Start Aktuelles „Heiper LAN House“: Eine Herberge für Gamer

„Heiper LAN House“: Eine Herberge für Gamer

1
Seit zehn Jahren betreibt Peter Dübbert das „Heiper LAN House“ in Löhdorf, Gamer aus ganz Deutschland würden das Angebot sehr schätzen. (Foto: © Bastian Glumm)
Seit zehn Jahren betreibt Peter Dübbert das „Heiper LAN House“ in Löhdorf, Gamer aus ganz Deutschland würden das Angebot sehr schätzen. (Foto: © Bastian Glumm)
Anzeige
Anzeige

Anzeige

SOLINGEN (bgl) – Diese etwas andere Herberge ist ein wenig versteckt und für Ortsunkundige so leicht nicht zu finden. Und doch kommen Übernachtungsgäste aus ganz Deutschland in das Haus unweit der Löhdorfer Straße. An der Straße Klein-Heipertz betreibt Peter Dübbert seit rund zehn Jahren das „Heiper LAN House“. Eine Unterkunft ganz speziell für Gamer, Videospieler und eSportler. „Vor zehn Jahren habe ich in dem Haus gewohnt, dann bin ich umgezogen und habe zu meinen Kumpels gesagt, dass wir hier doch mal eine LAN-Party machen können“, erinnert sich der 46-jährige Solinger. Bei den Kumpels blieb es letztlich nicht, denn das Projekt nahm eine Eigendynamik an, die zusehends Teams aus dem ganzen Bundesgebiet nach Löhdorf lockte.

Anzeige

16 Gaming-Plätze im „Heiper LAN House“

Zwischenzeitlich kam zum bestehenden Gebäude noch ein kleineres angrenzendes Haus dazu, so dass Gamer im „Heiper LAN House“ insgesamt 16 Plätze zur Verfügung haben. Das Haus ist bestens ausgelastet, bis zum Ende des Jahres sind die Wochenenden komplett ausgebucht. „Die Leute bringen im Grunde nur ihre Rechner mit. Das wollen sie aber auch, den kennen sie und haben dort auch ihre Installationen drauf“, erklärt Dübbert, warum sich ein kurzfristiges Angebot, Spielerechner zu vermieten, nicht gelohnt habe. Unlängst hat es sich in der Szene herumgesprochen, dass man in Solingen günstig und gemütlich zocken kann. Sogar die Nintendo-64-Weltmeisterschaft im Spiel Mario Kart fand im „Heiper LAN House“ statt. 2015 kamen zu diesem Anlass sogar Spieler aus der ganzen Welt nach Klein-Heipertz.

Das Haus in Löhdorf bietet Platz für insgesamt 16 Spieler, die nur noch ihre eigenen Rechner mitbringen müssen. (Foto: © Bastian Glumm)
Das Haus in Löhdorf bietet Platz für insgesamt 16 Spieler, die nur noch ihre eigenen Rechner mitbringen müssen. (Foto: © Bastian Glumm)

Auf die Spieler warten an den 16 Plätzen hochwertige Gamingstühle sowie eine komplette Infrastruktur mit Strom und Internet. Im Grunde muss der Rechner nur noch aufgebaut und eingesteckt werden und man kann loslegen. Im oberen Stockwerk des Hauses befinden sich die Schlafplätze. Bettwäsche muss allerdings selbst mitgebracht werden. Duschen und WCs sind selbstverständlich ebenfalls vorhanden. Auch Küchenzeilen gibt es, so dass die Teams sogar die Möglichkeit zum Kochen haben. „Viele Spieler treffen sich hier zum ersten Mal persönlich. Im Netz spielen sie schon seit vielen Jahren zusammen, aber vorher gesehen haben sie sich noch nicht“, berichtet Peter Dübbert. Auch das sei für ihn eine Motivation, das Haus am Laufen zu halten.

Einige Teams kommen bereits seit zehn Jahren

Viele Gamer seien inzwischen Stammgäste im Haus. Manche Gruppen kämen bereits seit zehn Jahren nach Löhdorf. Die Gemeinschaft wird gepflegt, im Sommer kann sogar draußen gegrillt werden. „Es macht mir sehr viel Freude zu sehen, dass hier Begegnung stattfindet. Denn natürlich habe ich auch mit Ressentiments zu kämpfen“, so Dübbert. Eine „Zocker-Hölle“ betreibe er, in der die berühmtberüchtigten „Killerspiele“ zelebriert werden. Alles Unsinn, beruhigt Peter Dübbert.

„Ich hatte in all den Jahren noch nie Probleme mit Vandalismus gehabt oder mit Leuten, die hier über die Stränge schlagen. Und da ist auch genau der Unterschied: Ich glaube ganz einfach, dass Leute, die Probleme machen, eben die sind, die zu Hause allein vorm Rechner sitzen, nicht kontaktfähig sind, und nichts gemeinsam mit anderen Spielern machen wollen“, ist der Solinger überzeugt, der mit seiner Familie direkt neben dem „LAN House“ lebt.

Eine Jugendherberge für Gamer: Im oberen Stockwerk befinden sich mehrere Schlafräume mit Betten und Matratzen. (Foto: © Bastian Glumm)
Eine Jugendherberge für Gamer: Im oberen Stockwerk befinden sich mehrere Schlafräume mit Betten und Matratzen. (Foto: © Bastian Glumm)

30 Euro Übernachtungskosten pro Person

Pro Person fallen pro Nacht gerade mal 30 Euro Kosten an. Damit ist das „Heiper LAN House“ im Bundesvergleich günstig. „Deutschlandweit gibt es etwa sechs ähnliche Häuser, es ist ja heute so, dass man für die meisten Spiele eine Internetverbindung braucht. Früher sind die Spieler in große Hallen gegangen und haben überwiegend lokal miteinander gezockt. Das geht halt heute nicht mehr“, erinnert sich Peter Dübbert. Dennoch würden Gamer in allererster Linie die Wochenenden und Feiertage buchen.

Ein Angebot unter der Woche würde Herbergsvater Dübbert gerne zusätzlich umsetzen. „Es ist geplant das hier auszubauen, wir werden zunächst das Haus von außen sanieren, später ist ein weiterer Neubau angedacht“, so Peter Dübbert, der bereits seit 64er-Zeiten begeisterter Gamer ist. Beruflich ist der Solinger als Bundesgeschäftsführer der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) in Düsseldorf engagiert. Das „Heiper LAN House“ kooperiert zudem mit dem Solinger eSports-Team „Stage5 Gaming“.

Volksbank Bergisches Land
Anzeige
Vorheriger ArtikelDer Arzt, der Kindern ihr Lächeln zurückgab
Nächster ArtikelMartinsfeuer müssen angemeldet werden
Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

1 Kommentar

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein