Start Aktuelles Solingerin des Monats Januar – Designerin Inge Heyen

Solingerin des Monats Januar – Designerin Inge Heyen

0
Diplom-Designerin Inge Heyen entwirft aus winzigen Details, die sie Fotos entnimmt, interessante und einzigartige Oberflächendesigns. Die Muster sind rapportfähig, das heißt, sie können beliebig oft aneinandergesetzt werden. Hier zeigt sie ein Design, das in der Buchbinderei Falz & Faden für handgebundene Notizbücher verwendet wird. (Foto: © Martina Hörle)
Diplom-Designerin Inge Heyen entwirft aus winzigen Details, die sie Fotos entnimmt, interessante und einzigartige Oberflächendesigns. Die Muster sind rapportfähig, das heißt, sie können beliebig oft aneinandergesetzt werden. Hier zeigt sie ein Design, das in der Buchbinderei Falz & Faden für handgebundene Notizbücher verwendet wird. (Foto: © Martina Hörle)

Anzeige

Anzeige

SOLINGEN (mh) – Lokalkolorit für Smartphone-Cases, Tapeten, Kleidung und Motorradsitze. Künstlerin Inge Heyen verwendet von eigenen Fotos kleine, manchmal winzige Ausschnitte als Grundlage für ihr außergewöhnliches OberflächendesignReality Pattern.

Anzeige

Design entsteht aus Winzigkeiten

Lange hatte die Diplom-Designerin hauptsächlich in den Bereichen Werbung und Marketing gearbeitet. „Visuelle Kommunikation ist letztendlich Grafikdesign. Ich versuche über das Bild zu kommunizieren. Ich gestalte Logos, Projekte, die nicht nur den wörtlichen Inhalt wiedergeben, sondern obendrein das Image des Unternehmens unterstützen.“

Vor knapp zwei Jahren hatte sie bei einer gemeinsamen Tapetengestaltung mit Künstler Régis Noël die Reality-Pattern-Idee. „Um das zu bekommen, was wir uns vorgestellt hatten, wollte ich die Tapete selbst entwerfen. Das hat wunderbar geklappt.“ Seitdem setzt sie ihre Idee auch beruflich um. „Zuerst entsteht bei mir der Wunsch, aus einem speziellen Motiv etwas zu erschaffen. Dann fange ich an zu experimentieren, Bildelemente aneinanderzusetzen oder zu spiegeln.“

Viel Zeit verwendet Inge Heyen fürs Experimentieren. Welches Detail soll dem Foto entnommen werden? Kann man es aneinandersetzen? Soll es gespiegelt werden? Motive, die sie nicht unbedingt mag, macht sie auf diese Weise für sich selbst gefällig. (Foto: © Martina Hörle)
Viel Zeit verwendet Inge Heyen fürs Experimentieren. Welches Detail soll dem Foto entnommen werden? Kann man es aneinandersetzen? Soll es gespiegelt werden? Motive, die sie nicht unbedingt mag, macht sie auf diese Weise für sich selbst gefällig. (Foto: © Martina Hörle)

„Die Fotos habe ich an Orten aufgenommen, die mir auf unterschiedliche Art und Weise besonders erscheinen“, sagt sie und führt als Beispiel die Wandbemalung in der Unterführung an der Sauerbreystraße auf. „Die Unterführung liegt auf meinem Fußweg zur Ohligser Innenstadt. Einen winzigen Ausschnitt aus der Wandmalerei habe ich für Objekte verwendet. Jetzt gehe ich immer mit einem Lächeln durch die Unterführung.“ Touristische Aufnahmen kommen ebenfalls in Frage, beispielsweise der Müngstener Brückenpark, mit und ohne Brücke. Entscheidend ist für die Designerin nicht unbedingt, dass ihr das Motiv gefällt. „Manchmal wähle ich es, weil das Gegenteil der Fall ist.“ Dieser Bezug zur Realität macht ihr viel Freude. „Gerade, wenn es sich um etwas handelt, was ich nicht mag, mache ich es mir durch meine Gestaltung gefällig.“

Auch Persil-Uhr liefert Motivteilchen

Auch aus dem Schriftzug „Willkommen in Solingen“, von der Museumsschere im Industriemuseum, aus Busoberleitungen und aus der Persiluhr am Ohligser Markt hat sie minimale Details zu eigenen Mustern verarbeitet. „Viele meiner Entwürfe sind ein Souvenir an das Ursprungsfoto. Eine Tasche mit einem Motivteilchen der Müngstener Brücke macht das Identifizieren mit diesem Objekt möglich.“ Ihr ganz persönliches Lieblingsstück ist eine Strickjacke mit diesem Brückenmotiv. Nicht nur ein schönes Kleidungsteil, sondern ebenso ein Bekenntnis zur Stadt Solingen.

Diese Strickjacke ist Inge Heyens absolutes Lieblingsstück. Teile des Musters sind dem Motiv der Müngstener Brücke entnommen. Damit bekennt sich die Künstlerin auch zur Stadt Solingen. (Foto: © Martina Hörle)
Diese Strickjacke ist Inge Heyens absolutes Lieblingsstück. Teile des Musters sind dem Motiv der Müngstener Brücke entnommen. Damit bekennt sich die Künstlerin auch zur Stadt Solingen. (Foto: © Martina Hörle)

Nicht jedes Muster eignet sich für jede Fläche gleich gut. Manche sind zu groß, zu bunt oder im Gegenteil zu farblos. Da bietet sich reichlich Gelegenheit zu Experimenten. „Meine Muster sind rapportfähig“, erklärt Heyen. „Das bedeutet, sie sind beliebig oft aneinanderzusetzen.“ Mittlerweile hat sie eine unzählige Menge von Anwendungsideen für Tapeten, Fußböden und mehr gesammelt. „Es lässt mich nicht mehr los“ gesteht sie lächelnd. „Ich bekomme tolle Resonanzen auf meine Werke.“

„Heimliche Liebe Solingen“

Unter den Namen „Heimliche Liebe Solingen“ gestalten überdies Partnerunternehmen Tapeten und Smartphone-Cases nach den von Inge Heyen kreierten Solinger Motiven aus der Reality Pattern-Serie. Bei Missfilz Silke Peukert & IndiBike Uwe Weis am Walder Kirchplatz werden Kleidung und Taschen sowie Polsterarbeiten und gemusterte Motorradsitze hergestellt. Im Atelier Behauptungen entwirft Hutmacherin Bea Kahl entsprechende Kappen, Fliegen und Krawatten. Und in der Buchbinderei Falz & Faden bietet Clara Schmidt handgebundene Notizbücher und –hefte mit Reality Pattern-Design an.

Volksbank Bergisches Land
Anzeige
Vorheriger ArtikelKleine Kamper Straße: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung
Nächster ArtikelOlbo-Gelände: Den Gordischen Knoten endlich durchschlagen
Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein