Start Aktuelles Kunstgenuss 60 plus – spektakuläre Vielfalt im Theater

Kunstgenuss 60 plus – spektakuläre Vielfalt im Theater

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Rund 300 Besucher waren zur Eröffnung von „Kunstgenuss 60plus“ gekommen. Die beliebte Veranstaltung ist weit über Solingens Grenzen bekannt und feiert im kommenden Jahr Jubiläum. (Foto: © Martina Hörle)
Rund 300 Besucher waren zur Eröffnung von „Kunstgenuss 60plus“ gekommen. Die beliebte Veranstaltung ist weit über Solingens Grenzen bekannt und feiert im kommenden Jahr Jubiläum. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Der Sonntag stand im Theater und Konzerthaus ganz im Zeichen der Kunst. Um 11 Uhr wurde im Theaterfoyer offiziell die Ausstellung „Kunstgenuss 60plus“ eröffnet. Die beliebte und überaus gefragte Veranstaltung lief 25 Jahre lang unter dem Namen „Senioren malen“. Seniorinnen und Senioren aus Solingen und Wuppertal, die mindestens 60 Jahre alt sind, können sich daran beteiligen. Jeder Teilnehmer reicht bis zu drei Bilder ein, die nicht älter als zwei Jahre sind. Pro Künstler kommen zwei Arbeiten in die Ausstellung.

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100 Künstler zeigen 200 Werke

Vier Wochen lang zeigen rund 100 Künstlerinnen und Künstler in 200 Werken eine unglaubliche Bandbreite und Vielfältigkeit. Die Kunstausstellung, die mittlerweile über Solingens Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, findet in diesem Jahr bereits zum 29. Mal statt und ist eine gelungene Kooperation zwischen dem Kulturmanagement, dem Seniorenbüro und Timm Kronenberg vom city art project.

Mit Songs wie „House of the Rising Sun“ und „Scarborough Fair“ übernimmt Sängerin Teneja den Auftakt, bevor Hans Knopper, Leiter des Kulturmanagements die Gäste begrüßt. Er bittet Alexandra Simon, die Senioren-Koordinatorin der Stadt auf die Bühne. Sie stellt ihre Idee zum 30jährigen Jubiläum im kommenden Jahr vor. „Wir suchen das beliebteste Bild der Ausstellung. Das soll 2020 unsere Plakatvorlage werden.“ Stimmzettel sind ausgelegt.

Der surrealistische Maler Lothar Ruthmann stieß mit seinen Bildern bei den Besuchern auf ganz großes Interesse. (Foto: © Martina Hörle)
Der surrealistische Maler Lothar Ruthmann stieß mit seinen Bildern bei den Besuchern auf ganz großes Interesse. (Foto: © Martina Hörle)

Dann übernimmt Professor Jörg Becker (Die Linke) als Vorsitzender des Solinger Kulturausschusses das Wort. „Die Ausstellung zeigt Ziegenböcke und Frösche, Elvis Presley und eine Spiegelfrau, Nackte, Bekleidete – diese Vielfalt aus allem gilt es zu erhalten. Gerade in einer Welt, in der man dazu gedrängt wird, nicht aus dem Rahmen zu fallen, ist das besonders wichtig.“

Die diesjährige Ausstellung ist wohl die bislang eindrucksvollste. Plastische Arbeiten reihen sich neben Ölgemälden und Aquarellen ein. Realismus und Surrealismus gehen Hand in Hand. Explodierende Farben hängen gleich neben zarten Pastelltönen, Bewegung wechselt mit Statik. Großen Anklang finden die Werke des surrealistischen Malers Lothar Ruthmann, der im entsprechenden Outfit erschienen ist. Er zeigt neben einem fliegenden Bus eine Ansicht des Industriemuseums. Die Besucher sind begeistert. „Die habe ich schon in der Galerie gesehen“, sagt ein Solinger Besucher. „Da steckt unglaublich viel Fantasie drin. Es sieht ganz anders aus und trotzdem erkennt man es wieder.“

Surrealistische Arbeiten begeistern

Der indische Künstler Kanak Chandresa präsentiert sein Bild „Konflikt“. Mensch und Tier erheben beide Anspruch auf grüne Flächen. Im Gegensatz zum Tier hat der Mensch eine Waffe. Er bedroht das Tier, das er eigentlich liebt. Irmgard Stohlmann hat sich für Küsten in Schwarz-Weiß entschieden. Die Landschaften, Acryl auf Leinwand, sind in Spachteltechnik entstanden. „Nur den Himmel habe ich mit der Hand gemalt.“

Hedwig Kloss hat sich ihre Inspiration bei der Ausstellung im vergangenen Jahr bei dem Fotografen Ulli Steinküller und seinen Zwei-Sicht-Bildern geholt. Er hatte Fotos in Streifen geschnitten und auf Alu-Schienen geklebt. „Das sah so toll aus“, schwärmt Kloss. „Da wollte ich ausprobieren, ob das auch mit gemalten Bildern möglich ist.“ Das Ergebnis sind ihre „Magischen Margueriten“.

Ein absolutes Highlight bei der Veranstaltung: Der Rockchor 60+ mit seiner Chorleiterin Damaris Meinefeld (vorne li.) (Foto: © Martina Hörle)
Ein absolutes Highlight bei der Veranstaltung: Der Rockchor 60+ mit seiner Chorleiterin Damaris Meinefeld (vorne li.) (Foto: © Martina Hörle)

Steinküller selbst hat sich dieses Jahr für Tanzbilder entschieden. „Es sind ältere Bilder, die ich in meinem Archiv hatte.“ Die auf LKW-Plane ausgedruckten 135 x 200 cm großen Arbeiten zeigen klassisches Ballett und ein am PC bearbeitetes Elvis-Bild. Durch längere Belichtungszeiten ist eine starke Dynamik entstanden.

Sabine Schulz-Wolff betreut seit zehn Jahren ehrenamtlich die Malgruppe des Gerhard-Berting-Hauses aus Solingen-Wald, die acht Bilder ausgestellt hat. Sie selbst hat Tulpen und Zinnien in Acryl auf Leinwand festgehalten. Auch Werke ihrer Malgruppe aus dem Botanischen Garten sind zu besichtigen, so der Teich am unteren Ende, den Willi Hoppe mit interessanten Wasserspiegelungen dargestellt hat.

Rockchor 60+ absolutes Highlight

Ein absolutes Highlight ist der Rockchor 60+, der mit einem Teil seines Repertoires die Besucher einfach mitreißt. „Die Teilnahme hat sich ganz kurzfristig ergeben“, freut sich Timm Kronenberg und er kündigt einen weiteren Auftritt des Chors am KulturMorgen in den Clemens-Galerien an. Bei „Born to Be Wild“ und „Hey Jude“ sind die Zuhörer total aus dem Häuschen. Im Anschluss an den Auftritt gibt es gleich mehrere Interessenten und vielleicht künftige Chormitglieder. Die Wuppertaler Gruppe, derzeit mit 50 Mitgliedern, probt unter Leitung von Damaris Meinefeld jeden Donnerstag.

Bis zum 14. Februar ist die Ausstellung dienstags und donnerstags von 14 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 9 bis 12 Uhr geöffnet (Zugang über den Bühneneingang über Parkplatz P 5, Teschestraße), ebenso für Besucherinnen und Besucher von Veranstaltungen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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