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Messe Ambiente: Schneidwarenindustrie fordert Politik zum Handeln auf

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Die Messe Frankfurt, Austragungsort der Ambiente 2025, wurde erneut zum internationalen Treffpunkt für die Schneid- und Haushaltwarenbranche. Während Hersteller und Händler auf Innovationen setzen, fordert die Industrieverbandsvertretung IVSH dringend politische Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Die Messe Frankfurt, Austragungsort der Ambiente 2025, wurde erneut zum internationalen Treffpunkt für die Schneid- und Haushaltwarenbranche. Während Hersteller und Händler auf Innovationen setzen, fordert die Industrieverbandsvertretung IVSH dringend politische Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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FRANKFURT (red) – Die Schneid- und Haushaltwarenbranche befindet sich im Umbruch. Während einige Bereiche im Jahr 2024 Wachstum verzeichneten, kämpft die Industrie weiterhin mit hohen Kosten und Unsicherheiten. Der Industrieverband Schneid- und Haushaltwaren (IVSH) zieht anlässlich der Messe Ambiente 2025 in Frankfurt eine gemischte Bilanz und fordert politische Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.

Uneinheitliche Marktentwicklung

Die Branche zeigte im vergangenen Jahr ein differenziertes Bild: Während die Produktion von Bestecken um 3,4 Prozent zurückging und der Umsatz nahezu stagnierte (-0,1 Prozent), konnte der Bereich Haushaltswaren mit einem Produktionsplus von 6,9 Prozent und einem Umsatzwachstum von 5,4 Prozent zulegen. Auch Schneidwaren verzeichneten ein leichtes Produktionsplus von 3,5 Prozent, doch der Umsatz bleibt unter dem Vor-Corona-Niveau und wuchs nur um 0,6 Prozent. Insgesamt erwirtschaftete die Branche einen Umsatz von rund 2,15 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Preisbereinigt jedoch verpufften die positiven Effekte durch massiv gestiegene Energie-, Personal- und Rohstoffkosten.

Für das kommende Jahr bleibt die Unsicherheit groß. Laut IVSH bewerten nur 16 Prozent der Unternehmen die aktuelle Inlandssituation als gut, während 37 Prozent von einer schlechten Lage sprechen. Ähnlich herausfordernd ist das Stimmungsbild im Exportgeschäft. Dennoch gibt es auch Hoffnungsschimmer: 32 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer höheren Produktion, 51 Prozent erwarten keine Veränderung.

„Auch wenn unsere Mitglieder mit Tatkraft, Engagement und Mut der Krise trotzen: Unsere Branche kann diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Es braucht entschlossene politische Maßnahmen, um die Zukunftsfähigkeit der Unternehmen zu sichern“, betont IVSH-Vorsitzender Ralf Zimmermann.

Europäischer Green Deal steht in der Kritik

Der Verband fordert eine klare politische Strategie zur Entlastung des Mittelstands. Neben einem konsequenten Bürokratieabbau setzt sich der IVSH für steuerliche Entlastungen, gesenkte Energie- und Lohnnebenkosten sowie faire internationale Wettbewerbsbedingungen ein. Besonders kritisch sieht der IVSH den aktuellen Kurs des europäischen Green Deals und plädiert für eine mittelstandsfreundlichere Regulierung.

Um die Interessen der Branche besser zu vertreten, hat der IVSH seine politische Arbeit in Berlin und Brüssel intensiviert. Mit Initiativen zu Waffenrecht, E-Commerce und der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) wurden bereits parlamentarische Anfragen und Hintergrundgespräche angestoßen.

Auch intern entwickelt sich der Verband weiter: Neue Formate wie das digitale Magazin „IVSH-Insider“ und das Expertenteam „Regulation, Compliance & Sustainability“ sollen die Mitglieder gezielt unterstützen. Zudem wurde mit der Initiative „IVSH-Next“ eine Plattform geschaffen, um Innovationen und Kooperationen, unter anderem mit der Fraunhofer Gesellschaft, zu fördern.

Wachsender Verband, gestärkte Branche

Der IVSH konnte zum Jahresbeginn elf neue Mitglieder gewinnen – darunter bekannte Unternehmen wie RÖSLE, DICK und Weilburger Coatings. Dies entspricht einem Mitgliederzuwachs von zwölf Prozent. „Mit den neuen Mitgliedern wächst unsere Gemeinschaft weiter, und das stärkt uns alle. Der IVSH steht für einen fokussierten Austausch, praxisnahe Unterstützung und eine kraftvolle Interessenvertretung in Berlin und Brüssel“, unterstreicht IVSH-Geschäftsführer Jan-Frederik Kremer.

Trotz aller Herausforderungen setzt die Schneid- und Haushaltwarenindustrie auf Innovationskraft und Zusammenarbeit. „Gemeinsam mit unseren Mitgliedern stellen wir uns den aktuellen Herausforderungen – für eine starke Branche, in der Innovation Tradition ist und Qualität an erster Stelle steht“, so Kremer abschließend.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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