Start Aktuelles Kinderkrankenpflege im Klinikum Solingen: „Es ist viel Empathie gefragt“

Kinderkrankenpflege im Klinikum Solingen: „Es ist viel Empathie gefragt“

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Sandra Kicklitz ist Kinderkrankenschwester im Klinikum Solingen. (Foto: © Bastian Glumm)
Sandra Kicklitz ist Kinderkrankenschwester im Klinikum Solingen. (Foto: © Bastian Glumm)

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Von Jasmin Dunemann

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SOLINGEN (red) – Der Mangel an Fachpersonal äußert sich besonders drastisch in den Pflegebereichen. Auch die Kinderstationen in den Krankenhäusern suchen händeringend Verstärkung. Im Rahmen einer kleinen Serie stellen wir engagierte Frauen und Männer vor, die in der Kinderkrankenpflege im Klinikum Solingen im Einsatz sind.

Eigentlich hat die 35-jährige Sandra Kicklitz eine Ausbildung zur Arzthelferin gemacht. Aber dieser Beruf habe ihr nicht gegnug gegeben, weshalb sie sich noch einmal umentschied und eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in der Uniklinik Essen machte. Seit 2012 ist sie examinierte Kinderkrankenpflegerin. Nach der Geburt ihres Kindes wechselte sie ans Städtische Klinikum Solingen, ist nun Kinderkrankenpflegerin und arbeitet seit 2019 in der Kinderambulanz.

Tagesablauf der Kinderkrankenpflege

„Im Frühdienst machen wir die Ambulanz auf und gucken erstmal was der Tag so bringt. Die Ärzte sind währenddessen noch in ihrer Frühbesprechung“, sagt sie. Zuerst werden die einbestellten Termine wahrgenommen, nebenbei wird das Telefon bedient, wenn Eltern oder Kinderärzte anrufen um Aufnahmen durchzugeben.

Die 35-jährige erzählt über ihren Arbeitsalltag in der Kinderkrankenpflege: „Im Frühdienst ist organisatorisches können gefragt. Wir als Krankenschwestern bekommen den Patienten zuerst zu Gesicht um die Schwere der Erkrankung einzuschätzen. Es werden immer Temperatur und die Vitalzeichen gemessen. Bei Beschluss den Patienten stationär aufzunehmen, müssen wir bei der Zugangsanlage assistieren. Manchmal bekommen die Patienten auch schon vor Ort Medikamente verabreicht.“

Psychische Belastung in der Pflege

„Mit der Berufserfahrung entwickelt sich eine gewisse Distanz. Zuvor habe ich fünf Jahre in einem anderen Betrieb in der Notaufnahme gearbeitet, da stumpft man komplett ab. Den frisch Examinierten merkt man es eher an, wenn sie etwas an sich heranlassen. Aber auch ich hatte vor zwei Jahren einen Fall der mir ziemlich lange nachgelaufen ist und ich mich nachts nach dem Kind erkundigt habe“, erzählt die engagierte Kinderkrankenpflegerin.

Dabei war für die berufstätige Mutter der Einstieg nach der Elternzeit alles andere als leicht, denn bevor sie ihr eigenes Kind bekam, war es für sie einfacher mit kranken Kindern in der Klinik umzugehen. „Aber die Kollegen fangen einen auf“, sagt sie. Auch die Chefärzte und Oberärzte achten darauf. Teamarbeit ist hier das A und O.

Was sollte man als Kinderkrankenpfleger mitbringen?

„Viel Empathie. Man sollte mit den Kindern auf Augenhöhe kommunizieren, ihnen alles erklären und es gegebenenfalls mit Witz gestalten, grade bei den kleineren“, erklärt die engagierte Kinderkrankenpflegerin. Wenn beispielsweise das Sättigungsband an den Finger muss, sagt sie: „Guck mal, du hast da einen Leuchtfinger“, da das Band leuchtet. Man müsse ganz einfach versuchen, den Kindern die Angst zu nehmen.

Aktuelle Krankheitsbilder in der Kinderkrankenpflege

Sandra Kicklitz: „Aktuell sind es obstruktive Bronchitiden, Pneumonien, eher viele Virus-Infekte, welche untypisch sind für diese Jahreszeit, da diese meist erst im Herbst vorkommen. Häufig sehen wir hier auch Fieberkrämpfe oder normale Krampfanfälle. Im Spätdienst und am Wochenende kommt hier alles rein was auch beim Kinderarzt auftaucht.“

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