Start Aktuelles Unesco-Welterbe: Bergische Delegation netzwerkt in Portugal

Unesco-Welterbe: Bergische Delegation netzwerkt in Portugal

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Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (r.) mit Portos Beauftragtem für das Welterbe, Rui Loza, bei einer Bootsfahrt vor der Brücke Ponte Maria Pia in Porto. (Foto: © Thomas Kraft/Stadt Solingen)
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach (r.) mit Portos Beauftragtem für das Welterbe, Rui Loza, bei einer Bootsfahrt vor der Brücke Ponte Maria Pia in Porto. (Foto: © Thomas Kraft/Stadt Solingen)

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SOLINGEN (red) – Um die Müngstener Brücke in den Rang des Unesco-Weltkulturerbes zu hieven, setzt das Bergische Städtedreieck jetzt auch auf die Unterstützung durch die portugiesische Regierung. Am Samstag wird die von Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach angeführte Delegation während des 2. Welterbe-Kongresses in Porto mit Regierungsvertretern zusammentreffen, um über das Vorhaben zu sprechen (wir berichteten).

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Seit Donnerstag befindet sich die bergische Delegation an der Atlantikküste, um mit ihren Partnern aus Portugal, Frankreich und Italien über weitere Schritte für ihre gemeinsame Bewerbung zum Weltkulturerbe beraten. Wie sich am ersten Tag des Kongresses zeigte, bemühen sich die portugiesischen Gastgeber darum, am Samstagabend ein Treffen mit Premierminister Antonio Costa zu arrangieren, der sich dann in Porto aufhalten wird.

Morgen Treffen mit portugiesischer Regierung

„Es ist großartig, falls wir den Premierminister mit unserer Idee begeistern können und seine Unterstützung erhalten“, sagt Solingens OB Tim Kurzbach. „Jeder Fürsprecher bringt unser Projekt voran – erst recht, wenn es sich um einen Regierungschef handelt.“ In Porto werden wichtige Gespräche zwischen den Vertretern der Kommunen und nationaler Bahngesellschaften geführt und Kontakte vertieft. Mehr als ein Dutzend Professoren und internationale Experten sprechen bei dem Kongress, der bis Sonntag dauert.

Portugal ist dabei ein ganz entscheidender Partner auf dem Weg zum Weltkulturerbe, denn die Müngstener Brücke soll praktisch im „Huckepack-Verfahren“ mit den portugiesischen Brücken Ponte Maria Pia und Ponte Dom Luis I. (verbinden die Städte Porto und Vila Nova de Gaia) auf die Unesco-Liste gelangen. Die weiteren Bogenbrücken, mit denen sich Solingen bewirbt sind die Ponte San Michele in Italien sowie der Garabit-Viadukt in Frankreich. Wie sich jetzt beim Kongress zeigte, kommt mit dem Viaduc du Viaur noch eine weitere Brücke aus Frankreich hinzu. Damit ist das halbe Dutzend voll. Mehr wird bei dieser Bewerbung auch nicht gehen.

Am Samstag Unterzeichnung zweier Memoranden

„Der Kongress hier und die Reaktionen aller Beteiligten zeigen, welche Initialzündung uns mit dem ersten Kongress in Müngsten im vergangenen Jahr gelungen ist“, sagt Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Sein Lob gilt vor allem Carsten Zimmermann. Der Abteilungsleiter für Strategische Planung im OB-Büro hat den Prozess im Solinger Rathaus angestoßen. Zimmermann ist seitdem Projekt-Manager für das Welterbe-Verfahren. „Er leistet hier hervorragende Arbeit“, sagt Kurzbach. Er erlebe in Porto erneut, was Solingen in dieser Frage bereits bewegt habe, freut sich Zimmermann.

Gemeinsam mit vier weiteren Brücken in Portugal, Frankreich und Italien soll die Müngstener Brücke Unesco-Weltkulturerbe werden. (Foto: © Bastian Glumm)
Gemeinsam mit vier weiteren Brücken in Portugal, Frankreich und Italien soll die Müngstener Brücke Unesco-Weltkulturerbe werden. (Foto: © Bastian Glumm)

„Alle Partner sind froh über unsere Initiative und sagen, dass es ohne Solingen keine Chance auf einen Platz auf der Unesco-Liste geben würde und dass wir dank derer schon ein großes Stück vorangekommen sind.“ Das Stück wird am Samstag noch deutlich größer werden. Denn dann werden zwei weitere wichtige Memoranden unterzeichnet. Mit Vila Nova de Gaia (Portugal) und Saint Flour (Garabit-Viadukt, Frankreich) treten die beiden Städte bei, die dem kommunalen Abkommen bisher noch fehlten. Gleichzeitig unterzeichnen auch mit den Bahn-Unternehmen aus Deutschland und Italien die ersten Brücken-Eigentümer ein Memorandum und drücken damit ihre Unterstützung für die Weltkulturerbe-Bewerbung aus. Im nächsten Schritt werden dann die Bahn-Unternehmen aus Frankreich und Portugal beitreten.

Ein Aushängeschild für das Bergische Land

Remscheids Technischer Beigeordneter Peter Heinze ist erstmals bei einem Welterbe-Treffen dabei und beeindruckt: „Ich spüre die Energie dieses Projektes und nehme sie gerne mit nach Remscheid, um sie dort noch stärker in die Stadt zu tragen“, sagt der Dezernent. „Die Bewerbung der Müngstener Brücke und ihrer europäischen Partner-Brücken zum Weltkulturerbe ist ein Aushängeschild für die Region und damit eines der wichtigsten Projekte des Bergischen Landes in den kommenden Jahren.“

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

2 Kommentare

  1. Da gilt es nur, schönen Urlaub zu wünschen. Verbindet man insgeheim mit dem Weltkulturerbe die Illusion, mehr Touristen vor eine unschöne Eisenbahnbrücke zu bekommen oder welchen Grund hat das Ganze? Suizidler aus aller Welt anziehen? Interessante Idee. Könnte man eventuell später verfilmen. „Solingen sehen und sterben“ wäre doch ein guter Titel. Obwohl die Unesco recht inflationär mit dem Kulturerbe um sich wirft, sollte man sich hier besonders dagegen wehren. Ein Verkehrsweg sollte grundsätzlich nicht als Kulturgut angesehen werden, da könnte man genauso gut die A46 zum Weltkulturerbe erheben. Eine Tuckerverbindung zwischen zwei irrelevanten Provinznestern ist nun wirklich nichts besonders. Das habe ich im Alter von vier Jahren auch meinen Eltern erklären müssen. Sie haben es eingesehen. Damit war dieses grundlangweilige Ausflugsziel für immer vom Tisch. Danke, Mama!

    • Da hat jemand in den Tiefen seiner Depressionen gewühlt und uns an seinem Seelenmüll teilhaben lassen. Seit dem Alter von vier Jahren – er war sicherlich ein enorm frühreifes Genie – hat er seine Meinung nicht geändert, nein, offensichtlich Jahr um Jahr sein bergisches Mäkeln, Nörgeln und Jaulen kultiviert; er muss in seinem Innersten vollkommen zerfressen sein. Vielleicht hält er sogar sein Maulen immer noch für Kultur und höchstes Niveau – der arme Teufel. Doch lassen wir ihn mitsamt seiner Tuckerverbindung ruhig in der Finsternis seiner elenden Seele braten, freuen wir uns über einen interessanten und schönen Verkehrsweg über das Tal der Wupper und über die anderen stählernen Meisterwerke, die hoffentlich mehr ins Bewusstsein rücken, was uns für schöne Dinge umgeben! Viel Erfolg den Initiatoren, europaweit. Denn dass hier die Länder zusammenarbeiten, gefällt mir sehr.

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