SOLINGEN (bgl) – Die Innenstadt und die arg gebeutelte Hauptstraße müssen einen weiteren schweren Schlag hinnehmen. Wie die Galeria Kaufhof GmbH am Freitag mitteilt, endet der Mietvertrag für die Filiale des Kaufhofs Solingen an der Hauptstraße am 31. März 2019. Der Aufsichtsrat der Galeria Kaufhof GmbH hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, dass der Mietvertag über diesen Termin hinaus nicht verlängert wird.
Grund für diese Entscheidung sei die fehlende wirtschaftliche Perspektive am Standort für die Filiale mit einer Verkaufsfläche von rund 7.400 Quadratmetern. Wie die WirtschaftsWoche heute berichtet, seien zudem erhöhte Mietforderungen für die Schließung der Filiale ursächlich.
37 Mitarbeiter von Schließung betroffen
„Wir bedauern, die Filiale in Solingen nicht mehr über den 31. März 2019 hinaus weiterbetreiben zu können. Gerade mit Blick auf unsere treuen Kunden hätten wir die Galeria Kaufhof an diesem Standort natürlich gerne fortgeführt. Dies ist jedoch aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Auch die anhaltend negative Entwicklung des innerstädtischen Umfelds mit hoher Fluktuation und erheblichem Leerstand hat dazu beigetragen“, erklärt Filialgeschäftsführerin Bettina Otten, die die 37 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter persönlich über die Entscheidung des Warenhauskonzerns informiert habe.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen nun schnellstmöglich gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen sozialverträgliche, individuelle Lösungen gefunden werden, heisst es aus der Unternehmenszentrale des Kaufhofs. Für die Kunden werde sich in den kommenden Wochen zunächst nichts ändern. Über den Start des Räumungsverkaufs will man rechtzeitig informieren.
Kaufhof trennt sich von unrentablen Häusern
„Als Warenhausunternehmen ist es unsere wirtschaftliche Pflicht und unsere Verantwortung allen Mitarbeitern gegenüber, uns von nicht rentablen Häusern zu trennen“, sagt Armin Devender, Verkaufschef der Galeria Kaufhof GmbH. „Für die Zukunftsausrichtung von Galeria Kaufhof haben wir Anfang 2018 ein umfassendes Transformationsprogramm gestartet. Es zielt darauf ab, unseren Umsatz und Ertrag zu steigern sowie gleichzeitig die Kosten nachhaltig zu optimieren. Dazu zählt auch, einerseits Filialen zu modernisieren, andererseits das Filialportfolio kontinuierlich zu überprüfen“, so Devender weiter.
Mit dem Weggang des Warenhauses wird auch die obere Hauptstraße ein verändertes Gesicht bekommen. Zuletzt meldete Intersport Borgmann den Umzug von der unteren Hauptstraße in die Clemens-Galerien. Dort wird auch eine neue Filiale der Drogeriekette Rossmann eröffnen.
Das Problem sind nicht Mieten, der Kaufhof oder irgendetwas, was mit Solingen zu tun hat.
Einzelhandel, wie wir ihn kennen, nähert sich dem Ende und wird zum Exoten. Wohlgemerkt: in Städten, wo Einkaufen nur „Zweck“ ist im Sinne von Beschaffung. Wo Einkaufen „Lust“ ist im Sinne von emotionalem Vergnügen, wird (Boutique-) Einzelhandel weiterleben, sogar belebter werden. Wenn die Solinger City nicht bald in eine „Ausgeh-Landschaft“ umgewandelt wird, ist sie definitiv so nicht mehr zu halten. Und dass sich hier eine massive Kneipenlandschaft bildet, ist sowieso fraglich. Also: EU-Zuschüsse besorgen, und die Innenstadt in Deutschlands erste Senioren-City verwandeln …. :-))
Solingen verwaist zum Altenheim..
Hier ist dringend was zu tun um junge Leute wieder in die Innenstadt zu locken nicht mit Billigläden oder Dönerbuden,Frisöre und Handyläden.. Kein Wunder das hier alles Ausstirbt bzw. woanders Eingekauft wird..