Start Aktuelles Gutachten zum Hochwasser: Wupperverband sieht sich entlastet

Gutachten zum Hochwasser: Wupperverband sieht sich entlastet

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Die Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli 2021 traf auch Teile Solingens mit voller Wucht und sorgte für Verwüstungen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Die Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli 2021 traf auch Teile Solingens mit voller Wucht und sorgte für Verwüstungen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Der Abschlussbericht des wissenschaftlichen Gutachtens zur Aufarbeitung des Extremregenereignisses vom Juli 2021 liegt vor, teilt jetzt der Wupperverband mit. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der RWTH Aachen übergab das Dokument Ende Juni an den Verbandsrat, das Aufsichtsgremium des Wupperverbands. Dieser hatte die „neutrale wissenschaftliche Aufarbeitung“ in Auftrag gegeben.

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Wupperverband habe korrekt gehandelt

Das Gutachten bestätige, dass der Wupperverband im Vorfeld wie auch während des Extremregenereignisses im Juli des vergangenen Jahres korrekt gehandelt und größere Schäden verhindert habe. Die Talsperren der Wupper seien während des Extremregenereignisses 2021 richtig bewirtschaftet worden.

Auch eine stärkere Vorentlastung hätte das Überflutungsereignis nicht verhindern können. Die Überflutungen – vor allem im Unterlauf der Wupper – seien maßgeblich durch die Regenmengen und Abflüsse aus dem nicht von Talsperren beeinflussten Bereich des Verbandsgebiets zurückzuführen. Der Wupperverband hätte diese folglich nicht verhindern können.

Regenmengen in der Dimension nicht vorhersehbar

Die Regenmengen am 14. Juli 2021 seien in ihrer Dimension und flächendeckenden Ausprägung für das Wuppergebiet anhand der maßgeblichen Prognosen nicht vorhersehbar gewesen, so das Gutachten. Die Niederschlagsprognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ergaben demnach keinen Grund zur verstärkten Vorentlastung insbesondere der Wupper-Talsperre. Trotzdem wurde vom Wupperverband vorsorglich Freiraum als Puffer geschaffen für ein stärkeres Ereignis als prognostiziert.

Der Wupperverband habe auf die verfügbaren Prognosen im Vorfeld angemessen reagiert sowie die Talsperren während des Extremregenereignisses „wasserwirtschaftlich sinnvoll gesteuert“, heißt es im Gutachten weiter. Die Talsperren hätten durch Rückhalt von Speichervolumen sowie Seeretention signifikante Wassermengen zurückhalten und so die Schäden des Hochwassers vermindern können. Ohne die Talsperren wären demnach größere Schäden entstanden.

Gutachten Entlastung und Auftrag zugleich

„Das Gutachten ist für den Wupperverband Entlastung und Auftrag zugleich“, betont Claudia Fischer, Vorsitzende des Verbandsrats. So zeige es Handlungsfelder wie auch die Notwendigkeit auf, das Wassermanagement im Gebiet des Wupperverbands weiterzuentwickeln.

„Die Region muss sich intensiv mit der Frage beschäftigen, inwiefern klimatische Veränderungen das Wassermanagement im Verbandsgebiet beeinflussen und entsprechend umfassend wie zeitnah wirksame Maßnahmen umsetzen“, so Fischer. Die Empfehlungen des Gutachtens sind in das „Zukunftsprogramm Hochwasserschutz“ eingeflossen, das der Wupperverband gemeinsam mit weiteren Akteuren umsetzt.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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