SOLINGEN (bgl) – Bereits zum neunten Mal luden jetzt die Solinger Firmen Kretzer, Niegeloh, Güde, Robert Herder und Carl Mertens zum Schneidwaren-Samstag ein und ließen sich wieder von zahlreichen Neugierigen und Messerfreunden über die Schultern schauen.
Für die Besucher war das die Gelegenheit, sich in den Manufakturen einmal en Detail die Fertigungsschritte original Solinger Stahlwaren vom Rohling bis zum Endprodukt zeigen zu lassen. Und selbstverständlich lockte auch der Werksverkauf mit attraktiven Angeboten.
Handwerkliches Geschick der Öffentlichkeit zeigen
„Wir wollen natürlich unsere Marke bekannt machen. Aber wir wollen auch das enorme handwerkliche Geschick zeigen, das hinter unseren Produkten steckt“, erklärte Curt Mertens, Geschäftsführer der Carl Mertens GmbH, am Samstag. Rund 500 Gäste konnte der Familienbetrieb am Krahenhöher Weg begrüßen.
Und diese kamen nicht nur aus Solingen und Umgebung. „Die kommen aus Berlin und Freiburg, aus Holland und Belgien“, freute sich Mertens. Längst gebe es eine feste Fangemeinschaft, die auch jedes Jahr den Schneidwaren-Samstag nutzt, um sich mit qualitativ hochwertigen Produkten einzudecken. Und natürlich auch, um in die Fertigungshallen zu schauen.
Produktion von Messer-Serien ein neuer Schwerpunkt
Curt Mertens führte den ganzen Tag lang Gruppen durch sein Unternehmen. Gleich mehrere seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter taten es ihm gleich. Unlängst hat die Firma Mertens mit der Produktion von Messern einen neuen Schwerpunkt festgelegt. Auf Dauer sei das Thema „Tischkultur“ alleine nicht mehr zielführend, so Mertens. Rund 60 Prozent der produzierten Stahlwaren werden exportiert, viele nach Asien.
Vor allem Japan sei ein großer Abnehmer, die Zukunft sieht Curt Mertens jedoch in China. Und da würde auch das Markenetikett „Solingen“ mitunter ein echter Türöffner sein: „Wir als kleines Unternehmen brauchen Solingen, das ist für uns quasi die Dachmarke“, machte der Schneidwaren-Produzent deutlich. Bei der Firma Carl Mertens sind 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.
Die Leute in die Unternehmen holen
Bei der Robert Herder GmbH & Co. KG in Ohligs sind 80 Mitarbeiter in Lohn und Brot. Viele machten am Samstag beim Tag der offenen Tür freiwillig mit, freute sich Geschäftsführer Frank Daniel Herder. „Die Idee zum Schneidwaren-Samstag entstand damals auf der Solingen Messe. Wir wollten die Leute in die Unternehmen holen“, erinnerte sich Herder.
Und das mit Erfolg. In den vergangenen Jahren kamen sogar schon einmal rund 1.000 Besucher ins Werk an der Eller Straße, berichtete Frank Daniel Herder. „Wir waren bereits damals vom großen Erfolg überrascht. Das Schöne ist, dass hier die Mitarbeiter mit den Besuchern richtig ins Gespräch kommen“, so Herder weiter.
Werksverkauf bei allen Firmen stark frequentiert
Auch viele Angehörige und Freunde der Mitarbeiter würden den Schneidwaren-Samstag nutzen, um ihre Liebsten mal auf der Arbeit zu besuchen. Auf dem Hof des Unternehmens wurde wieder der beliebte Werksverkauf angeboten. „Wir haben sonst keinen Werksverkauf, bieten unsere Produkte aber exklusiv auf Veranstaltungen an“, erkläre Frank Daniel Herder. Entsprechend dicht gedrängt suchten die Besucher an den Verkaufstischen nach einem echten „Windmühlenmesser“ aus Solingen.