Start Aktuelles Pflege im Klinikum Solingen (9): Als Anästhesieschwester im OP-Saal

Pflege im Klinikum Solingen (9): Als Anästhesieschwester im OP-Saal

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Melanie Ohliger arbeitet seit 19 Jahren im Klinikum, die 40-jährige Solingerin machte auch ihre Ausbildung in der Krankenpflege dort. Sie hat sich Von 2015 bis 2017 hat sie die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie durchlaufen. (Foto: © Bastian Glumm)
Melanie Ohliger arbeitet seit 19 Jahren im Klinikum, die 40-jährige Solingerin machte auch ihre Ausbildung in der Krankenpflege dort. Sie hat sich Von 2015 bis 2017 hat sie die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie durchlaufen. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Auf den Stationen im Solinger Klinikum ist es für das pflegende Personal eine Selbstverständlichkeit, sich mit großer Hingabe für die Patientinnen und Patienten einzusetzen. Nicht selten lernt man sich in dieser Zeit besser kennen, denn mitunter bleiben Erkrankte oder Operierte Tage, manchmal Wochen oder sogar Monate auf einer Pflegegruppe. Große Hingabe spielt beim Arbeitsplatz von Melanie Ohliger selbstverständlich auch eine entscheidende Rolle, ihre Patienten sieht sie jedoch in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum. Die Solingerin haben wir für den nächsten Teil unserer umfassenden Pflegeserie im Operationssaal des Klinikums Solingens besucht. „Ich bin seit 19 Jahren hier im Haus und habe auch im Klinikum meine Ausbildung gemacht“, erzählt die 40-jährige Krankenschwester. Acht Jahre lang war sie nach ihrer Ausbildung auf der unfallchirurgischen Station beschäftigt.

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Patienten in den Operationssaal begleiten

„Irgendwann kam ich dann an den Punkt, dass ich etwas neues wollte. Ich wollte eine neue Herausforderung und die Anästhesie hatte mich schon länger interessiert“, erinnert sie sich. Nachdem sie von freien Stellen erfuhr, bewarb sie sich bei der Anästhesie – mit Erfolg. „Das war zunächst eine echte Umstellung, denn das hier ist etwas komplett anderes. Man muss komplett umdenken, denn das hat mit klassischer Pflege am Bett gar nichts mehr zu tun“, so Melanie Ohliger. In der Anästhesie sind die Schwestern und Pfleger unter anderem dafür verantwortlich, ihre Patienten in den Operationssaal zu begleiten und dafür zu sorgen, dass dort alles reibungslos funktioniert. Von 2015 bis 2017 hat Melanie Ohliger die Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie durchlaufen.

„Eine Operation stellt für die meisten Patienten eine besondere Belastung dar, daher sind ein hohes Maß an Empathie und eine fürsorgliche Begleitung in dieser Situation unabdingbar“, berichtet Anästhesieschwester Ohliger. Morgens werden die Patientinnen und Patienten in den Aufwachraum gebracht und auf die jeweilige Operation vorbereitet. Dann werden unter anderem die Infusionen hergerichtet und die EKG-Aufkleber angebracht.

„Patientensicherheit ist hier das A und O, weshalb wir eine Checkliste zur Hand haben“, erläutert Melanie Ohliger. In Form eines Laufzettels wird vom medizinischen Personal genauestens abgeglichen, ob es sich um den richtigen Patienten handelt und ob es auch die richtige Operation ist, für die die jeweilige Person vorgemerkt ist. Nach der Vorbereitung werden die Patienten in den OP eingeschleust und an die medizinischen Geräte angeschlossen.

Enge Zusammenarbeit mit den Anästhesisten

Dazu gehören beispielsweise Blutdruck- und EKG-Monitoring sowie die Sauerstoffsättigung. Vor der Operation bekommen die Patienten dann noch einmal eine Maske aufgesetzt, mit Sauerstoff wird die Lunge vor Operationsbeginn nochmal richtig aufgesättigt. Sehr eng arbeitet man mit den diensttuenden Anästhesistinnen und Anästhesisten zusammen.

„Dann kommt schließlich mein Part, dass ich halt ansetze, die Medikamente zu spritzen. Schmerzmittel, Schlafmittel, Muskelrelaxanz. Anschließend wird die Intubation vorbereitet“, zählt die 40-jährige Solingerin auf. Während der Operation werden stets die Werte des Patienten im Auge behalten. Auch der Lagerung des zu Operierenden auf dem OP-Tisch wird große Aufmerksamkeit gewidmet. Einerseits darf der Operateur nicht behindert werden, andererseits muss aber der Patient sicher und seinen Bedürfnissen entsprechend auf dem OP-Tisch liegen können – und das mitunter mehrere Stunden lang. Gleichzeitig werden im Aufwachraum bereits die nächsten zu operierenden Frauen und Männer vorbereitet. Als Anästhesieschwester oder -pfleger kommt es somit durchaus vor, dass man parallel zwischen mehreren Sälen hin und her flitzt und dabei gleich mehrere Patienten betreut.

„Es geht manchmal ein wenig wie im Taubenschlag zu, gerade die HNO hat mitunter sehr viele kleinere Eingriffe auf dem Plan“, schmunzelt Ohliger. Die Anästhesieplfegerinnen und –pfleger sind nicht nur in den neun Operationssälen im Einsatz, sondern auch im Kreißsaal und im Schockraum der Notaufnahme. „Wir betreuen etwa 50 bis 60 Patienten bestimmt an einem Tag“, berichtet Ohliger. Das pflegerische Personal der Anästhesie rotiert und durchläuft in regelmäßigen Zyklen alle Abteilungen. „So decken wir alles ab und können gleichzeitig beste Qualität garantieren.“

Als Anästhesieschwester kümmert sich Melanie Ohligser vor, während und nach Operationen um die Patientinnen und Patienten im Klinikum. (Foto: © Bastian Glumm)
Als Anästhesieschwester kümmert sich Melanie Ohligser vor, während und nach Operationen um die Patientinnen und Patienten im Klinikum. (Foto: © Bastian Glumm)

Technisches Verständnis ist eine Grundvoraussetzung

Melanie Ohliger hat den Wechsel von der klassischen Pflege in die Anästhesie nie bereut. Ganz im Gegenteil: „Wir haben ja hier diverse Fachbereiche, was ich schon immer sehr spannend fand. So bekommt man in ganz viele Dinge Einblicke. Und natürlich die Operationen als solches und die Narkoseführungen sind sehr interessante Arbeitsfelder“, schwärmt die Anästhesieschwester. Sie schätzt vor allen Dingen die Vielseitigkeit ihres Jobs im Klinikum, kein Tag sei gleich. „Man hat natürlich seine Routinen, man hat auch seine Standards. Aber es ist nie gleich. Wir machen auch sehr viele Kinder- und Säuglingsnarkosen, was immer besondere Herausforderungen sind. Dann muss man wirklich alle Sinne 1000-prozentig bei sich haben“, macht Ohliger deutlich.

Wer in der Anästhesiepflege arbeiten möchte, sollte unbedingt auch ein technisches Verständnis mitbringen, unterstreicht die Krankenschwester. Denn es wird sehr viel an komplexen Geräten gearbeitet. Gleichzeitig ist die Aufgabe in der Intensivpflege und der Anästhesie auch noch einmal ein gutes Stück medizinischer, als das in anderen Bereichen der Fall ist. „Man muss in komplexen Situationen wie bei Notfällen sehr schnell umschalten können. Gleichzeitig ist Flexibilität eine Grundvoraussetzung, wenn man schnell zwischen den Sälen wechseln muss, man muss Nerven haben und belastbar sein, man wird manchmal an seine Grenzen geführt“, skizziert Anästhesieschwester Melanie Ohliger die Anforderungen für potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Abteilung.

Für Pflegeberufe und OTA beim Klinikum Solingen bewerben

Weitere Informationen zu den Ausbildungen in der Pflege und den Gesundheitsberufen und wie man sich bewerben kann, gibt es auf der Homepage des Klinikums Solingen.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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