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Notfallseelsorge – Neue Ehrenamtliche werden feierlich beauftragt

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In einem feierlichen Gottesdienst wurden die neuen ehrenamtlichen Notfall-Seelsorgerinnen und –Seelsorger in ihr neues Amt eingeführt. (Foto: © Martina Hörle)
In einem feierlichen Gottesdienst wurden die neuen ehrenamtlichen Notfall-Seelsorgerinnen und –Seelsorger in ihr neues Amt eingeführt. (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Einmal im Jahr werden neue Ehrenamtliche in der Notfallseelsorge feierlich in ihren Dienst eingeführt. Am vergangenen Freitag, 6. Mai 2022, war es wieder soweit. In einem Gottesdienst in der Stadtkirche Ohligs an der Wittenbergstraße wurden zehn neue ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger durch Superintendentin Dr. Ilka Werner, Stadtdechant Michael Mohr und Notfallseelsorge-Koordinatorin Simone Henn-Pausch zum Dienst beauftragt. Die große Wertschätzung für das Engagement der Notfallseelsorge belegte der Umstand, dass sich der Beigeordnete für Sicherheit und Soziales, Jan Welzel, und der Leiter der Solinger Feuerwehr, Dr. Ottmar Müller, zu diesem Gottesdienst als Gäste angekündigt hatten.

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Notfallseelsorge: Zehn neue Ehrenamtler beauftragt

Neben Mitgliedern der Feuerwehr, der Johanniter und der Polizei war auch das Team der Verkehrsunfallprävention anwesend. „Wir sind ja nicht nur in der Prävention tätig“, so Daniela Berghaus, „sondern auch im Opferschutz. Wir sind froh, dass wir mit der Notfallseelsorge zusammenarbeiten können. In ihrer Anfangszeit besuchen uns die Ehrenamtler auch auf der Wache, um alles kennenzulernen.“ Claudia Schepanski, Chefin der Solinger Polizeiinspektion, hatte als junge Beamtin den Solinger Brandanschlag miterlebt. „Damals wären wir froh gewesen, wenn es die Notfall-Seelsorger schon gegeben hätte. Ich bin sehr dankbar, dass meine Beamten heute in schwierigen Situationen Unterstützung bekommen, wenn es beispielsweise darum geht, Todesnachrichten zu überbringen oder Angehörige von Unfallopfern zu betreuen sind. Die Seelsorger können vor Ort bleiben, während wir schon zum nächsten Einsatz müssen.“

Neben vielen anderen Teilnehmern war auch das Team der Verkehrsunfallprävention Solingen bei der Feier. Das Team ist neben der Prävention auch im Opferschutz tätig und arbeitet daher mit der Notfallseelsorge zusammen. (Foto: © Martina Hörle)
Neben vielen anderen Teilnehmern war auch das Team der Verkehrsunfallprävention Solingen bei der Feier. Das Team ist neben der Prävention auch im Opferschutz tätig und arbeitet daher mit der Notfallseelsorge zusammen. (Foto: © Martina Hörle)

Die acht Frauen und zwei Männer werden zukünftig die Arbeit der Notfallseelsorge in Solingen verstärken. „Die Arbeit der Ehrenamtlichen wird immer wichtiger“, erklärte Simone Henn-Pausch, die Koordinatorin der Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche in Solingen. Für die Notfallseelsorge sei es wichtig, dass die Bereitschaft rund um die Uhr besetzt ist. Pfarrerinnen und Pfarrer allein können das nicht mehr gewährleisten, weil ihre Zahl abnimmt und in Zukunft noch weiter abnehmen wird. Die Solinger Kreissynode hatte darum vor sechs Jahren beschlossen, auch Ehrenamtliche für diesen Dienst zu gewinnen. Die ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger werden vor ihrem ersten Einsatz gründlich ausgebildet und geschult.

Einjährige Ausbildung in der Notfallseelsorge

Die in der Regel einjährige Ausbildung hatte bei den jetzt Einzuführenden coronabedingt deutlich länger gedauert. Doch auch dieses Mal umfasste sie neben Kommunikationstheorien und Trauerbegleitung auch theologische Grundlagen. Die Koordination der Ausbildung sowie einzelne Ausbildungsthemen verantwortet Simone Henn-Pausch gemeinsam mit Fachleuten der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Diplom-Theologin ist seit mehr 25 Jahren in der Notfallseelsorge aktiv. Sie führt die Neuen behutsam an ihre Aufgabe heran: Am Anfang übernehmen sie Einsätze erstmal gemeinsam mit erfahrenen Kollegen. Auch nach Abschluss ihrer Ausbildung werden sie weiter qualifiziert und durch supervisorische Angebote in ihrem Dienst begleitet.

Nach Aufforderung durch Superintendentin Dr. Ilka Werner stellten sich die neuen Ehrenamtler mit dem Rücken zur Gemeinde an den Altar, um sich auf diese Weise von der Gemeinde den Rücken stärken zu lassen. (Foto: © Martina Hörle)
Nach Aufforderung durch Superintendentin Dr. Ilka Werner stellten sich die neuen Ehrenamtler mit dem Rücken zur Gemeinde an den Altar, um sich auf diese Weise von der Gemeinde den Rücken stärken zu lassen. (Foto: © Martina Hörle)

Ohne ehrenamtlich Mitarbeitende wäre die Notfallseelsorge in Solingen nicht denkbar. Gemeinsam mit den Pfarrerinnen und Pfarrern der Evangelischen Kirche in Solingen sowie mit katholischer Unterstützung sorgen sie dafür, dass in Solingen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr Menschen einsatzbereit sind, um auf Anforderung von Rettungskräften oder der Polizei Erste Hilfe für die Seele zu leisten. Kontinuierlich werden darum Menschen für diese anspruchsvolle Aufgabe qualifiziert.

„Ich bin total froh, dass es jetzt endlich wieder möglich ist zu feiern“, freute sich Henn-Pausch und fuhr fort: „Schon 2019 hatten die neuen Ehrenamtler ihre Bereitschaft zur Arbeit in der Notfall-Seelsorge erklärt. Heute ist es endlich soweit.“

New City Voices unterstütze mit Songs

Im Rahmen des Gottesdienstes traten die neuen Notfall-Seelsorgerinnen und –Seelsorger, die leider nicht alle anwesend sein konnten, an den Altar und stellten sich nach Aufforderung von Dr. Ilka Werner mit dem Rücken zur Gemeinde. „Ihr steht mit dem Rücken zur Gemeinde, denn die Gemeinde soll euch den Rücken stärken“, so die Worte der Superintendentin. Der Gospelchor „New City Voices“ unter Leitung von Tine Hamburger stärkte die neuen Ehrenamtler auf seine Weise mit einigen wunderbaren Songs.

Notfallseelsorge-Koordinatorin Simone Henn-Pausch freute sich, dass die Ernennung und anschließende Feier endlich wieder möglich war. (Foto: © Martina Hörle)
Notfallseelsorge-Koordinatorin Simone Henn-Pausch freute sich, dass die Ernennung und anschließende Feier endlich wieder möglich war. (Foto: © Martina Hörle)

Die Notfallseelsorge wird ausschließlich von Rettungskräften der Polizei oder Feuerwehr alarmiert – zum Beispiel nach einem häuslichen Todesfall, wenn die Rettungssanitäter weiter zum nächsten Einsatzort und darum Angehörige zurücklassen müssen. Auch bei Suiziden oder Suizidversuchen oder schweren Verkehrsunfällen wird die Notfallseelsorge gerufen. „Wir leisten Erste Hilfe für die Seele, und es spielt keine Rolle welche Konfession oder welchen Glauben jemand hat“, betonte Henn-Pausch.

Wir wünschen den neuen ehrenamtlich Tätigen viel Glück für ihre anspruchsvolle Aufgabe.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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