SOLINGEN (red) – Zwei Tage lang besuchte eine chinesische Delegation aus 22 Krankenhausmanagern und Pflegedirektoren das Städtische Klinikum Solingen und die Altenzentren der Stadt Solingen. Das Interesse galt dem Stellenwert der Pflege im Gesamtbild des modernen Krankenhausmanagements. Darüber hinaus wollten sich die Gäste einen Überblick über das übergreifende Versorgungsnetzwerk verschaffen und die Aufgabenteilung zwischen Krankenhäusern und Nachsorgeeinrichtungen kennenlernen.
Kooperationen im Gesundheitsbereich nehmen zu
„China und Deutschland kommen sich kontinuierlich näher. Auch die Kooperationen im Gesundheitsbereich nehmen zu“, sagte der Initiator der Studienreise, Dr. Qian Wang. Der Arzt leitet in Süddeutschland ein Unternehmen für Gesundheitsdienstleistungen und fördert den fachlichen und praktischen Austausch zwischen beiden Ländern. „Die Erfahrungen in Deutschland werden von meinen Landsleuten sehr geschätzt. Der Wissensbedarf, wie man medizinische und pflegerische Versorgung effektiv gestalten kann, ist enorm“, so Wang.
Erfahrungsaustausch und Vergleich Deutschland China
Deutsche und chinesische Krankenhäuser seien sich in ihrer Grundstruktur ziemlich ähnlich. Die Bauweise, die Infrastruktur und die Ausstattung unterschieden sich kaum voneinander. Führe man sich allerdings die Größe und Bevölkerungszahl Chinas vor Augen – und in den Metropolen insbesondere auch die Bevölkerungsdichte – so würden die Dimensionen klar, in denen chinesische Krankenhäuser ihren Versorgungsauftrag zu meistern hätten. Das Patientenaufkommen und die Fallzahlen lägen weit über den Erfahrungswerten hierzulande.
Da es keine Trennung zwischen dem ambulanten und stationären Bereich durch die niedergelassenen Praxen und Krankenhäuser – wie in Deutschland – gäbe, komme demnach jeder Patient zur Behandlung ins Krankenhaus. Die Finanzierung – wie auch die sachgerechte Vergütung dieser Leistungen – stelle Chinas Krankenhausmanager vor große Herausforderungen. Die Gäste waren beeindruckt, in der Kürze der Zeit Einblicke in gleich zwei kommunale Einrichtungen bekommen zu können. Im Klinikum wurden ihnen die Besonderheiten des Managements und der Führung eines Krankenhauses der Maximalversorgung in der städtischen Trägerschaft erläutert und das Campus-Konzept vorgestellt.
Anschließend Besuch im Gerhard-Berting-Haus
Bei einer Führung stellten Ärzte und Pflegende ihre Aufgabengebiete vor, u.a. im Bereich der stationären Versorgung auf einer Intensivstation sowie in der Funktionspflege am Beispiel der Anästhesie- und OP-Pflege im Zentralen Operationsbereich sowie im Aufwachraum. Im Gerhard-Berting-Haus informierten sich die Gäste später über den organisatorischen Aufbau der Altenzentren und lernten die Schwerpunkte des Versorgungsauftrags kennen. Ein anschließender Rundgang half beim Verständnis der Unterschiede zwischen der Aufgabenstellung des Klinikums und einer vollstationären Pflegeeinrichtung.