SOLINGEN (mh) – Reges Treiben herrschte am vergangenen Samstag in den Clemens-Galerien. Im Rahmen des city-art-projects hatte Organisator Timm Kronenberg wieder einen bunten und vielfältigen Kunst-Weihnachtsbasar auf die Beine gestellt. 50 Künstler zeigten in und vor den 18 Galerien einen Querschnitt ihrer Arbeiten. Viele Skulpturen, Kerzen, Magnetschilder oder Minibilder auf Staffeleien und andere liebevoll hergestellte kleine Kunstwerke luden zum Stöbern ein.
Kunstvielfalt lädt ein zum Stöbern
Peter Wischnewski hatte neue großformatige Bilder von 120 x 140 cm bis hin zu 200 x 120 cm ausgestellt. „Ich arbeite gerne mit Marmormehl. Dadurch ergeben sich interessante Strukturen“, so der Künstler. Nach dem Trocknen werden die Bilder mit Tusche und Acryl oder Öl nachbearbeitet.
GastkünstlerInnen der Galerie Ruthmann boten auf Ständen oder in der Galerie selbst Encaustic, Schmucksachen und mehr an. Besonders begehrt waren die Kunstpostkarten, des surrealistischen Malers Lothar Ruthmann. Die bereits vergriffenen Karten werden in einer Neuauflage gemeinsam mit einem neuen Entwurf der Gesenkschmiede Henrichs auch auf dem Weihnachtsmarkt am 15. + 16.November am Fronhof erhältlich sein.
Obendrein hatten sich weitere 25 Künstler aus ganz NRW angemeldet und erfreuten die Besucher im Obergeschoss der Galerien mit ihren stimmungsvoll dekorierten Ständen. Bei der beeindruckenden Vielfalt der Angebote war für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei. Helmut Podubrin hatte aus teilweise 40 Jahre alten Wurzeln, die er selbst auf zahlreichen Spaziergängen gesammelt hatte, wundervolle Gebilde und aufwändige Krippen hergestellt. „Ich sehe in den Wurzeln auch immer etwas. Sie werden sorgfältig gesäubert, dann vorsichtig geschliffen und schließlich mit einem speziellen Klarlack überzogen“, beschrieb er seine Arbeitsweise. Manchmal bildet sich ein Elefantenkopf oder ein Fisch heraus. „Es ist alles von der Natur gemacht“, betonte Podubrin. Er selbst ändere nur Kleinigkeiten.
Kunstwerke aus bizarren Wurzeln
Auf den ersten Blick wirkten die Traumschädel von Mortimer Mac Brown etwas gruselig. Doch ihre leuchtenden Farben nahmen den Gebilden ihren Schrecken. „Des Mortimers Kunst“ befasst sich mit den Themen Dasein und Realität bzw. mit der Verzerrung der Realitäten. „Das wahre Dasein ist ja viel mehr als das, was wir von der Realität wahrnehmen.“ Die Schädel werden aus Gips gegossen und nach dem Trocknen mit Acryl bemalt und mit Klarlack überzogen. „Jeder einzelne Schädel birgt seinen eigenen Traum“, erklärte Mac Brown, der im wirklichen Leben auf den Namen Steven William Brown-Boyd hört. Seine kleine Tochter (3,5 Jahre) habe ihn auf die Idee gebracht, wie er lächelnd erklärte. „Meine Skelette oder Schädel sind nicht immer nur traurig oder böse, manchmal steckt auch Hoffnung darin. Das muss jeder für sich selbst bewerten.“
Bunt war es auch am Stand von Künstlerin Petra Wesemann. Ihre farbigen Kissen fielen schon von weitem ins Auge. Kleine Rosetten waren zu Objekten zusammengesetzt, farbige Wollreste verwandelten sich in Häkeldrachen. Jedes Teil ein Unikat. „Bei Kindern ist besonders der Schweinehund beliebt“, lachte sie. Das läge daran, dass er keinen Mund habe. „Man kann ihm alles anvertrauen. Er hört gut zu, aber erzählt nichts weiter.“ Ein perfekter Begleiter für jedes Kind.
Swing mit Myers & The Tipsy Blondes
Während die einen schon nach Weihnachtsgeschenken Ausschau hielten, sahen andere den Künstlern bei der Arbeit zu. Musikalisch rissen Myers & The Tipsy Blondes mit ihrem Programm „Swing into Christmas“ die Besucher einfach mit, die dann begeistert zu weihnachtlichen Klassikern und Songs von Michael Bublé sangen und tanzten.
Auch am kommenden Samstag ist der Kunst-Weihnachtsbasar von 11 bis 16 Uhr geöffnet, diesmal mit Livemusik der Langenfelder Westpop-Gruppe Paradies.