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Schattenzeichnungen von Hiroyuki Masuyama in der Galerie ART-ECK

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Dirk Balke und Hiroyuki Masuyama präsentieren ab dem kommenden Samstag in der Galerie ART-ECK die Ausstellung „Schattenzeichnungen“. (Foto: © Martina Hörle)
Dirk Balke und Hiroyuki Masuyama präsentieren ab dem kommenden Samstag in der Galerie ART-ECK die Ausstellung „Schattenzeichnungen“. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Am kommenden Samstag präsentiert Dirk Balke in der Galerie ART-ECK Schattenzeichnungen des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama. Der 1968 in Tsukuba/Japan geborene Maler, Bildhauer und Fotograf lebt und arbeitet seit 1995 in Düsseldorf. Zeit ist sein großes Thema. Mit seinen Arbeiten will er das Nicht-Fassbare sichtbar machen. Ihn interessiert vor allem, wie sich Orte, Natur und Menschen im Verlauf der Zeit verändern.

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Zwölf Schattenzeichnungen von Hiroyuki Masuyama

In seinem Atelier dokumentiert er mit Bleistiften und Buntstiften das Werden und Vergehen von Blumen aus einer ganz besonderen Perspektive. Dabei hat er die Metamorphose beobachtet und an aufeinander folgenden Tagen mit dem Bleistift gezeichnet. Dabei ist er seinem Thema „Zeit“ treu geblieben.

„Die Veränderung ist etwas ganz Normales – aus der Knospe wird eine Blüte, die dann verwelkt. Und es wachsen wieder neue Pflanzen. Alles ist einem Wandel unterworfen. Nichts wird jemals so sein, wie es war.“ Mit dieser philosophischen Betrachtung schlägt er Brücken zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Der japanische Maler, Bildhauer und Fotograf befasst sich schon seit Jahren mit Digitalfotografie. (Foto: © Martina Hörle)
Der japanische Maler, Bildhauer und Fotograf befasst sich schon seit Jahren mit Digitalfotografie. (Foto: © Martina Hörle)

Mit Hilfe eines Dia-Projektors hat der Künstler Licht auf Blumen in einer Vase gelenkt und damit Schatten an die Wand geworfen. Diese Schatten zeichnete er Tag für Tag ab und dokumentierte den jeweiligen Stand mit dem Tagesdatum. Am Verlauf des Schattens wird in einer Art Zeitraffer die Blume in ihrem Bewegungsablauf zum Leben erweckt. Sie ist klein, wächst langsam heran und verwelkt.

Über einen Zeitraum von fast drei Wochen dokumentierte Masuyama Tulpen, Dahlien und Lilien. Auf schwarzem Untergrund liegt weißes Papier schichtweise übereinander. Dadurch entstehen diverse Grautönungen an den Spitzen. Mit jedem Blumenstrauß erzielt er einen anderen Eindruck. Die Schatten sind auf Transparentpapier geworfen, ausgeschnitten und aufeinander geklebt. Dadurch entstand diese einzigartige Struktur, immer mit Tagesdatum. Präzise erfasst der Künstler ein Zeitprotokoll und veranschaulicht die langsame Neigung der Blüten in einer Vase. Und immer geht es darum, Zeit darzustellen.

Alles ist einem Wandel unterworfen

Vor drei Jahren hat Hiroyuki Masuyama mit seinen Schattenzeichnungen angefangen. „Ich habe mich früher schon viel mit Digitalfotografie befasst. Diese Schatteneffekte kann man natürlich auch rein mit Digitaltechnik erzeugen. Aber ich möchte auf jeden Fall mit meinen Händen arbeiten, nicht ausschließlich digital.“

12 großformatige Schwarz-Weiß-Werke zieren die Wände der Galerie. Zusätzlich werden Farbdarstellungen in kleineren Formaten – diesmal in reiner Digitaltechnik – gezeigt. „Meine Intention ist es, den Menschen auf visuelle Art die Zukunft zu zeigen“, betont der Künstler. Mit der Farbe weckt er eine kleine Hoffnung für die kommende Zeit. Diese Werke werden in einer Spezialedition von limitierten 20 Exemplaren angeboten.

Inmitten seiner großformatigen Schwarz-Weiß-Schattenzeichnungen zeigt Künstler Masuyama eine kleine farbige Spezialedition. Die Farbe symbolisiert für ihn Hoffnung. (Foto: © Martina Hörle)
Inmitten seiner großformatigen Schwarz-Weiß-Schattenzeichnungen zeigt Künstler Masuyama eine kleine farbige Spezialedition. Die Farbe symbolisiert für ihn Hoffnung. (Foto: © Martina Hörle)

Dirk Balke ist beeindruckt von der Geduld, die der Japaner über Wochen für seine Dokumentationen aufbringt. „Vom Erblühen bis zur Vergänglichkeit – so ist halt unser Leben Diese Geduld aufzubringen ist eine künstlerische Vorgehensweise, die ich sehr bewundere. Hiroyuki bleibt wochenlang, manchmal auch über Monate an einer Arbeit. Da wird die Kamera jeden Tag nur geringfügig verschoben, das Bild immer wieder neu abgelichtet. Ein absoluter Wahnsinn.“

Zwei Vernissagen am gleichen Tag

Der Galerist und Künstler freut sich, dass nach zwei Jahren Abstinenz endlich wieder eine Vernissage stattfindet. „Wir werden ab 19 Uhr hauptsächlich im Freien vor der Galerie sein und hier auf ein gutes Gelingen anstoßen. Wer mag, geht hinein und schaut sich die Bilder an.“

Gleichzeitig ab 16 Uhr werden im Kunstmuseum Solingen Landschaftsbilder von Masuyama den Werken von Friedrich August de Leuw (1817-1888) gegenübergestellt. Diese außergewöhnliche Ausstellung unter dem Titel „Zeitreise“ kuratiert Dirk Balke gemeinsam mit Hiroyuki Masuyama. Beide Ausstellungen sind bis zum 24. April geöffnet.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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