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Unesco-Welterbe: Mit Rückenwind zurück aus Porto

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Gemeinsam mit inzwischen fünf weiteren Brücken in Portugal, Frankreich und Italien soll die Müngstener Brücke Unesco-Weltkulturerbe werden. (Foto: © Bastian Glumm)
Gemeinsam mit inzwischen fünf weiteren Brücken in Portugal, Frankreich und Italien soll die Müngstener Brücke Unesco-Weltkulturerbe werden. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN/PORTO (red) – Mit zwei wichtigen Memoranden im Gepäck kehrt die bergische Delegation vom 2. Welterbe-Kongress in Porto zurück. Angeführt von Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach arbeitete die Abordnung in den vergangenen Tagen in der portugiesischen Hafenstadt intensiv an der Bewerbung der Müngstener Brücke zum Weltkulturerbe. Auch Remscheids Technischer Beigeordneter Peter Heinze gehörte erstmals zur bergischen Kongress-Gruppe.

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Zusammen mit zwei ähnlichen Brücken aus Portugal sowie Bauwerken aus Frankreich und Italien soll es die Müngstener Brücke auf die renommierte Unesco-Liste schaffen (wir berichteten). Die neuen Abkommen bringen das Projekt ein bedeutsames Stück voran. Denn mit Portos Nachbarstadt Vila Nova de Gaia und Saint Flour in Frankreich sind jetzt auch die letzten verbliebenen Kommunen der Bewerbung beigetreten, die durch die verschiedenen Brücken verbunden werden. Mit einer weiteren Brücke aus Frankreich hat sich aktuell beim Kongress ein sechstes Bauwerk der Bewerbung angeschlossen.

Bekenntnisse der Bahn-Gesellschaften

Vielleicht noch wichtiger als das sind aber die Bekenntnisse der Bahn-Gesellschaften aus Deutschland und Italien, die jetzt schriftlich fixiert haben, das Welterbe-Vorhaben zu unterstützen. Denn den Bahn-Unternehmen gehören die Brücken, die die Unesco überzeugen sollen. Der Beitritt der französischen und portugiesischen Eigentümer gilt als nächster Schritt und ist als Ziel für das Jahr 2019 formuliert. Die Deutsche Bahn werde hierfür Dampf machen, wurde mit der Unterschrift von Porto angekündigt.

Gespräch mit Portugals Premierminister Antonio Costa

Mindestens ebenso bedeutsam seien die vielen Gespräche während des Kongresses gewesen. Vor allem konnte die bergische Delegation bei der portugiesischen Regierung für die Welterbe-Idee werben und deren ausdrückliche Unterstützung gewinnen. Tim Kurzbach und Peter Heinze sprachen sowohl mit Premierminister Antonio Costa als auch mit Kulturminister Luis Filipe Castro Mendes. „Der Premier ist beeindruckt von der Idee und der partnerschaftlichen internationalen Energie, die in dieser gemeinsamen Bewerbung steckt“, freut sich Tim Kurzbach. „Er will das Projekt sehr genau im Auge behalten. Wir nehmen aus Porto also zusätzlichen Rückenwind mit.“

Gerade die Unterstützung der Portugiesen ist für einen Erfolg unabdingbar. Denn über deren Tentativliste sollen die Müngstener Brücke und die anderen Bauwerke auf die Liste der Unesco gelangen – in einer Art Huckepack-Verfahren. In Deutschland, Italien und Frankreich wären die Aussichten deutlich geringer. Denn deren Listen sind erst vor kurzem aktualisiert worden. „In den Tagen von Porto haben wir einen großartigen Spirit erlebt, der uns weitertragen wird“, sagt Remscheids Technischer Beigeordneter Peter Heinze. „Diese Energie nehme ich mit nach Hause. Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Welterbe-Kongress im kommenden Jahr. Bis dahin werde ich mich überall in Remscheid für diese Bewerbung stark machen.“

Klammer zur Tourismusförderung enger knüpfen

Mit Portugals Kulturminister haben die Bergischen einen bedeutsamen Kontakt hinzugewonnen, der als künftiger Faktor nicht zu unterschätzen sei. Luis Filipe Castro Mendes kündigte beim Treffen in Porto an, das Gespräch mit seiner deutschen Kollegin in Berlin zu suchen und so für das Projekt einzutreten.

Parallel soll nun vor allem auf Arbeitsebene das Tempo gesteigert werden. In Porto wurde vereinbart, dass Solingen jetzt dafür die Federführung übernimmt und im engen Austausch mit den Partnern die weiteren Schritte plant. Die Organisationsstruktur werde in den kommenden Monaten aufgebaut. Zudem soll die Klammer zur Tourismusförderung enger geknüpft werden. Für Herbst ist bereits ein Treffen in Solingen vereinbart, heisst es aus dem Rathaus.

Dritter Welterbe-Kongress wird 2019 in Italien stattfinden

Der kommende und damit der dritte Welterbe-Kongress wird 2019 in Italien stattfinden. Das ist bereits beschlossen – mit dem Ziel, dann die beiden Bahn-Gesellschaften Frankreichs und Portugals ins Boot zu holen. „Auf diesem Kongress werden wir dann neue Ergebnisse unserer internationalen Arbeitsgruppe präsentieren“, sagt Carsten Zimmermann.

Er ist bei der Stadt Solingen Abteilungsleiter für die Strategische Planung im Büro des Oberbürgermeisters und Projekt-Manager für die Welterbe-Bewerbung. „Wir bauen unser internationales Netzwerk aus, indem wir immer mehr Experten für unser Ziel gewinnen, die von der Bedeutung der herausragenden Eisenbahn-Brücken überzeugt sind. Es fühlt sich gut an, wie alles wächst. Ich habe ein gutes Gefühl.“ Auch die Resultate aus der Tourismusförderung sollen in Italien 2019 präsentiert werden.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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