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Nach zwei Jahren Pause: Pfingstfest im Solinger Vogel- und Tierpark

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An diesem Pfingstwochenende gab es wieder das beliebte Familienfest im Solinger Vogel- und Tierpark. Ein Highlight war wie immer die Fütterung der Ziegen. Die warteten gar nicht lange, sondern bedienten sich auch mal einfach selbst. (Foto: © Martina Hörle)
An diesem Pfingstwochenende gab es wieder das beliebte Familienfest im Solinger Vogel- und Tierpark. Ein Highlight war wie immer die Fütterung der Ziegen. Die warteten gar nicht lange, sondern bedienten sich auch mal einfach selbst. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – An diesem Pfingstwochenende gab es im Solinger Vogel- und Tierpark nach zweijähriger Coronapause wieder das beliebte Familienfest statt. Ein buntes Programm wartete auf die kleinen und großen Besucher – ein Zeitvertreib für die ganze Familie. Mit der Schmiedin von Schmiedekunst Patrick Voijtech konnten die jungen Besucher zusammen kleine Gegenstände schmieden. Hufeisen waren sehr gefragt. Aber auch Herzchen oder Amulette fanden ihre Anhänger. Doch zuerst hieß es: Schutzkleidung anziehen. Wer lieber spielen wollte, fand auf dem großen Kinderspielplatz dazu reichlich Gelegenheit.

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Familienfest im Solinger Vogel- und Tierpark

Das Füttern der Schafe und Ziegen war wie immer ein Highlight. Eine Tüte nach der anderen wurde an der Kasse gekauft. Mit strahlenden Augen standen die Kleinen vor den Tieren und waren ganz stolz, wenn ihr Futter angenommen wurde. Den Erwachsenen ging es nicht anders. Doch Vorsicht: Waldziegenbock Kevin, der Drängler, stand immer ganz vorne und nahm gleich die ganze Tüte. Allerdings waren die Meerschweinchen nicht viel besser. Sie setzten sich direkt auf den Teller mit dem Futter.

Die grün-gelbe Western-Eisenbahn ist immer der große Renner und wird von den kleinen Besuchern abgöttisch geliebt. (Foto: © Martina Hörle)
Die grün-gelbe Western-Eisenbahn ist immer der große Renner und wird von den kleinen Besuchern abgöttisch geliebt. (Foto: © Martina Hörle)

Manche standen erwartungsvoll bei den Steinkäuzen. Die kleinste heimische Eulenart ist hierzulande stark bedroht. Umso größer war die Freude über den Nachwuchs. Die drei Babykäuze waren aber noch schüchtern und zeigten sich nur selten. Gerade mal so lange, dass die Tierpfleger schnell saubermachen konnten. „Denn Steinkäuze“, verriet die leitende Tierpflegerin Janett Heinrich, „sind furchtbar unordentlich.“ Dann probierte man es eben bei den Schildraben. Sie hatten gerade fünf Junge bekommen und wachten mit Argusaugen über den Nachwuchs. Niemand durfte ihnen zu nahe kommen. So viel zum Thema Rabeneltern. Das Nest freiwillig verlassen wollten die Jungtiere anscheinend sowieso nicht. „Das sind mit Sicherheit alles Männer“, lachte Tierpflegerin Heinrich. Man weiß Hotel Mama eben zu schätzen. Die afrikanischen Rabenvögel haben etwa die gleiche Größe wie unsere heimischen Rabenkrähen. Sie werden seit mittlerweile zehn Jahren im Vogelpark erfolgreich gezüchtet.

Vogel- und Tierpark züchtet erfolgreich Schildraben

Der Andrang war groß, sehr zur Freude der Tierparkmitarbeiter. „Der Sonntag ist komplett ins Wasser gefallen“, bedauerte Janett Heinrich. „Deshalb sind wir sehr froh, dass es jetzt trocken ist und viele Besucher kommen.“ Das gesamte Team freute sich, dass endlich wieder etwas los ist. „Nicht nur wir haben die Besucher vermisst. Den Tieren ging es genauso.“

Am Zelt des Foodsaving-Vereins wartete eine große Popcornmaschine auf ihren Einsatz. Außerdem gab es für den kleinen Hunger leckere Snacks. Der Kontakt zwischen Foodsaving und Vogelpark war vor einigen Jahren dadurch zustande gekommen, dass beide bei den gleichen Stellen Obst und Gemüse abholten. Gleich gegenüber wartete die grün-gelbe Eisenbahn auf Reisende. „Die ist immer weder der große Renner und wird abgöttisch geliebt“, so Janett Heinrich. Die Waldschule war ebenfalls wieder mit dabei. Es gab viel Interessantes aus der Natur zu erleben. Am Stand von Robertina Kreft erhielt man neben einem Exkurs in römische Geschichte auch die Gelegenheit zur Edelsteinschleiferei von Hand. An einer Holzschleifmaschine zeigten die kleinen Edelsteinschleifer ihr Können und bekamen dafür selbstverständlich ein Edelstein-Diplom.

Beim Edelsteinschleifen kam die handbetriebene Holzschleifmaschine zum Einsatz. Jeder Teilnehmer erhielt ein Edelsteindiplom. (Foto: © Martina Hörle)
Beim Edelsteinschleifen kam die handbetriebene Holzschleifmaschine zum Einsatz. Jeder Teilnehmer erhielt ein Edelsteindiplom. (Foto: © Martina Hörle)

Auch Ernst Lauterjung war mit seinem Enkel gekommen. Der kleine Kerl, an allem sehr interessiert, war ständig unterwegs. Kein Wunder, überall gab es etwas zu sehen. Dann aber standen beide gemeinsam in der Warteschlange beim Enten angeln. Denn diese Disziplin war unumgänglich, ebenso wie das Dosenwerfen, Ringwerfen und Wett-Melken, wenn man bei der beliebten Tombola etwas gewinnen wollte. Die Gewinne stammten vollständig aus Sachspenden. So kommt der Erlös in vollem Umfang dem Verein und damit dem Park zugute. Hier ist derzeit die Renovierung des Mäusehauses angesagt. Auch andere Gehege stehen erneut zur Reparatur an. Eine never-ending-story in jedem Tierpark. Obendrein wird dringend ein neues Kühlhaus benötigt.

Zahlreiche Bauarbeiten sind erforderlich

In der tierischen Belegschaft wird es bald weitere neue Bewohner geben. Ein weißes Känguru-Mädchen wird im Tausch gegen ein anderes Jungtier einziehen. Einen Namen gibt es für das neue Mädchen aber noch nicht. Auch Affen werden in Kürze hier wieder ein neues Zuhause bekommen. Früher hatten in dem Tierpark Luchse gelebt. Die wird es aber nicht mehr geben. Stattdessen hat sich das Team für Affen entschieden. „Unsere letzten sind verstorben. Jetzt sind wir in Kontakt mit AAP, dem Europäischen Hilfszentrum für Primaten in Almere (Niederlande).“ Dort wird händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten für beschlagnahmte Tiere gesucht. Mittlerweile sind es nicht nur Affen, sondern beispielsweise auch Raubkatzen. „Hier können wir unterstützen“, bekräftigte Janett Heinrich. „Dafür bekommt der Vogelpark dann Tiere, die man den Besuchern präsentieren kann.“ Die neuen tierischen Bewohner werden allerdings nicht im Rahmen von Festivitäten vorgestellt, sondern sollen sich ganz entspannt und mit der notwendigen Zeit und Ruhe eingewöhnen können.

Der 95. Geburtstag war ja bereits im Februar. Und bis zum nächsten geplanten Fest zu Halloween ist noch etwas Zeit. Dann gibt es wieder Kürbis-Schnitzen und einen Gruselumzug durch den Park – für Besucher und Mitarbeiter.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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