SOLINGEN (bgl) – Sukzessive wird Schloss Burg in den kommenden Jahren saniert und auf Vordermann gebracht. Mit der Umsetzung des neuen Besucherzentrums konnte vor anderthalb Jahren bereits ein erster Meilenstein erreicht werden. Derzeit werden der Bergfried und das Grabentorhaus von Grund auf erneuert. „Es handelt sich bei dieser Maßnahme um eine umfassende Attraktivierung und Sanierung in den nächsten sechs bis acht Jahren“, erklärte Stadtdirektor Hartmut Hoferichter am Montag.
Rund 32 Millionen Euro sollen dazu investiert werden. Beim Ortstermin auf Schloss Burg informierte die Stadtverwaltung über den Stand der Dinge und gab einen Ausblick auf die kommenden Maßnahmen. „Die Sanierung des Bergfriedes und des Grabentorhauses sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden“, so Markus Lütke Lordemann, Leiter des Stadtdienstes Stadtentwicklung.
2017 wird gebaut, 2018 wird geplant
Die einzelnen Sanierungsmaßnahmen werden aus verschiedenen Fördertöpfen gespeist. Die Stadtverwaltung hat zudem eine eigene Abteilung ins Leben gerufen, die sich ausschließlich mit der Sanierung von Schloss Burg befasst. So sollen organisatorische Abläufe und auch die Kommunikation erheblich optimiert werden. Derzeitiges Hauptprojekt: Der Bergfried ist komplett eingerüstet und wird entkernt. Dort wird ein gänzlich neues Ausstellungskonzept umgesetzt. Ähnlich geht man auch im Grabentorhaus vor.
Während 2017 von der Umsetzung der beiden baulichen Maßnahmen geprägt sein wird, soll das kommende Jahr für die Planung genutzt werden. Wie es 2019 dann genau weitergehen wird, ist indes noch offen. Vorher soll ein externer Architekt ausgeschrieben werden, der sich um die Planung kümmern wird. „Fest steht, dass es dieses und auch nächstes Jahr keine Beeinträchtigungen für die Besucher von Schloss Burg geben wird“, versprach Hartmut Hoferichter.
Schloss Burg: 170.000 Besucher kamen letztes Jahr
Eine Sorge, die den Schlossbauverein umtreibt, ist genau das: Schwindende Besucherzahlen aufgrund der Baumaßnahmen. Im vergangenen Jahr kamen rund 170.000 Besucher nach Schloss Burg, zu den zahlreichen Veranstaltungen und ins Bergische Museum. „Wir haben natürlich die Befürchtung, dass unsere Veranstaltungen davon beeinträchtigt werden. Zumindest sind die Einbußen für dieses und das nächste Jahr kalkulierbar“, erklärte Klaus-Dieter Schulz, Vorsitzender des Schlossbauvereins.
Schwierig würden die Planungen ab 2019 werden, weshalb der Verein von der Stadtverwaltung auf eine frühzeitige Information über den zeitlichen Ablauf hofft, um sich logistisch darauf einstellen zu können. Ähnlich besorgt äußerte sich auch Paul Clemens, der das Restaurant auf Schloss Burg betreibt. „Wir tappen ein bisschen im Dunkeln“, so der Gastronom. Zumal das Restaurant gut laufen würde. „Die Spitze ist erreicht und die wollen wir nach Möglichkeit halten“, machte Clemens deutlich, der hoffte, von „der Operation am offenen Herzen mit einem blauen Auge davonzukommen“.
Schloss Burg in eine zeitgemäße Form bringen
Hartmut Hoferichter betonte, alle Maßnahmen in enger Abstimmung mit dem Schlossbauverein umzusetzen. Gleichzeitig sagte er noch für dieses Jahr einen Zeitplan zu, damit Verein und Gastronomie für 2019 planen können. „Wir werden Schloss Burg in eine zeitgemäße Form bringen. Ganz ohne Beeinträchtigungen wir das allerdings nicht gehen“, so der Stadtdirektor.