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Städtische Kindergärten wollen Zertifikat „FaireKITA“

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Der Außenbereich der Kita
Der Außenbereich der Kita "Klingenbande" am Rathaus. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Schon den Jüngsten Fairness zu vermitteln, dürfte zum pädagogischen Profil jeder Kindertageseinrichtung gehören. Die 17 städtischen Kitas wollen noch einen Schritt weiter gehen: Sie wollen sich als „FaireKITA“ zertifizieren lassen. Mit der konstituierenden Sitzung einer entsprechenden Steuerungsgruppe wurde jetzt das erste von fünf Kriterien erfüllt. Auch (mindestens) zwei Produkte aus fairem Handel wurden in den meisten Kitas schon eingeführt. „Faire Produkte zu kaufen, hängt eng mit dem Nachhaltigkeitsgedanken zusammen“, betont Sofia Thives-Kurenbach aus dem städtischen Strategiebereich „Nachhaltige Entwicklung“.

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Steuerungsgruppe leistet Überzeugungsarbeit

Die Mitglieder der Steuerungsgruppe wissen aber auch, dass sie bei vielen Eltern noch Überzeugungsarbeit leisten müssen. „Dabei sind Lebensmittel aus fairem Handel nicht wesentlich teurer“, sagt Julia Jarrar, Leiterin der Klingenbande: „Auch Discounter bieten inzwischen fair gehandelten Kaffee an.“ Für Ulrike Kluge ist auch das „Kleidertauschregal“ in der Hasseldelle ein Baustein, der gut ins Konzept einer fairen Kita passt: „Der Gedanke des Teilens mit Familien, die weniger haben, ist ein Schritt zu mehr Gerechtigkeit.“ Die Hauswirtschafterin kocht selbst in der Kita Hasseldelle.

„Es gibt schon viele faire Ansätze in unseren Einrichtungen“, lobt der städtische Abteilungsleiter Stefan Stiel. Gleichwohl könne das bundesweite Projekt motivieren, vieles zu bündeln und voneinander zu lernen – zumal die Kinder unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen. Ausflüge mit den Vorschulkindern zum Müllheizkraftwerk oder den Technischen Betrieben werden im Rahmen der Zertifizierung künftig einen noch höheren Stellenwert bekommen. Denn auch Mülltrennung und -vermeidung soll den Kindern im Rahmen der „FaireKITA“ vermittelt werden.

„FaireKITA“: 20 Projektbeutel gehen auf die Reise

Zur Bildungsarbeit in den Kitas gehören auch 20 Projektbeutel, die in den nächsten Monaten auf die Reise durch alle städtischen Einrichtungen gehen. „In jeder Tasche findet sich ein Impuls, die Kinder mit den Prinzipien des fairen Handels vertraut zu machen“, erklärt Susanne Rodloff, die beim Stadtdienst Jugend für die städtischen Kitas zuständig ist. Ob eine Kakaobohne, Bananen oder ein T-Shirt – die Kinder erfahren, woher das Produkt kommt und wer es unter welchen Bedingungen hergestellt oder gepflückt hat.

„Wenn man sich erst mal auf den Weg gemacht hat, gibt es viele Anknüpfungspunkte“, findet Jutta Heun-Maas, Leiterin der Kita Hoppetosse. Um so wichtiger sei es, nicht nur die Erzieher/innen und Kinder, sondern auch die Eltern mitzunehmen. Dr. Esther Heidbüchel berichtet beispielsweise, dass die Kita ihrer fünfjährigen Tochter demnächst mal eine Ausstellung mit den vielen überflüssigen Umverpackungen machen will: „Es ist ja auch nicht fair, dass unser Müll im Indischen Ozean landet!“

Zertifizierung wird im Jugendhilfeausschuss vorgestellt

Am 25. November soll die geplante Zertifizierung „FaireKITA“ im Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden. Am 28. Januar 2020 findet die Kick-off-Veranstaltung der nicht-städtischen Träger statt, deren Kitas sich ebenfalls zertifizieren lassen wollen. Und wenn alles nach Wunsch läuft, sollen die fairen Kitas beim nächsten „Fest der Vielfalt“ im September auf dem Fronhof zertifiziert werden.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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