Start Aktuelles Tierheim Solingen hatte Glück im Unglück

Tierheim Solingen hatte Glück im Unglück

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In der Nacht des Hochwassers war das Tierheim zur Insel geworden. Gott sei Dank lief alles glimpflich ab. (Foto: © Martina Hörle)
In der Nacht des Hochwassers war das Tierheim zur Insel geworden. Gott sei Dank lief alles glimpflich ab. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Das Tierheim Solingen hatte wirklich Glück im Unglück. Nachdem die Hochwassersituation zunächst immer bedrohlicher wurde und das Tierheim in Windeseile vom Wasser umzingelt war, hatte die Wupper plötzlich ein Einsehen und blieb auf wundersame Weise knapp zwei Meter vor dem Gebäude stehen. Ob es an dem natürlichen Lauf des Flusses lag, dass das Wasser am Haus vorbeifloss, kann nur vermutet werden. Das Tierheim war zur Insel geworden.

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Tierheim war eine Insel

„Wir waren unterwegs und konnten zunächst gar nicht bis zum Tierheim kommen“, berichtet René Nitsch, Tierpfleger im Katzenbereich. Über den Umweg Leichlingen / Witzhelden war es gerade noch möglich. Kaum angekommen, war die Evakuierung auch schon in vollem Gange. Tierheim-Leiterin Andrea Kleimt machte die Tier-WhatsApp-Gruppe mobil. Von überall kamen Helfer mit Transportfahrzeugen, wie Dogman Tierhilfe e.V., Tierschutzvereine Dormagen und Wuppertal, Tierheime Düsseldorf, Minden und Moers, Notpfote Animal Rescue, Tiere in Not, Tierrettungsdienst Schütz, Firma Nachtigall, Scheiben-Doktor Autoglas, FoodSaving Solingen und noch viele andere. In Windeseile waren auch zahlreiche Hundeausführer vor Ort, um „ihre“ Hunde zu retten. Die Tiere wurden eingeladen und schnellstmöglich fortgebracht. Zwischenzeitlich konnten alle 38 Katzen in Transportboxen gesetzt und verladen werden.

Hier zeigt Tierpfleger René Nitsch die Stelle, an der die Wupper plötzlich gestoppt hatte, knapp zwei Meter vom Gebäude entfernt.(Foto: © Martina Hörle)
Hier zeigt Tierpfleger René Nitsch die Stelle, an der die Wupper plötzlich gestoppt hatte, knapp zwei Meter vom Gebäude entfernt.(Foto: © Martina Hörle)

„„Die Leute kamen mit Landrover, Sprinter und Transporter. Überall konnten wir die Tiere verteilen. Dann fuhren die Helfer mit ihren Fahrzeugen zügig durch die Fluten, um alle in Sicherheit zu bringen.“ Gegen drei Uhr in der Nacht waren weitgehend alle Tiere in Sicherheit. Drei Katzen nahm René Nitsch selbst mit nach Hause.

Dankbar für die enorme Solidarität

Die gute Nachricht: Alle Tiere haben die Aktion unbeschadet überstanden und sind in Sicherheit. Nach und nach kommen sie in den nächsten Tagen wieder zurück. Ein Spaten hinterm Haus zeugt noch von der Stelle des Wasserstopps. Die Holz-Gartenhäuser für die Hunde sind beschädigt und müssen erneuert werden. Ein wirklich geringer Schaden, wenn man bedenkt, was hätte passieren können.

Die Belegschaft ist unendlich froh und dankbar. „Die Unterstützung und Solidarität der Leute war und ist einfach großartig. Unzählige Menschen sind gekommen, haben Futter und andere Sachen gebracht, haben Unterstützung und Dienstleistungen in den unterschiedlichsten Bereichen angeboten.“

Unzählige Helfer waren gekommen und brachten mit ihren Transportern alle Tiere in Sicherheit. (Foto: © Martina Hörle)
Unzählige Helfer waren gekommen und brachten mit ihren Transportern alle Tiere in Sicherheit. (Foto: © Martina Hörle)

Bei einer derartigen Menge an Futter, Wäsche, Tierzubehör und anderen Sachspenden kommt das Tierheim jetzt allerdings an seine Platzgrenzen. „Auch wenn wir grundsätzlich alles super gut brauchen können, fehlt uns einfach die Lagerkapazität“, so Tierpfleger Nitsch. Daher werden auch andere Menschen bedacht, denen es an Mitteln fehlt, um ausreichend Futter kaufen zu können. So geht Tierschutz.

Unterstützung mit Geldzuwendung

Trotzdem ist das Tierheim natürlich froh und dankbar für jede Unterstützung. Am besten kann man derzeit mit einer Geldzuwendung helfen, die bei Bedarf in Futter oder Dienstleistungen getauscht werden kann. Auch die Crowdfunding-Aktion zum Bau des Vogelhauses läuft ja weiter (wir berichteten).

Ein kleiner, aber schöner Nebeneffekt des Hochwassers: Ein paar der sehr ängstlichen Hunde haben sich seit der Rettungsaktion enger an die Menschen angeschlossen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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