SOLINGEN (bgl) – Heizungskeller sind nicht unbedingt bekannt dafür, dass dort sehr viel Platz ist. Meist ist es außerordentlich eng und man hat nicht sehr viel Bewegungsfreiheit. In der Heizzentrale im Neubauprojekt „OLBOpark“ an der Straße Heiligenstock ist das anders. Geräumig und gleichzeitig vollgestopft mit hochmoderner Heiztechnik präsentiert sich die Zentrale im Keller des Neubauprojektes. Die Wärme-, Warmwasser- und Hausstromversorgung wurde in Kooperation mit dem Bauträger Plan8 Group GmbH von den Stadtwerken Solingen (SWS) umgesetzt.
„Wir haben hier eine Kombination aus Strom und Wärme realisiert. Ein Großteil des Stroms fließt direkt in das Gebäude und nicht ins Netz“, zeigt SWS-Geschäftsführer Andreas Schwarberg die Besonderheit dieses Projektes auf. Zum Einsatz kommt die Kraft-Wärme-Kopplung in Form eines Blockheizkraftwerks (BHKW) des Herstellers Elco mit einem Leistungsspektrum von 30 kW für die Elektrik und weiteren 57 kW für die Wärme.
20 Prozent weniger CO2-Emissionen
„Wir haben in Solingen einen Wohnbestand, der älter und energetisch sanierungsbedürftig ist“, so Andreas Schwarberg. plan8 und die Stadtwerke setzen in Ohligs bereits das zweite Projekt um, das so genannten Mieterstrom anbietet. Der Clou: Das BHKW wandelt den Brennstoff Erdgas hier in Strom und Wärme um, was sehr viel weniger CO2-Emissionen produziert. Auf diese Weise spare man jährlich rund 37 Tonnen ein, was etwa 20 Prozent weniger sind, als bei einem herkömmlichen Heizsystem.
Ein Plus für den Umweltschutz. Und für die Brieftasche der Mieter: „Der Strom ist für die Mieter hier deshalb etwa zwei Cent billiger“, erklärt SWS-Projektleiter Frank Scharrenberg. Das Blockheizkraftwerk versorgt insgesamt 86 Wohneinheiten im Neubau, der in mehrere einzelne Segmente und vier Gebäude unterteilt ist. Rund 7150 Quadratmeter Nettofläche werden so insgesamt mit Wärme, Warmwasser und Strom versorgt.
Energiewende im Heizungskeller im „OLBOpark“ angekommen
Der Solinger Sanitär- und Heizungsbetrieb Scholz installierte das kombinierte Wärme- und Strom-System im OLBO-Komplex. „Für uns ist es natürlich immer eine spannende Sache, ein Projekt in dieser Größenordnung umsetzen zu können. Es ist schon etwas anderes, als die Gastherme an der Wand des Zweifamilienhauses“, erklärt Burkhard Scholz, Geschäftsführer des Unternehmens. Rund 300.000 Euro wurden insgesamt investiert, um Wärme, Warmwasser und Strom umweltfreundlich zu realisieren.
„Alles, was hier steht, ist individuell umgesetzt worden. Nichts ist von der Stange“, macht Burkhard Scholz deutlich. Zumindest im „OLBOpark“ in Ohligs ist somit die Energiewende im Heizungskeller angekommen. Bis zum Jahr 2020 sollen insgesamt 25 Prozent der Stromerzeugung aus energieeffizienter Kraft-Wärme-Kopplung generiert werden, so die Vorgabe der Bundesregierung. Dieses Ziel stimmt mit der Ausbaustrategie des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Solingen überein. Der Zubau von Anlagen im privaten Haus- und Wohnungsbau soll daher zunehmen.