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Ingeborg Saes: Katzenkunst in der Stadtbibliothek

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Die Solinger Künstlerin Ingeborg Saes liebt Katzen über alles. Die rechte Hälfte des Bildes ist ein Selbstporträt, die linke Hälfte ihre Lieblingskatze. (Foto: © Martina Hörle)
Die Solinger Künstlerin Ingeborg Saes liebt Katzen über alles. Die rechte Hälfte des Bildes ist ein Selbstporträt, die linke Hälfte ihre Lieblingskatze. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Rund 500 Bilder hat Ingeborg Saes daheim. 38 Exemplare davon hängen seit einigen Tagen im Lichtraum der Stadtbibliothek. „Katzen sind meine ganz große Liebe“, sagt die 1955 in Solingen geborene Künstlerin. Als Kind durfte sie keine Tiere haben. Das hat sich geändert. Derzeit wohnen drei Katzen bei ihr. „Es sind für mich ganz wunderbare Wesen. Im Gegensatz zu einem Hund macht eine Katze ausschließlich das, was sie will. Das kommt meinem Naturell sehr nahe.“ Deshalb führt sie neben ihrer Malerei mit ihrem Ehemann gemeinsam die KatzenpensionSofatiger“.

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Katzenbilder und Katzenpension

Die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau hatte nie daran gedacht zu malen, auch wenn sie von frühester Jugend an sehr kreativ war. Doch dann fragte ihr Vater, ob sie nicht vielleicht einen Kurs belegen wollte. Der fand bei Jan Boomers statt. „Von der ersten Stunde an war ich fasziniert“, erinnert sich die Kunstmalerin. „Boomers hatte eine ganz besondere Art, Dinge zu erläutern.“ Auch Ria Boy, Ewa Zajons und Brigitte Waldschmidt gehörten zu ihren Lehrern. Nie hätte Saes gedacht, dass diese Form der Kunst ihr Leben einmal derart prägen würde. Bereut hat sie es jedenfalls nie. „Die Malerei macht mein Leben reicher, bunter und fröhlicher.“

Die vorwiegend gegenständlichen Ansichten tragen Titel wie „Schneeflöckchen, Blue Type und Silhouettenkatze“. (Foto: © Martina Hörle)
Die vorwiegend gegenständlichen Ansichten tragen Titel wie „Schneeflöckchen, Blue Type und Silhouettenkatze“. (Foto: © Martina Hörle)

Jetzt vergeht kaum ein Tag, an dem sie nicht zu Pinsel und Farbe greift. Die Malerei versetzt sie in eine andere Welt. In Aquarell, Pastellkreide, Öl oder Acryl entstehen neben Katzen weitere Tiere, Landschaften, Stillleben und Blumen. Der überwiegende Teil der Tierbilder ist in Pastelltechnik entworfen. „Das weiche Fell lässt sich auf diese Art am besten darstellen. Die Tiere werden ganz fluffig und naturgetreu.“ Meist arbeitet die Malerin an mehreren Werken parallel. Ihre Motive, die vorwiegend gegenständlicher Art sind, tragen Titel wie „Schneeflöckchen, Blue Type und Silhouettenkatze.“ Die Landschaftsansichten spiegeln das Typische der Region wieder. Ihre Griechenland-Darstellungen „Südliche Treppe, Magic Flower und Old Window“ strahlen in südländischen Farben. Die Solinger Region findet sich in der 50 x 40 cm großen Darstellung „Bergisches Fenster“, Acryl auf Leinwand, wieder.

Auf Kundenwunsch auch Tierporträts

„Ich übernehme auf Wunsch gerne Aufträge für Tierporträts. Dazu brauche ich auf jeden Fall sehr gute Fotos als Vorlage.“ Es kommt vor, dass die Leute beim Abholen der Gemälde in Tränen ausbrechen. Das ist für die Ingeborg Saes der schönste Lohn. „Manche der Tiere leben nicht mehr. Das ist natürlich ein sehr emotionaler Moment, wenn die Kunden ihren Liebling wiedersehen.“

Diese Landschaftsansichten spiegeln das Typische der Region wieder. (Foto: © Martina Hörle)
Diese Landschaftsansichten spiegeln das Typische der Region wieder. (Foto: © Martina Hörle)

Ein ebenso emotionaler Augenblick war es für die Katzenfreundin, als sie vor zehn Jahren in Paris bei einer Ausstellung ihrem eigenen Gemälde gegenüberstand und es ebenfalls beim Blättern im Kunstkatalog wiederfand. „In dem Moment wurde mir erst bewusst, dass da tatsächlich ein Werk von mir neben den Arbeiten vieler bedeutender Maler hing“, versucht sie diesen Augenblick, in dem sie den Tränen nahe war, zu beschreiben. „Früher bin ich mit meiner Katzenmotive häufig belächelt worden“, stellt sie fest. Heute lächelt niemand mehr – im Gegenteil. Der Betrachter spürt die Faszination und Freude, die von den Werken ausgeht. Einige der Katzendarstellungen wurden in Frankreich und Japan bereits ausgezeichnet.

Auszeichnungen in Frankreich und Japan

Mittlerweile hat die Künstlerin an vielen nationalen und internationalen Ausstellungen teilgenommen. Im letzten Jahr war es Italien. Vor kurzem kam sie aus Barcelona zurück. Und nun ist es eben Solingen. „Die Bilder hängen seit ein paar Tagen hier und eine Vielzahl der Besucher hat sich ganz begeistert dazu geäußert“, betont Silke Koppetsch von der Stadtbibliothek. Sie organisiert die Ausstellungen und freut sich, dass es diesmal wieder eine Solinger Künstlerin ist.

Bis zum 29. Mai ist die Ausstellung während der Öffnungszeiten im 1. OG der Stadtbibliothek zu besichtigen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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