SOLINGEN (bgl) – Neigt sich der Sommer seinem Ende entgegen, bekommen es die Experten der Kinderklinik im Klinikum Solingen zunehmend mit kleinen Patienten zu tun, die mit Infektionskrankheiten vorstellig werden. „Im vergangenen Winter hatten wir es verstärkt mit RS-Virus zu tun, damals mussten die Kinder sogar NRW-weit verlegt werden“, erinnert sich Dr. Sven Propson, Chefarzt der Kinderklinik im Klinikum. Während im vergangenen Jahr die Infektionssaison bereits im Spätsommer startete, hat man es derzeit noch mit einer recht moderaten Zahl von Infektionspatienten zu tun. „Aber die nächste Infektwelle wird kommen, die Frage ist nur wann“, betont Dr. Sven Propson.
Klinikum wirbt um Fachpflegepersonal
Im Klinikum Solingen ist man darauf gut vorbereitet. Aber nicht nur das: Die Kinderklinik bietet stationäre Diagnostik und Therapie für nahezu alle Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen, vor allem in akuten Fällen. Die Behandlung der kleinen Patienten erfolgt kindgerecht unter Einbeziehung der Eltern. Wie alle Abteilungen in fast allen Krankenhäusern drückt jedoch auch die Solinger Kinderklinik ein teils dramatischer Fachkräftemangel. Dringend gesucht werden vor allem Pflegekräfte, um das engagierte Team zu verstärken. „Wir benötigen für eine umfassende Versorgung natürlich entsprechende Bettenkapazitäten. Und dafür brauchen wir halt Kinderkrankenschwestern und Kinderkrankenpfleger“, macht Chefarzt Sven Propson deutlich.
Die Kinderintensivstation mit sämtlichen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ist das Herzstück des „Perinatalzentrums“. Hier werden alle Früh- und Neugeborenen, die entweder sehr früh zur Welt kamen oder aufgrund einer Infektion umfangreiche und kompetente Betreuung benötigen, aufgenommen. Gerade die Behandlung von „Frühchen“ ist eine Herausforderung und erfordert spezielle Maßnahmen, betonen die Spezialisten der Solinger Kinderklinik. Die Station ist mit zehn Betten ausgestattet, davon vier komplett ausgerüstete Beatmungsplätze. In der Notaufnahme als dritte Station werden die kleinen Patienten behandelt, die von niedergelassenen Ärzten eingewiesen oder von Eltern aufgrund ihres schlechten Befindens direkt ins Krankenhaus gebracht wurden.
Ziel: Alle Leistungen unter einem Dach und kurze Wege
Die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin ist gemeinsam mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bereits als „Perinatalzentrum Level II“ anerkannt und als „Babyfreundliches Krankenhaus“ zertifiziert (wir berichteten hier). Diese Bereiche wollen künftig noch enger zusammenwachsen, um Kindern und Familien in Solingen noch mehr Komfort und Angebote bieten zu können. Das Ziel ist ein komplexes Mutter-Kind-Zentrum, in dem alle Leistungen unter einem Dach und auf kurzen Wegen in Anspruch genommen werden können.
Für dieses Vorhaben bedarf es jdeoch einer baulichen Umgestaltung – diese sei im Rahmen des geplanten Neubaus vorgesehen. Vor allem aber brauche es personelle Verstärkung, insbesondere im Bereich der Kinderfachpflege, betonen die Klinikum-Verantwortlichen unisono. Die Kinderfachpflege übernimmt mittlerweile viele spezialisierte Aufgaben. Dazu gehört natürlich die klassische Pflege der Kinder auf der pädiatrischen Station (Kinderzentrum, Station E 71), aber auch administrative Aufgaben in der Ambulanz sowie die Still- oder Familienberatung.
WHO- und UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“
Im Klinikum können Schwangere mit erwarteter Geburt ab der 29. Schwangerschaftswoche oder einem geschätzten Gewicht des Neugeborenen ab 1.250 Gramm entbinden. Die Abteilung ist damit als „Perinatalzentrum Level II“ anerkannt. Das soll auch so bleiben, wünscht sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach. „Der kindermedizinische Bereich ist einer der am schlechtesten refinanzierte von allen medizinischen Bereichen. Deshalb brauchen wir jetzt auch die strukturellen Entscheidungen, da wir uns auf Level II festgelegt haben“, betont der OB mit Blick nach Düsseldorf. Denn eine Entscheidung vom Land im Rahmen der Krankenhausplanung steht nicht nur in dieser Sache noch aus.
Im Klinikum ist das BESt-Konzept der WHO- und UNICEF-Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ längst etabliert. Das BESt-Konzept steht für „Bindung, Entwicklung und Stillen“. Diese Kriterien sollen die Eltern-Kind-Bindung schützen und fördern und bilden die inhaltliche Grundlage der Zertifizierung „Babyfreundliche Perinatalklinik“. In diesem Rahmen bieten beide Fachbereiche bereits jetzt ein umfangreiches Leistungsspektrum von der Betreuung in der Schwangerschaft, über die Geburt bis hin zu medizinischen Versorgung von Neugeborenen (auch Frühgeborene) bis hin zu Jugendlichen unter einem Dach.
Bewerbung im Klinikum – Infos und Kontakt
Das Klinikum sucht Verstärkung im Pflegebereich. Wer sich für eine Ausbildung interessiert oder bereits ausgelernt und auf der Suche nach einem Arbeitsplatz ist, kann sich hier informieren: LINK ZUR KARRIERE-SEITE DES KLINIKUM SOLINGEN