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Im Gespräch mit Galileum-Schirmherr Vince Ebert

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Vince Ebert im Gespräch mit den Initiatoren des Galileum Solingen, Guido Steinmüller und Dr. Frank Lungenstraß. (Foto: Sternwarte Solingen)
Vince Ebert im Gespräch mit den Initiatoren des Galileum Solingen, Guido Steinmüller und Dr. Frank Lungenstraß. (Foto: Sternwarte Solingen)
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SOLINGEN (red) – Der ARD-Moderator und Wissenschaftskabarettist Vince Ebert ist Schirmherr des Galileum Solingen und hat sich am Rande eines Auftritts in der Remscheider Klosterkirche mit Guido Steinmüller und Dr. Frank Lungenstraß von der Sternwarte Solingen getroffen, um über das Großprojekt zu sprechen.

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Vince Ebert: Vor einigen Wochen durfte ich mit Euch die Grundsteinlegung des Galileum Solingen feiern – für mich war das ein großartiger und erhebender Moment. Konntet Ihr den noch ausgiebig feiern?

Guido Steinmüller: Danke! Der Tag ist wirklich unvergesslich – nicht zuletzt dank Deiner Unterstützung und der vielen Überraschungen unserer Wegbegleiter. Allen voran Eduard Thomas vom Mediendom Kiel, der uns eine Lizenz für das Programm „Orchideen – Wunder der Evolution“ geschenkt hat. Das ist ein wunderbarer Start. Wir freuen uns, so ein tolles Programm nach der Eröffnung zu präsentieren und den Menschen hier im Bergischen Land zeigen zu können, dass das Galileum so viel mehr sein wird als „irgendwas mit Sternen“. Trotz all dieser guten Erinnerungen wird uns der Tag immer auch als kräftezehrend im Gedächtnis bleiben, nicht wahr, Frank?

Frank Lungenstraß: In der Tat. Wir haben noch am Tag selbst so viel improvisiert, damit wir die Grundsteinlegung feiern können, die am Ende ja auch eine symbolische war. Leider hat es zwischen Architekturbüro und Bauunternehmen immer wieder gehakt – und das kommt auch heute noch vor, trotz intensiver Gespräche mit  allen Verantwortlichen. Es ist einfach müßig, wenn nicht immer alle an einem Strang ziehen und daran arbeiten, dass das Galileum Solingen schnell Form annimmt. Das Galileum sprießt nicht aus dem Boden, wenn man seine Energie in viele „Randnotizen“ stecken muss – statt sich auf die Sache selbst zu konzentrieren. Wir setzen aber alles daran, den Bau möglichst zügig voranzutreiben. Dazu kommt für alle Gewerke noch das übliche Procedere der Ausschreibungen, vom Stahlbau bis zur Aufzugtechnik, von den Elektro- bis zu den Malerarbeiten, um die geeigneten Dienstleister zu beauftragen – und teilweise sind uns hier Schleifen nicht erspart geblieben. Beispielsweise gab es im ersten Durchgang der Stahlbau-Ausschreibung kein Unternehmen, das zu akzeptablen Preisen ein korrektes Angebot eingereicht hat, so dass wir die Ausschreibung wiederholen mussten.

Vince Ebert: Das klingt nach einer Menge Steine im Weg. Ich habe im Kalender angestrichen, dass ich mir im Dezember 2017 Zeit für die Eröffnung nehme – könnt Ihr den Eröffnungstermin halten?

Guido Steinmüller: Wir setzen alles daran, diesen Termin zu halten. Bei den Entwicklungen der letzten Wochen und Monate scheint mir der Plan aber mittlerweile sehr optimistisch und ich fürchte, es kann doch ein Termin Anfang 2018 werden. Wir geben Dir in jedem Fall früh genug Bescheid, Vince. Denn natürlich möchten wir Dich als unseren Schirmherrn in jedem Fall an diesem besonderen Abend dabei haben.

Am Dienstagnachmittag wurde der symbolische Grundstein für das Galileum gelegt und eine Zeitkapsel versenkt. (Foto: B. Glumm)
Ende September wurde der symbolische Grundstein für das Galileum gelegt und eine Zeitkapsel versenkt. (Archivfoto: B. Glumm)

Vince Ebert (lacht): Also kein neues BER. Das freut mich! Und ich war mir vom ersten Moment sicher: Ihr habt eine so durchgeknallte Idee, die Ihr umsetzen wollt – bei der Energie, die Ihr reinsteckt, schafft Ihr das auch! Wenn auch ein paar Wochen später als ursprünglich geplant.

Frank Lungenstraß: Das müssen wir auch! Die Sternwarte an der Sternstraße ist bereits verkauft, der neue Eigentümer will die Immobilie eigentlich zum November 2017 übernehmen, spätestens im Januar 2018 aber müssen wir die Sternwarte verlassen und die neuen Räume im Galileum beziehen. Bis dahin liegt eine Menge Arbeit vor uns.

Vince Ebert: Was habt Ihr denn für dieses Jahr noch alles auf dem Plan stehen?

Frank Lungenstraß: Wir setzen natürlich zunächst alles daran, dass es auf der Baustelle vorwärts geht. Darüber hinaus haben wir zwei Großbaustellen:

Die Unterzeichnung des Kaufvertrags für die gesamte Planetariumstechnik mit Christophe Bertier von RSA Cosmos steht an. Das wird ein ganz wichtiger Moment für uns. Die Finanzierung ist zum Glück zunächst gesichert, denn rund 350.000 Euro müssen wir ja anzahlen. Einen wesentlichen Teil davon können wir dank unserer Spender und Sponsoren selber übernehmen, mindestens genauso wichtig ist aber eine sinnvolle und bezahlbare Finanzierung.  Durch die Zusammenarbeit mit der Stadtsparkasse Solingen wird dies aber möglich sein. Die Tilgung des Darlehens wird durch verschiedenste Sponsoringaktionen und natürlich auch durch Eintrittsgelder gelingen.

Unser zweites Projekt, das in diesem Jahr abgeschlossen wird, ist das Crowdfunding-Projekt für ein neues Sonnenteleskop über die Plattform „Viele schaffen mehr“ der Volksbank Remscheid Solingen. Hier geht es um einen vergleichsweise kleinen Betrag von rund 3.000 Euro – aber wir fiebern mit und ringen um jeden Unterstützer. Schließlich fließt das Geld zurück an die Unterstützer wenn wir die Zielmarke nicht erreichen.

Im ehemaligen Kugelgasbehälter der Stadtwerke wird ein Planetarium kommen. Nebenan entsteht zudem ein weitere Gebäude, denn auch die Sternwarte zieht nach Ohligs. (Foto: B. Glumm)
Im ehemaligen Kugelgasbehälter der Stadtwerke wird ein Planetarium kommen. Nebenan entsteht zudem ein weitere Gebäude, denn auch die Sternwarte zieht nach Ohligs. (Archivfoto: B. Glumm)

Vince Ebert: Da drück ich die Daumen – mitgemacht habe ich schon, ich wollte mir unbedingt die Möglichkeit sichern, selber einmal Fotos mit Eurem Sonnenteleskop zu machen!

Guido Steinmüller: Dankeschön! Wir freuen uns riesig über Deinen Einsatz. Sollte das Projekt wider Erwarten scheitern, darfst Du natürlich trotzdem vorbeischauen – und ersatzweise Fotos vom Sternenhimmel bei Nacht machen.

Vince Ebert: Du hattest eben erwähnt, dass die Eintrittsgelder in das Galileum Solingen fließen. Aktuell zahlen Besucher ja 6 Euro bzw. ermäßigt 4 Euro Eintritt für die Sternwarte. Werdet Ihr im Galileum andere Preise aufrufen?

Guido Steinmüller: Uns ist wichtig, dass sich Menschen aus Solingen und der Region mit den Naturwissenschaften befassen. Deshalb werden wir keine Mondpreise aufrufen. Weiterhin wird der Besuch unserer Sternwarte bei 6 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder liegen. Reguläre Planetariumsprogramme im Galileum werden etwa 8 Euro für Erwachsene und 6 Euro mit Ermäßigung kosten. Wenn wir spezielle Programme fahren, für die beispielsweise GEMA-Gebühren oder höhere Lizenzen fällig werden, wird es einen Aufpreis für diese geben. So, wie man für einen 3D-Film im Kino auch mehr zahlt als für die normale Variante.
Das Erlebnis Galileum Solingen wird dem leicht gestiegenen Preis meines Erachtens absolut gerecht. Weiterhin bieten wir natürlich auch Programme für Kindergartengruppen und Schulklassen an, die speziell auf die Altersklassen zugeschnitten sind. – Das ist auch noch eine Baustelle: Wann immer die Gelegenheit besteht – neben unseren Brot-und Butter-Berufen, dem Bau und dem laufenden Programm in der Sternwarte –, arbeiten wir in der Entwicklungskuppel in der Sternwarte Solingen an neuen Programmen für das Galileum Solingen.

Vince Ebert: Das klingt nach einem gut gefüllten Kalender. Und wie geht es nächstes Jahr weiter?

Frank Lungenstraß: Im nächsten Jahr wird neben dem Tagesgeschäft, dem Entwickeln von Programmen und der Koordination der Baustelle die Akquise weiterer Sponsoren auf der Agenda stehen. Wir sind mit namhaften Unternehmen im Gespräch und möchten diese Gespräche zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Darüber hinaus möchten wir das Galileum als Eventlocation bekannt machen – für viele Unternehmen ein spannendes Thema und sicher auch ein Anknüpfungspunkt für weitere Sponsorengespräche. Viele Kontakte, die wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, waren anfangs auch noch skeptisch, als es darum ging, sich für etwas einzusetzen, das eventuell einmal Realität werden wird, für etwas, das vielleicht gebaut wird. Jetzt ist das Galileum greifbar, weil mit uns viele andere verrückt genug waren, nach den Sternen zu greifen. Das ist ein idealer Zeitpunkt, um an die Kontakte anzuknüpfen und ganz konkrete Sponsoringmaßnahmen zu vereinbaren.
Außerdem machen wir uns auf die Suche nach einer Kollegin oder einem Kollegen – der einzigen Person, die beim Galileum festangestellt sein wird. Was genau das für eine Stelle sein wird, machen wir tatsächlich von den Stärken der Bewerberinnen und Bewerber abhängig: Es kann eine durch pädagogische Inhalte oder eine administrativ gefärbte Stelle sein.

Guido Steinmüller: Genau. Wichtig ist uns, dass die Person gut ins Team passt und mit uns für das Galileum Solingen brennt!

Vince Ebert: Für alle Vorhaben drücke ich Euch fest die Daumen – und ich bin mir sicher, Ihr entfacht bei so manchem die Leidenschaft für Naturwissenschaften! Meine Begeisterung für Physik habe ich schon von klein auf, die fürs Galileum habt Ihr geweckt. Ich freue mich auf die Eröffnung!

www.galileum-solingen.de

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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