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Galerie ART-ECK: „Und der Haifisch, der hat Zähne“

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Der holländische Künstler Rudolf Valster und seine 25 Kilo schwere Skulptur, das „Hailight“ der Ausstellung. Zwei Monate dauerte die Gestaltung. (Foto: © Martina Hörle)
Der holländische Künstler Rudolf Valster und seine 25 Kilo schwere Skulptur, das „Hailight“ der Ausstellung. Zwei Monate dauerte die Gestaltung. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Vom 6. Mai bis 11. Juni gibt es in der Galerie ART-ECK ein wirkliches „Hailight“. Der holländische Künstler Rudolf Valster (*1963) zeigt Skulpturen, Gemälde, Wandgemälde und Drucke, die den Hai in vielschichtiger Weise darstellen. Schon beim Blick durch das Fenster sieht der Betrachter auf eine riesige Skulptur. Ein 25 Kilo schwerer Hai hängt an einer großen Kette von der Decke herunter. Zwei Monate brauchte der Künstler für die Gestaltung.

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Haiskulptur wiegt 25 Kilo

Mit seinem Thema zieht Valster Parallelen zu dem Protagonisten in Brechts Dreigroschenoper. Mackie Messer, wie er genannt wird, ist charmant und attraktiv, aber auch skrupellos und kriminell. Sein engster Freund ist der Polizeichef. Von der Königin wird er beschenkt. Gut oder böse? Recht oder Unrecht? Die Intension Brechts lag darin, die Doppelmoral der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft anzuprangern.

Um die vielen Facetten eines Wesens aufzuzeigen, vereinigte der Künstler hier den Körper eines Barsches, die Schwanzflosse eines Wals und das Maul eines Hais zu einem faszinierenden Kunstwerk. (Foto: © Martina Hörle)
Um die vielen Facetten eines Wesens aufzuzeigen, vereinigte der Künstler hier den Körper eines Barsches, die Schwanzflosse eines Wals und das Maul eines Hais zu einem faszinierenden Kunstwerk. (Foto: © Martina Hörle)

Diese Intension greift Valster auf. Ist der Hai ein böses Tier? Handelt er nicht genau wie ein Mensch? Es ist eine Form der Dualität. Der Räuber der Meere ist nicht nur schlecht und böse. Genau wie die Menschen vereinigt er viele Facetten in seinem Wesen. Diese hat der Künstler in einer seiner Skulpturen umgesetzt. Ein Mischwesen mit dem Körper eines Barsches, der Schwanzflosse eines Wals und dem Maul eines Hais. Auf Kaninchendraht wurden immer wieder Farbschichten aufgetragen und dann die Formen herausgearbeitet. Nach drei Monaten war die Skulptur fertig.

Parallelen zu Brechts Dreigroschenoper

Rudolf Valster stellt Tod und Leben gegenüber. „Der Hai ist ein uraltes Tier. Weit in der Vergangenheit hat es ihn schon gegeben. Doch er ist keine Vergangenheit. Er lebt heute noch.“ Auch in einigen seiner Werke zeigt Valster diese ewig währende Vergänglichkeit. „Sie erzählt ihre Geschichte heute noch.“

Dieses Wandgemälde, das an Dürers Werke erinnert, verdeutlicht den Konflikt zwischen Gut und Böse. Der Künstler zeigt Engel, die ins Paradies führen, das Monster Hai und die Farben der Hölle. Oder ist das Monster der Mensch? (Foto: © Martina Hörle)
Dieses Wandgemälde, das an Dürers Werke erinnert, verdeutlicht den Konflikt zwischen Gut und Böse. Der Künstler zeigt Engel, die ins Paradies führen, das Monster Hai und die Farben der Hölle. Oder ist das Monster der Mensch? (Foto: © Martina Hörle)

In einem Wandgemälde, das an die Werke Dürers erinnert, hat der Hai Arme und Beine wie ein Mensch. Ein anderes Bild stellt nachdrücklich den immerwährenden Konflikt zwischen Gut und Böse dar. Ist die Religion als das Gute der Sieger? Gewinnt nicht eher die entfesselte Gesellschaft? Wie entwickelt sich das Gute im Haifischbecken?

Der Künstler macht die Verletzlichkeit des Hais deutlich. Mal hängt das Monster an einer großen Kette von der Decke herab, mal wird er aufgespießt. Ein anderes Gemälde zeigt den gefährlichen Killer, hilflos, mit einem Haken im Bauch. Tragik, Melancholie, Gefahr.

Konflikt zwischen Gut und Böse

Dirk Balke ist begeistert von der Ausstellung. „Ich freue mich, dass Rudolf Valster wieder in der Galerie ART-ECK ausstellt“, sagt der Galerist und Künstler. „Diese Vielseitigkeit, mit der er das Thema umgesetzt hat, finde ich wirklich eindrucksvoll. Es ist ein gelungener Mix aus Skulpturen und Bildern“

In diesem Bild zeigt der Künstler die Hilflosigkeit des gefährlichen Monsters. Gemalt wurde es mit Eitempera. (Foto: © Martina Hörle)
In diesem Bild zeigt der Künstler die Hilflosigkeit des gefährlichen Monsters. Gemalt wurde es mit Eitempera. (Foto: © Martina Hörle)

So vielseitig wie die Facetten des Hais sind auch die unterschiedlichen Techniken von Valster. Es gibt Computer-Prints, Siebdruck, Kombinationen von Öl und Acryl. Gerne wendet der Künstler die Eitemperamalerei an, eine der ältesten Maltechniken, bei der Farbpigmente mit Ei gebunden werden. Andere Werke sind im Monotype-Verfahren, ebenfalls eine Form von Druck, bei dem allerdings keine Vervielfältigung möglich ist. Jedes Stück ist ein Unikat.

Vielseitiger Mix aus Skulpturen und Bildern

Die Vernissage findet am kommenden Samstag um 16 Uhr statt. Zur Eröffnung wird auch Sipke Huismans, der frühere Direktor der AKI Kunstakademie Enschede erwartet.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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