Start Aktuelles Raoul Brattig: Breiten- und Spitzensport in Solingen

Raoul Brattig: Breiten- und Spitzensport in Solingen

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OB-Kandidat Raoul Brattig (FDP) sieht den Sport in Solingen gut aufgestellt, wünscht sich aber trotzdem mehr Förderung in Breiten- und Spitzensport. (Foto: © Bastian Glumm)
OB-Kandidat Raoul Brattig (FDP) sieht den Sport in Solingen gut aufgestellt, wünscht sich aber trotzdem mehr Förderung in Breiten- und Spitzensport. (Foto: © Bastian Glumm)
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SOLINGEN (bgl) – Sport und Bewegung sind gut für Körper und Seele. Das ist bekannt. Dabei spielt es zunächst erstmal keine große Rolle, ob man organisiert Sport treibt oder für sich allein. Sport im Verein kann zudem eine gesellschaftlich tragende Rolle übernehmen und sowohl integrative als auch inklusive Aufgaben übernehmen. Das weiß auch Raoul Brattig, Oberbürgermeisterkandidat der Solinger FDP. „Sport ist gerade vor dem Hintergrund von Corona ein wichtiges Thema. Den Leuten fehlt die Bewegung, wenn sie überwiegend zu Hause sein müssen“, sagt der 28-Jährige. Aufgrund der Lockerungen der vergangenen Wochen sind aber inzwischen die Sportstätten für die Öffentlichkeit wieder zugänglich. Auch Fitness-Studios dürfen wieder öffnen und Gäste begrüßen.

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Integrative und inklusive Aufgaben des Breitensports

„Neben dem gesundheitlichen Aspekt hat der Sport einen ganz großen integrativen Stellenwert. Menschen aus anderen Kulturbereichen, die zu uns nach Solingen kommen, werden hervorragend eingebunden. Auf dem Fußballplatz spielt es zunächst keine Rolle, welche Sprache man spricht. Es ist viel wichtiger, wie gut man mit dem Ball umgehen kann“, betont Raoul Brattig.

In Solingen sei man diesbezüglich sehr gut aufgestellt. Zahlreiche Vereine würden in der Klingenstadt ein breites Spektrum an sportlicher Aktivität anbieten. „Der Sport hat eine zentrale Bedeutung, dass wir als Stadt zusammenwachsen“, macht Raoul Brattig deutlich, der sich dennoch eine größere Förderung der Solinger Vereinslandschaft wünscht.

Sport und Vereinen Wachstum ermöglichen

Oftmals seien vor allem bürokratische Hürden für die Vereine nur ganz schwer zu nehmen, wenn es beispielsweise darum geht, die eigene Infrastruktur auszubauen. Vor allem dann, wenn Vereine Hallen und Plätze nur nutzen und nicht die Eigentümer sind. „Das wäre dann eine Aufgabe der Stadt, zu Gunsten der Vereine zu agieren und beispielsweise Grundstücke zu überschreiben. So haben am Ende des Tages alles etwas davon“, meint Lokalpolitiker Brattig. Denn auf diese Weise könnten auch Sportvereine, die Platz oder Halle nur nutzen und nicht besitzen, entsprechende Fördermittel für die Infrastruktur beantragen.

Die Jahnkampfbahn in Wald. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Die Jahnkampfbahn in Wald. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

In Sachen BHC-Halle eine große Chance vertan

„Wir haben in Solingen nicht nur viele Sportangebote, wir haben auch sehr guten Sport, der weit über die Grenzen der Klingenstadt hinaus bekannt ist“, zeigt Brattig auf. Dazu gehörten beispielsweise Leuchttürme wie die Baseballer der Alligators, die Volleys oder die Solingen Paladins. „Diese sollte man viel stärker in den Fokus rücken, um vielleicht auch ein Gemeinschaftsgefühl für Solingen entwickeln zu können“, fordert Raoul Brattig. Das sei bei Handball-Erstligist Bergischer HC (BHC) schwieriger, da man bekanntermaßen nur einige Heimspiele in der Klingenhalle zu sehen bekommt.

„Wir hatten eine einmalige Chance, die BHC-Halle nach Solingen zu bekommen und damit Bundesligasport. Und das wurde dann mit Debatten darüber zerredet, ob sich die Halle lohnt und ob man sie ausgelastet bekommt“, bedauert Brattig. Hier hätte man zum Wohle Solingens für den Verein und einen Investor agieren sollen. Während eine Halle im Gewerbegebiet Piepersberg vom Tisch ist, wird dafür ein Neubau in Wuppertal wahrscheinlicher. Brattig: „Wir haben hier eine einmalige Chance vertan.“

Brattig: „Wir haben in Solingen Talente“

In Sachen Breitensport sei der Fußball in Solingen sehr gut aufgestellt, findet der liberale Politiker. Viele Vereine würden die Klingenstadt bereichern und vor allem mit ihrer Jugendarbeit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Schwieriger wird es in Solingen, wenn Vereine Ambitionen hätten, jenseits der Landesliga spielen zu wollen. Solingen sollte hier seine Ansprüche hochschrauben, meint Raoul Brattig. Denn „wir haben ja in Solingen gute Fußballer, ich nenne hier nur mal Christoph Kramer als ganz prominentes Beispiel. Talente sind vorhanden, die jedoch irgendwann abgefischt werden“, beobachtet Brattig.

Die Solingen Alligators spielen erfolgreich in der Baseball-Bundesliga. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Solingen Alligators spielen erfolgreich in der Baseball-Bundesliga. (Foto: © Bastian Glumm)

Für Fußballer mit professionellen Ambitionen sei Solingen derzeit einfach zu uninteressant. Gleichzeitig tun sich Vereine schwer, nach oben zu schauen. Das liege auch daran, dass man perspektivisch keine Spielstätten anbieten könne, die für höhere Ligen zugelassen seien.

Vereinen fehle es an Perspektiven

„Als ersten Schritt bräuchten wir natürlich einen Verein, der gerne weiter oben spielen würde. Aber es muss auch eine Stadt geben, die einem Verein entsprechende Flächen und Spielstätten zur Verfügung stellt“, macht Raoul Brattig deutlich. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre zumindest ein Platz in Solingen, wo die theoretische Bereitschaft erkennbar wäre, diesen perspektivisch ausbauen zu können.

Das sei in Solingen derzeit nicht der Fall und müsse sich ändern, so Raoul Brattig. „Das ist ein langsamer Entwicklungsprozess, man wird nicht heute 30 und morgen dann 3.000 Leute im Stadion haben. Aber den Vereinen müssen Perspektiven geboten werden.“

eSports als große Möglichkeit verstehen

In einer neuen Form des Sports sei Solingen aber recht weit vorne mit dabei: Und zwar bei den eSports. „Immer mehr große Vereine stellen ja ihre eigenen Gaming-Mannschaften auf, wir haben da in Solingen einige sehr aktive Leute. Ich sehe das als riesige Chance, da sich dieses Feld in der Entwicklung befindet. Als Solingen könnte man das viel aktiver fördern und herausstellen“, fordert Brattig.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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