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Dank Anmietungsfonds: Erste neue Mieter in der Innenstadt

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Eines der Sorgenkinder der Solinger Innenstadt ist die untere Hauptstraße. Hier bestimmen Leerstände das Bild. (Foto: © Bastian Glumm)
Eines der Sorgenkinder der Solinger Innenstadt ist die untere Hauptstraße. Hier bestimmen Leerstände das Bild. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Der Anmietungsfonds WIN (Wagen.Investieren.Nutzen.) ermöglicht durch Mittel aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren“ (wir berichteten hier), dass Menschen mit kreativen Geschäftsideen ihren Platz in der Solinger Innenstadt finden. Zu diesem Zweck bringen Stadtentwicklungsplanung und Innenstadtmanagement engagierte Eigentümerinnen und Eigentümer mit potentiellen Neumieterinnen und Neumietern zusammen. Hierzu waren und sind viele Gespräche, Begehungen und Überzeugungsarbeit notwendig. Die Hartnäckigkeit zahle sich aus, die ersten Vermietungen von leeren Ladenlokalen, die mit ihrer neuen Nutzung die City beleben werden, sind unter Dach und Fach.

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Neues Café eröffnet am Fronhof

Bei einem Pressetermin wurden die ersten drei erfolgreichen Matches zwischen Eigentümern und Nutzern der Öffentlichkeit präsentiert. Die Vorstellung der neuen Nutzungen, die die Innenstadt zukünftig beleben werden, fand in dem Ladenlokal am Fronhof 11 statt, das an den Solinger Maziar Golchehr vermietet wurde. Er eröffnet dort am 31. Oktober das Café „Mina & Maya“, in dem es neben Kaffee auch so genannte Bubble Waffles zu kaufen gibt.

„Derzeit renovieren wir noch, aber ich freue mich schon darauf, die ersten Kaffeespezialitäten aus unserer eigenen Rösterei verkaufen zu können, sowohl die Bohnen als auch die Heißgetränke, die natürlich auch To Go angeboten werden.“ Das Interieur soll ein Eyecatcher werden mit Wänden in Backstein-Optik, einer LED-Plexiglaswand und coolen Sitzbänken. Die Bubble Waffles wird es dann in Papp-Tüten auf die Hand geben: „Das ist ein echter Foodtrend: unten die knusprige Waffel, darüber Softeis und Früchte der Saison, als Topping etwa Schokostreusel oder Cookies“, erklärt der engagierte Neu-Gastronom.

Geschäftsidee bezahlbar in der Solinger City realisieren

Sein Vermieter Olaf Koppenhagen unterstützt die Stadt Solingen dabei, dass junge Unternehmen ihre Geschäftsidee bezahlbar in der Solinger City realisieren können: „Dafür haben wir selbstverständlich auch unser Ladenlokal am Fronhof zur Verfügung gestellt. Gerade in Zeiten, da viele Geschäfte von Filialisten und Franchisenehmern belegt sind, sorgt ein neuer Mix von auch für Jungunternehmer bezahlbaren Ladenlokalen für Abwechslung in der Solinger Innenstadt.

So kann sich Solingen von andern Innenstädten abheben. Auch die Eigentümerinnen und Eigentümer von leerstehenden Geschäften profitieren, da sie recht unkompliziert neu vermieten können und sie als Vertragspartnerin und sichere „Zahlerin“ die Stadt haben. Mit diesem Konzept, so wünsche ich mir, werden wir in unserem Solingen in Zukunft eine individuelle Vielfalt von Einzelhändlerinnen und Einzelhändlern bekommen, die die Innenstadt nachhaltig prägen werden.“

Neues Kebap-Haus an der Hauptstraße

Belik Celik, 59, eröffnet an der Hauptstraße 70 zusammen mit seiner Familie das „Lokko Kebab-Haus“: „Bei uns wird es hausgemachte Feinkost und Spezialitäten vom Grill geben, unter anderem Kebab, aber auch andere raffinierte Speisen.“ Er verweist auf die lange Tradition guter Küche in seiner Familie, die aus der türkischen Stadt Gaziantep in Südostanatolien stammt.

„Gaziantep gilt als eine der führenden Städte der Gastronomie, weltweit. Seit Jahrhunderten versteht man sich dort unter anderem auf den Anbau von Oliven, Wein und Pistazien, und dieses Wissen wollen auch wir in unserem gehobenen Imbiss nutzen.“ So soll es auch wechselnde Meze, türkische Vorspeisen wie Hummus, Babagannus, Oliven- und Schafskäsepaste und gefüllte Weinblätter sowie schmackhafte Lammkoteletts geben. „Wer es deftig mag, der sollte auch unsere Linsensuppe probieren, nach altem Familienrezept“, empfiehlt Belik Celik.

Anmietungsfonds hilft neue Mieter zu finden

Seinem neuen Vermieter Fatih Bilgili aus Erkrath hat die Idee von Familie Celik gleich zugesagt: „Sie wollen mit Qualität und gutem Essen punkten, das gefällt mir.“ Selbstverständlich ist dem selbstständigen Fliesenleger auch wichtig, dass die Räume, in denen vorher eine Bäckereifiliale war, in gutem Zustand in neue Hände gingen und nun von den neuen Mietern herausgeputzt werden: „Der Anmietungsfonds hat wesentlich geholfen, neue Nutzer zu finden, darüber freue ich mich sehr. Deshalb bin ich ihnen dann auch mit der Miete entgegengekommen.“ Auch das Ladenlokal in der Hauptstraße 88 fand einen neuen Mieter.

In das Ladenlokal des Hauses Hauptstraße 88 zieht zudem eine Filiale der Manufakturprodukt-Linie „be U.“. Die Idee des Conceptstores basiert auf „Qualität zu fairen Preisen“, so der Kölner Unternehmer und „Erfinder“ von „be U.“, Klaus U. Walth, der bereits in Brühl ein solches Geschäft führt. „Wir setzen auf nachhaltige Produkte, etwa Textilien und Naturkosmetik, alles plastikfrei. Unsere bisherigen Erfahrungen sind sehr gut“, so Klaus U. Walth, „wir freuen uns, dass wir unsere Pläne in Solingen dank des Anmietungsfonds realisieren konnten und freuen uns auch nun bald auf die Eröffnung!“

Die Hauptstraße dümpelt seit Jahren vor sich hin. In den kommenden Jahren soll sich auch dort einiges tun. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Hauptstraße dümpelt seit Jahren vor sich hin. In den kommenden Jahren soll sich auch dort einiges tun. (Foto: © Bastian Glumm)

Nachhaltige Produkte an der Hauptstraße

Vermieter des rund 120 Quadratmeter großen Ladenlokals ist Domenico Agrusta. Über 30 Jahre lang befand sich im Erdgeschoss ein Friseursalon, doch im Frühjahr kam das Aus. Nun freut sich der Hausbesitzer, dass neues Leben in die Räume kommt: „Mir gefällt das Konzept des Stores und ich freue mich auch für die Solingerinnen und Solinger, dass es diese nachhaltigen Produkte nun hier in der oberen Hauptstraße zu kaufen gibt.“

Stadtdirektor Hartmut Hoferichter betont in diesem Zusammenhang, dass „Solingen und vor allem die Innenstadt von den nachhaltigen, positiven Impulsen des Anmietungsfonds profitieren und dadurch mehr Leben in die City gebracht wird“. Die beiden Innenstadtmanager Carolin Helmus und Simon Flick hoffen mit den ersten Erfolgen, weitere mögliche neue Nutzerinnen und Nutzer, mit denen sie bereits im Gespräch sind, motivieren zu können.

Mehr Engagement der Eigentümer gewünscht

Sie setzen auf weitere „Matches“ bei der Vermittlung von leeren Ladenlokalen und wünschen sich noch mehr Engagement von Seiten der Eigentümerinnen und Eigentümer: „Es gibt noch eine ganze Reihe leerstehender Ladenlokale zentral in der City, die wir unbedingt wieder mit neuen Nutzungen füllen und beleben wollen. Aber da braucht es eben auch weitere kooperative Gespräche mit Immobilienbesitzer und Nutzern, deren Konzepte zu dem vorhandenen Flächenangebot passen – da arbeiten wir dran.“

Mehr Infos zu Anmietungsfonds WIN: Innenstadtmanagement Solingen im coworkit Innenstadt Linkgasse 12, 42651 Solingen, 0175 181 0400, info@city2030-solingen.de

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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