FRANKFURT (bgl) – Nach zweijähriger Corona-Zwangspause ging am Dienstag in Frankfurt die Messe Ambiente zu Ende. Laut Messe Frankfurt besuchten zwischen dem 3. und dem 7. Februar 154.000 Händler die 4.561 Aussteller, darunter rund 20 Unternehmen aus Solingen. Während der Grundtenor der Messe durchweg positiv war, sah man auch bei den Schneidwarenherstellern aus der Klingenstadt überwiegend zufriedene Gesichter.
Solinger Firmen präsentierten Neuheiten
Für die Solinger Firma Gehring ist die Ambiente seit vielen Jahren eine feste Größe im Terminkalender. „Die Kunden waren sehr aktiv, es waren sehr viele Menschen sehr interessiert. Wir haben viele gute Gespräche geführt. Für uns ist die Ambiente eine der wichtigsten Messen“, sagte Volker Gehring, der gemeinsam mit seinem Bruder Hartmut das Unternehmen führt. Die Gräfrather Firma mit Sitz an der Tersteegenstraße wurde 1956 gegründet. Im Produktportfolio des Unternehmens finden sich unter anderem hochwertige Küchenmesser und Bestecke.
Eine ganze Reihe großer Unternehmen blieb in diesem Jahr der Ambiente fern, darunter auch die beiden Solinger „Schwergewichte“ Zwilling und Wüsthof. So fokussierte sich der Blick vieler Messebesucher auf die mittleren und kleinen Unternehmen. Der Solinger Messerhersteller EDREI war erstmals mit einem Stand auf der Messe in Frankfurt vertreten. „Wir wollten bereits seit zwei Jahren auf der Messe ausstellen und bekamen jetzt erstmals dazu die Gelegenheit. Wir präsentieren auf der Messe unsere Marke EIKASO und unsere Dienstleistungen“, erklärte Geschäftsführer Shpend Ibrahimi.
Ambiente als Treffpunkt für internationale Kunden
Das Solinger Unternehmen produziert unter anderem Küchen- und Schlachtermesser und hat die Marke EIKASO vor einigen Jahren von der Firma Eickenberg übernommen. Zudem bieten die Solinger Spezialisten ihre Expertise im Bereich des Schleifens auch für externe Kunden an. Die Firma EDREI hat ihren Sitz an der Ziegelstraße. Der Schneidwarenhersteller beschäftigt rund 25 Mitarbeiter. „Die Messe war für uns sehr erfolgreich, wir haben sogar einen Preis gewonnen“, freute sich Shpend Ibrahimi auch über die Verleihung des „German Design Award Special 2023“.
„Die Leute sind sehr froh, dass es wieder eine entsprechende Messe gibt. Ich war ohnehin von Anfang an der Meinung, dass man diese Messe unbedingt durchführen sollte. Gerade für uns als Mittelständler ist es wichtig, diese Messeplatz zu haben, auch als Treffpunkt für internationale Kunden. Wir sind sehr zufrieden und haben ein außerordentlich positives Messegeschehen erlebt“, betonte Giselheid Herder-Scholz, Geschäftsführerin der Robert Herder GmbH & Co. KG aus Ohligs.
Kurzbach: „Ein Heimspiel für Solinger Unternehmen“
Die Firma Herder ist weltweit bekannt für ihre „Windmühlenmesser“. Der Messestand in Halle 8.0 stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des 150-jährigen Jubiläums, das das Unternehmen im vergangenen Jahr feierte (wir berichteten). „Denn das konnten wir auf der Messe eben nicht darstellen, da diese letztes Jahr nicht stattfand. Und das haben wir jetzt nachgeholt“, machte Giselheid Herder-Scholz deutlich. Ähnlich verfuhr man bei der Firma Burgvogel, die im Rahmen ihres Messeauftritts die Produktneuheiten der vergangenen Jahre präsentierte.
„Die Messe startete bereits am Freitag sehr gut und war bis Sonntagabend bestens besucht. Am Montag wurde es dann etwas ruhiger“, beobachtete Stefan Bahns, Geschäftsführer der Firma Burgvogel. Das Unternehmen mit Sitz an der Burger Landstraße stellte unter anderem seine klassische Olivenholzserie sowie ein neues Brotmesser sowie weitere Neuheiten vor. Am Montag besuchten Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Wirtschaftsförderer Frank Balkenhol die Solinger Aussteller und luden am Abend wieder zu einem ungezwungenen Solinger Ausstellertreff ein, an dem etwa 25 Personen teilnahmen. „Es ist ein Heimspiel für unsere Solinger Unternehmen im Herzen von Europa, eine so bedeutende Messe als Aussteller nutzen zu können und gleichzeitig unsere Marke Solingen so sichtbar nach außen tragen“, lobte der OB.