Start Aktuelles Pflege im Klinikum Solingen (16): Die „Familiale Pflege“

Pflege im Klinikum Solingen (16): Die „Familiale Pflege“

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Elif Zorbaz ist nicht nur Krankenschwester und Praxisanleiterin, sondern hat obendrein auch die Weiterbildungen zur Pflegeberaterin und Familiengesundheitspflegerin erfolgreich absolviert. (Foto: © Bastian Glumm)
Elif Zorbaz ist nicht nur Krankenschwester und Praxisanleiterin, sondern hat obendrein auch die Weiterbildungen zur Pflegeberaterin und Familiengesundheitspflegerin erfolgreich absolviert. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (mh) – Unsere große Pflegeserie führt uns in zahlreiche Pflegegruppen und Funktionsabteilungen des Solinger Klinikums. Im inzwischen 16. Teil haben wir Elif Zorbaz besucht, die im Klinikum für die „Familiale Pflege“ zuständig ist.  Die Familienpflege hat mittlerweile einen wesentlich höheren Stellenwert als früher. Immer mehr Menschen möchten lieber daheim betreut werden oder können sich Heimplätze nicht leisten. Zudem gibt es dafür lange Wartezeiten. Wer sich entschlossen hat, einen pflegebedürftigen Verwandten nach dem Krankenhausaufenthalt daheim zu pflegen, steht vor großen Herausforderungen und ganz neuen Situationen. Der bisherige Alltag wird oft völlig auf den Kopf gestellt. In dieser Situation bietet das Klinikum Solingen mit seiner Einrichtung „Familiale Pflege“ großartige Unterstützung.

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Familiale Pflege bietet vielfältige Unterstützung

Elif Zorbaz ist seit einigen Jahren in diesem Bereich tätig. Die 41-jährige Krankenschwester mit türkischen Wurzeln ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. 1996 absolvierte sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester. „Eigentlich wollte ich Kinderkrankenschwester werden“, verrät sie. Doch die Ausbildung startet im Klinikum nur alle drei Jahre. Solange wollte Zorbaz nicht warten. Nach Beendigung der Ausbildung war sie zunächst etwa ein Jahr lang in der Kardiologie, anschließend bis 2011 auf der Gastro-Enterologie im Einsatz. 2007 nahm sie an einer Fortbildung zur Praxisanleiterin teil, danach folgte eine zweijährige berufsbegleitende Weiterbildung zur Pflegeberaterin und Familiengesundheitspflegerin.

Zielgruppe pflegende Angehörige

2012 wurde im Klinikum für die neue Aufgabe eine feste Stelle eingerichtet. Zorbaz etablierte gemeinsam mit einer Kollegin erfolgreich das Projekt „Familiale Pflege“. Die Abteilung ist täglich von 8 bis 16 Uhr besetzt. „Unsere Zielgruppe ist der pflegende Angehörige“, schildert die Krankenschwester ihre Arbeit und ergänzt: „Die Voraussetzung ist, dass der zu pflegende Patient zunächst stationär behandelt wurde und obendrein ein Pflegegrad vorliegt.“

Die Familiale Pflege bietet neben zahlreichen anderen Dingen das Pflegetraining am Krankenbett in der Klinik zur Vorbereitung auf die Pflege daheim. Dabei werden die Grundlagen der Pflegetechnik, wie Mobilisation, Lagerung, Inkontinenzversorgung, Sturzprophylaxe, rückenschonendes Arbeiten vermittelt sowie Informationen zu Leistungen aus der Pflegeversicherung gegeben. So können sich Angehörige gründlich auf die Pflege zu Hause vorbereiten und Pflegetechniken einüben.

Im Gegensatz zu der früheren pflegerischen Tätigkeit arbeitet Elif Zorbaz heute vorwiegend im administrativen Bereich. (Foto: © Bastian Glumm)

„Es ist eine grundlegend andere Arbeit als die Pflege auf den Stationen“, stellt Zorbaz klar. „Früher habe ich hauptsächlich gepflegt, jetzt ist es überwiegend eine beratende Funktion. Wir unterstützen beim Ausfüllen von Vorsorgevollmachten und zeigen Angehörigen ihre zur Verfügung stehenden Möglichkeiten auf, wie beispielsweise die Beantragung von Entlastungsgeldern für Alltagsbegleitung oder Putzhilfen. Diese Gelder werden nur in Form einer Dienstleistung gewährt. Wir sind gut vernetzt und stellen zusätzlich zu der administrativen Information gerne die entsprechenden Kontakte her. Die Abrechnung erfolgt mit der Pflegekasse.“ Mittlerweile hat die AOK das Projekt komplett übernommen, nicht nur für Mitglieder.

Familiale Pflege: Trainings durch Hausbesuche

Neben dem Pflegetraining im Klinikum gibt es auch individuelle Pflegetrainings durch Hausbesuche. Pflegeberatungsgespräche vervollständigen das Angebot. Die kostenlosen Pflegekurse als Ergänzung finden alle zwei Monate statt und bieten obendrein die Möglichkeit zum Austausch mit Gleichgesinnten. „Es ist eine dankbare Aufgabe“, stellt die Pflegeberaterin fest. „Wir bauen ein Vertrauensverhältnis zu den Menschen auf. Denn ohne Vertrauen und Empathie kann man diese Arbeit nicht machen.“

Für die Aufgabe der Familiengesundheitspflegerin ist nur die krankenpflegerische Ausbildung erforderlich. Fachfrau Zorbaz rät aber, zunächst praktische Erfahrung zu sammeln. „Man muss nicht Praxisanleiterin oder Pflegeberaterin sein. Doch man braucht schon eine gewisse praktische Erfahrung.“

Für Pflegeberufe und OTA beim Klinikum Solingen bewerben

Weitere Informationen zu den Ausbildungen in der Pflege und den Gesundheitsberufen und wie man sich bewerben kann, gibt es auf der Homepage des Klinikums Solingen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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