist dort mit einer Auswahl der zierlichen Zwiebelgewächse vertreten. Interessierte können von 9 – 16 h gerne im Angebot stöbern und sich informieren.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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