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Solingen: Kunstprojekt verbindet Gräfrather Wasseradern mit der Welt

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Ulrika Eller-Rüter udn Dirk Balke machen mit ihrem Kunstprojekt
Ulrika Eller-Rüter udn Dirk Balke machen mit ihrem Kunstprojekt "Gräfrather Wasseradern" das nasse Element auf vielfältige Weise erlebbar. (Foto © Sandra Grünwald)

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SOLINGEN (sg) – Die Künstler Dirk Balke und Ulrika Eller-Rüter machen mit ihrem Kunstprojekt „Gräfrather WasseradernWasser auf viele unterschiedliche Weisen sichtbar, hörbar, spürbar und erlebbar.

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Externe trifft auf interne Sicht

Ulrika Eller-Rüter betrachtet Gräfrath von außen. „Ich komme aus Hamburg und bin erst 2020 nach Solingen gezogen“, erzählte die Künstlerin beim Pressegespräch zu dem Kunstprojekt „Gräfrather Wasseradern“. Als sie bei einem Lichterfest die damals noch von Dirk Balke geführte Galerie ART-ECK besuchte, kam sie mit dem Künstler ins Gespräch und bald entstand die Idee für eine gemeinsame Ausstellung. Dabei ist es nicht geblieben. Die Idee wuchs und hat sich zu dem umfangreichen Programm eines beachtlichen Kunstprojektes entwickelt.

Dabei geht es – der Titel „Gräfrather Wasseradern“ lässt es vermuten – um Wasser. Ulrika Eller-Rüter, die ihr künstlerisches Schaffen vollkommen dem nassen Element gewidmet hat, inspirierte Dirk Balke, sich dessen ebenfalls anzunehmen. „Wir machen die Wasseradern sichtbar“, erklärte Dirk Balke. „Von der Itter über den Heider Bach bis hin zu den Augentropfen von de Leuw.“ Doch nicht nur die heimischen Wässer spielen dabei eine Rolle, auch die vielen Wassertropfen, die Ulrika Eller-Rüter während ihrer Reisen gesammelt hat.

Ulrika Eller-Rüter zeigt mit ihren Mikroskop-Aufnahmen einzelner Wassertropfen, wie schön und wie vielfältig Wasser sein kann. (Foto © Sandra Grünwald)
Ulrika Eller-Rüter zeigt mit ihren Mikroskop-Aufnahmen einzelner Wassertropfen, wie schön und wie vielfältig Wasser sein kann. (Foto © Sandra Grünwald)

Gräfrather Wasseradern im öffentlichen Raum

An insgesamt sieben Stationen im öffentlichen Raum in Gräfrath werden Wasser und Kunst zu einem besonderen Erlebnis verschmelzen. So wird Dirk Balke seine Skulptur des Actaeon auf die Insel im Schwanenteich setzen. „Dort wollte ich die schon immer mal hinsetzen“, so Balke. Die Skulptur spielt an auf den griechischen Heros Actaeon, der heimlich die Göttin Diana beim Baden beobachtet und daraufhin in einen Hirsch verwandelt wird.

Der unterirdische Verlauf des Heider Bachs unter der Gerberstraße wird von Dirk Balke farblich sichtbar gemacht, genauso der unterirdische Wasserlauf des Heiligen Born (Itter-Bach). In den Abendstunden gibt es eine besondere Lichtillumination des Dorfbrunnens durch Ulrika Eller-Rüter. Ebenfalls in den Abendstunden werden ihre Videoaufnahmen der Quelle des Heiligen Born vor dem Portal der Katholischen Kirche gezeigt. „Ich versetze die Quelle an eine andere Stelle“, meinte die Künstlerin. Doch nicht nur zu sehen, auch das Wasserrauschen wird dabei zu hören sein. Eine ungewöhnliche Lichtinstallation von Ulrike Eller-Rüter ist an der Fassade der evangelischen Kirche zu sehen. Hier tanzen Mikroskop-Bilder von hunderten Wassertropfen über die weiße Wand.

Dirk Balke hat sich neben Stillleben auch der griechischen Mythologie gewidmet, natürlich auf seine ganz eigene Weise. (Foto © Sandra Grünwald)
Dirk Balke hat sich neben Stillleben auch der griechischen Mythologie gewidmet, natürlich auf seine ganz eigene Weise. (Foto © Sandra Grünwald)

Ausstellung im ART-ECK

Natürlich darf bei einem solchen Kunstprojekt auch eine Ausstellung nicht fehlen. So haben Dirk Balke und Ulrika Eller-Rüter die Räume der Galerie ART-ECK mit ihrer Ausstellung „Floating“ in Wasserwelten verwandelt. Dabei wird deutlich, auf welch unterschiedliche Weise die beiden Künstler an das Thema herangehen. Ulrika Eller-Rüter nähert sich eher wissenschaftlich dem Wasser und macht die Schönheit der Tropfen mittels Mikroskop-Aufnahmen sichtbar. „Ich sammle überall Wasser“, sagte sie. „Auf all meinen Reisen.“ Für die Ausstellung hat sie natürlich auch die Tropfen Gräfrather Bäche verwendet, doch mit ihren Tropfen aus Venedig, dem Rhein und anderen Flüssen verbindet sie Gräfrath mit der ganzen Welt.

Dirk Balke hat sich in den letzten Jahren vor allem dem Stillleben verschrieben (wir berichteten). Für das Kunstprojekt hat er Stillleben erschaffen, die mit Wasser zu tun haben. „Ich habe drei Glaskrüge im Internet bestellt“, erzählte er. Außerdem ist er mit fünf Sprudelflaschen zum Heiligen Born gegangen und hat dort Wasser geschöpft. Das findet sich auf seinen Stillleben wieder. Und auch sein Lieblingsheld Actaeon findet sich in seinen Gemälden, doch hier als beobachtende Holzfigur.

Dirk Balke und Ulrika Eller-Rüter spenden 10 Prozent des Verkaufspreises aller verkaufter Werke an ein Brunnenprojekt. Diese extra angefertigten kleinen Wassertropfen-Würfel verkauft Ulrika Eller-Rüter komplett zugunsten von Brunneprojekten. (Foto © Sandra Grünwald)
Dirk Balke und Ulrika Eller-Rüter spenden 10 Prozent des Verkaufspreises aller verkaufter Werke an ein Brunnenprojekt. Diese extra angefertigten kleinen Wassertropfen-Würfel verkauft Ulrika Eller-Rüter komplett zugunsten von Brunneprojekten. (Foto © Sandra Grünwald)

Vorträge in der evangelischen Kirche

Um das Thema Wasser auf möglichst vielfältige Weise erlebbar zu machen, haben die beiden Künstler zum einen den Autoren Olaf Link für den Vortrag „Reflexionen über das Wasser aus (lokal)historischer, philosophischer und literarischer Sicht“ am 8. Oktober um 19:30 Uhr gewinnen können. Am 10. Oktober findet um 19:30 Uhr der Vortrag „Der Wasserreichtum des Bergischen Landes im Wandel“ von Jan Boomers, Geschäftsführer der Biologischen Station Mittlere Wupper, statt.

Die Eröffnung der Ausstellung im ART-ECK findet am 4. Oktober um 18 Uhr mit einem Künstlergespräch mit Dirk Balke und Ulrika Eller-Rüter in der Galerie ART-ECK statt. Ein Höhepunkt des Kunstprojektes ist sicherlich auch die Multimedia-Licht- und Klang-Performance mit Gesang, Orgelmusik, Percussion und Tanz am 12. Oktober um 18 Uhr in der katholischen Kirche Gräfrath. Die Finissage der Ausstellung schließt das Kunstprojekt am 13. Oktober um 11 Uhr im ART-ECK ab.

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