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Brandgefahr: Ukraine-Flüchtlinge müssen Hotel „In der Straßen“ verlassen

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80 Flüchtlinge aus der Ukraine müssen das ehemalige Hotel
80 Flüchtlinge aus der Ukraine müssen das ehemalige Hotel "In der Straßen" in Oberburg verlassen. Die Bauaufsicht untersagte die Nutzung des Hoteltraktes. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Die Stadt Solingen muss umgehend rund 80 geflüchtete Menschen in anderen Unterkünften unterbringen. Bislang wohnen diese Ukrainerinnen und Ukrainer, die am vergangenen Wochenende nach Solingen gekommen sind, im früheren Hotel „In der Straßen“ in Oberburg. „Dort können sie aber auf keinen Fall bleiben, weil in dem Objekt gravierende Brandschutzmängel herrschen, die bereits seit 2008 bekannt und gutachterlich dokumentiert sind“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt am Freitag.

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Bauaufsicht untersagt Nutzung des Hoteltraktes

Aufgrunddessen erfolgte eine Nutzungsuntersagung für den Hoteltrakt durch die Bauaufsicht der Stadt Solingen. Eine Kernsanierung wäre notwendig, um das Gebäude sicher zu machen. Im jetzigen Zustand würde es die Feuerwehr hingegen als „Feuerfalle“ bezeichnen, aus der im Notfall keine Rettung möglich wäre, so das Rathaus weiter. Beim Objekt „In der Straßen“ handelt es sich um ein mehrhundertjähriges Fachwerkhaus mit offener Bauweise.

Zwischen den Gaststättenräumen und den Hotelzimmern würden die Brand- und Rauchschutz-Abtrennungen fehlen. Durch die verwinkelte Bauweise und die Lage der Zimmer seien die Rettungswege aus den Zimmern der Obergeschosse nicht ausreichend gesichert. Die Elektrik sei marode.

„In der Straßen“: Hotelbetrieb bereits seit 2008 verboten

Aus diesem Grund wurde für diesen Gebäudeteil des Hauses „In der Straßen“ schon 2008 der Hotelbetrieb verboten. Dies sei dem Betreiber Andreas Heibach bekannt. Der Hotel-Betrieb ruht daher. Eine Kernsanierung wäre notwendig, um den Komplex den Brandschutzauflagen anzupassen, die von der Landesbauordnung vorgegeben sind. „Für deren Einhaltung und damit für die Sicherheit von Gästen und Personal zu sorgen, ist meine Pflicht“, sagt Feuerwehr-Dezernent Jan Welzel. „Daher kann ich es nicht verantworten, Menschen in diesem Gebäude unterzubringen, die aus einem Kriegsgebiet geflohen sind, um bei uns in Solingen als Gäste eine sichere Unterkunft zu finden.“

„Warum der Betreiber die Geflüchteten in der vergangenen Woche wider besseren Wissens in Oberburg aufgenommen hat, ist für die Stadt Solingen nicht nachvollziehbar. Die Verantwortlichen haben in dieser Woche den Kontakt zu Andreas Heibach gesucht, um die Situation zu besprechen und zu lösen. Er war aber für die Stadt aber kaum zu erreichen“, teilt die Stadtverwaltung mit.

Feuerwehr hat Brandwache eingerichtet

Die knapp 80 Menschen werden nun zügig verlegt. Die Organisation dafür übernehmen die Stadt und die Feuerwehr. Das gilt auch für die Suche nach Ersatzunterkünften. Selbstverständlich wird den Geflüchteten die Situation erklärt und auf den Zusammenhalt von Familienverbünden geachtet. Ziel ist es, möglichst private Unterkunftsangebote zu nutzen, die bei der Stadt in den vergangenen Wochen eingegangen sind. Sollte dies nicht ausreichen, wird auch Raum in städtischen Einrichtungen bereitgestellt.

Bis die Menschen das Haus „In der Straßen“ in Oberburg verlassen haben, wird die Feuerwehr eine Brandwache einrichten, um in der Zeit für Sicherheit zu sorgen. Eine solche Brandwache mit fünf Feuerwehr-Einsatzkräften und einem Fahrzeug war auch bereits in der vergangenen Nacht ständig im Einsatz. Wer aufgrund dieser speziellen Situation weiteren Wohnraum für geflüchtete Menschen in Solingen anbieten möchte, tut diese am besten über folgende Kontaktwege:

Telefon: 25 08 83 50

E-Mail: fluechtlingshilfe@solingen.de

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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