SOLINGEN (mh) – Seit 30 Jahren sitzt er im Schatten der Evangelischen Kirche am Walder Rundling – der Schleifer an der Pliestscheibe. Die Bronzeskulptur wurde von dem Bildhauer Henryk Dywan geschaffen und 1987 eingeweiht.
Skulptur wurde 1987 eingeweiht
Die Plastik stellt einen Schleifer dar, wie er an der Pliestscheibe sitzt und arbeitet. Neben ihm zahlreiche Rohlinge und Scheren. Beim Pliesten (Schleifen) verwendete man eine Holzscheibe aus Eichen- oder Buchenholz, die mit Leder bezogen und mit Schmirgel beleimt war. Der Schleifer trägt Mütze und Arbeitskluft, detailgetreu nachgestellt.
Detailgetreue Nachbildung
Plastiker Henryk Dywan, geboren 1933 in Westpreußen, war drei Jahre Schüler des Osnabrücker Bildhauers Ludwig Nolde (1888 – 1958). Dann wechselte er an die Kölner Werkschulen, wo er bei Prof. Ludwig Gies, Bildhauer, Medailleur und Hochschullehrer (1887 – 1966), sein Studium aufnahm.
Seit 1960 ist der bekannte Künstler in Solingen ansässig. Zahlreiche seiner Kunstwerke schmücken das Solinger Stadtbild, wie der in Lebensgröße erschaffene Klingenschmied und sein Geselle auf dem Alten Markt oder der an eine Spielzeugpuppe erinnernde Tirwelspitter auf der Hauptstraße.
Erinnerung an Solingens Handwerkstradition
Mit dem Schleiferdenkmal hat Dywan eine Plastik erschaffen, die an die für Solingen typische handwerkliche Tradition erinnert. Das Kunstwerk war eine Schenkung des Lions-Clubs Solingen zu dessen 25-jährigem Bestehen. Der 1962 gegründete Club engagiert sich ehrenamtlich für soziale und gemeinnützige Zwecke.