Start Aktuelles Atelier AndersARTig: 13zehn – ein Live-Hörspiel mit Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas

Atelier AndersARTig: 13zehn – ein Live-Hörspiel mit Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas

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In einem spannenden Live-Hörspiel präsentierten Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas am Freitag im Atelier AndersARTig ihren neuen Mysterythriller 13zehn. (Foto: © Martina Hörle)
In einem spannenden Live-Hörspiel präsentierten Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas am Freitag im Atelier AndersARTig ihren neuen Mysterythriller 13zehn. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – „Ich bin in der Hölle. Seit sieben Tagen schon. Und ich werde in diesem verschissenen Wald sterben. Aber nicht heute.“

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So heißt es in dem Prolog des Mysterythrillers 13zehn. Daniel Juhr und Daniel Kohlhaas präsentierten am vergangenen Freitag im Rahmen einer Leseshow Passagen aus ihrem neuen Werk. Rund 30 Zuhörer hatten sich im Atelier AndersARTig versammelt und hörten gespannt zu. Es war mucksmäuschenstill.

Kurz zum Inhalt:
In „Rosebud“ sieht Stephan, der aufgrund seiner Vergangenheit Pfarrer geworden ist, wie jemand von einer Brücke in die Tiefe stürzt. „Roukan“ erzählt von der kleinen Agnes, die mit ihren Eltern auf einem alten Hof lebt. Die Mutter flieht mit ihrer Tochter in einer Nacht- und Nebel-Aktion. Über einen folgenschweren Unfall im Westerwald, bei dem eine Frau sowohl Mann als auch Sohn verliert, berichtet die Episode „Rattenkinder“.

13zehn: Abgründe der menschlichen Seele

In vier Geschichten spielen die Autoren mit der Angst, erzählen von Abgründen der menschlichen Seele, von Verlust, von Dunkelheit. Aber auch von geheimen Sehnsüchten, Geheimnissen und Mysterien. Als Cliffhanger lassen die Autoren am Ende jeder Episode eine neue Figur auftauchen, ohne dass Näheres über sie bekannt wird. Die Vorgeschichte folgt erst später. Der Leser bleibt im Ungewissen. Und doch ist jede Geschichte in sich abgeschlossen. Trotzdem besteht eine Verbindung. Nur wer den letzten, den fünften Teil liest, dem erschließen sich die geheimnisvollen Zusammenhänge. Dieser Teil hinterfragt alles, woran man bei 13zehn bis dahin geglaubt hat.

Während der Lesung war es mucksmäuschenstill. Rund 30 Zuhörer lauschten gespannt den Erlebnissen der Figuren. (Foto: © Martina Hörle)
Während der Lesung war es mucksmäuschenstill. Rund 30 Zuhörer lauschten gespannt den Erlebnissen der Figuren. (Foto: © Martina Hörle)

Die verschiedenen Begebenheiten finden durchweg am und um den 13. Oktober statt, nur in verschiedenen Zeiten. Die Ereignisse erstrecken sich über einen Zeitraum von achtzig Jahren, unter anderem erkennbar durch Songs aus den betreffenden Jahren, beispielsweise den am 13.10.1979 herausgebrachten Titel „Highway to Hell“ von AC/DC, der in „Rosebud“ zu hören ist. Immer wieder spielen Brücken eine wichtige Rolle. Auch das Tattoo auf dem Cover taucht im Buch erneut auf. Die Schreibweise 13zehn steht in Verbindung mit dem Protagonisten. Viele Andeutungen, nichts Konkretes. Fährten werden gelegt.

Spannendes Live-Hörspiel

Mit ihrem spannenden Live-Hörspiel brachten die Autoren eine gelungene Kombination aus Lesung, Präsentation und musikalischer Untermalung. Stimmungsvolle Bilder – Kerzen, Regen und ein einsamer Wolf – unterstrichen als Hintergrund die geschichtlichen Inhalte. Musikalische Sequenzen verstärkten den mystischen Effekt. Juhr und Kohlhaas lasen mit verteilten Rollen aus dem Leben der von ihnen geschaffenen, überaus komplexen Figuren. Als Intro lief der Prolog, gesprochen von Schauspieler Thomas Kautenburger, dessen markante Stimme den Worten einen fast schaurigen Charakter verlieh.

Die einzelnen Passagen wurden mit stimmungsvollen Bildern untermalt. Der Wolf gehört zu der Erzählung „Roukan“. (Foto: © Martina Hörle)
Die einzelnen Passagen wurden mit stimmungsvollen Bildern untermalt. Der Wolf gehört zu der Erzählung „Roukan“. (Foto: © Martina Hörle)

Im Gegensatz dazu gab es zwischen den Leseproben vergnügliche Anekdoten, bei denen die beiden Daniels von der Entstehung ihres gemeinsamen Werkes berichteten, aber auch aus dem privaten Umfeld plauderten. Immer wieder brachen die Zuhörer in herzhaftes Lachen aus.

Ursprünglich hatten vier Autoren an diesem Werk arbeiten wollen. Letztendlich waren es dann zwei. „Zwei Autoren. Vier Geschichten. Ein böses Ende klingt natürlich auch viel besser als Vier Autoren. Vier Geschichten. Ein böses Ende“, so das Fazit mit einem Augenzwinkern.

Die Autoren:
Daniel Juhr ist seit rund 20 Jahren als Journalist, Texter, Autor und Verleger tätig. Der im Westerwald geborene Daniel Kohlhaas hat schon früh mit der literarischen Arbeit begonnen, zunächst vorwiegend Prosa und Lyrik. 2008 widmete er sich seinem ersten Thriller „Adams Väter“.

Das gemeinsame Schreiben sei enorm spannend und außergewöhnlich gewesen. Man habe ja nicht zusammen vor dem Rechner gesessen, sondern getrennt voneinander geschrieben. „Die Fährten, die man legt, müssen natürlich abgesprochen werden“, so Kohlhaas. „Anderes hat sich durch Zufall beim Schreiben entwickelt. Einzelne Figuren trifft man in mehreren Geschichten wieder.“ Jeder hatte autark an seinen Texten gearbeitet. Am Ende wurde alles aufeinander abgestimmt.

Option auf eine Verfilmung

Herausgekommen ist ein innovatives Werk voller mystischer Ereignisse, doch absolut realistisch. Es erzählt von den Abgründen der menschlichen Seele, aber auch von deren Sehnsüchten. Schicksalhaft, manchmal böse, bedrückend – und überaus spannend. „Etwas Besseres haben wir bislang noch nicht geschrieben“, sind sich die Autoren einig.

Wenn es nach den  Plänen von Juhr und Kohlhaas geht, wird dieses Buch verfilmt. „Eine Produktionsfirma hat uns einen Vertrag für eine einjährige Option zugeschickt.“ Vorher wird aber die Produktion eines Hörbuchs in Angriff genommen. „Es wird ein Zwischending zwischen Hörspiel und Hörbuch.“

13zehn, ein Mysterythriller. 320 Seiten, Hardcover, Ladenpreis 19,90 Euro, ISBN 978-3-942625-51-7 (Foto: © Veranstalter)
13zehn, ein Mysterythriller. 320 Seiten, Hardcover, Ladenpreis 19,90 Euro, ISBN 978-3-942625-51-7 (Foto: © Veranstalter)

Dabei wollen sie mit vielen Normen brechen, die mit einem klassischen Hörbuch verbunden sind. Am Ende sollen zehn Sprecher daran beteiligt werden. Mehr Details werden noch nicht verraten. Auch hier halten die beiden die Spannung aufrecht.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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