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Farbenfrohe Quiltausstellung im Botanischen Garten

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Die vier eifrigen Näherinnen (v. li. Brigitte Diederich, Hildegard Ressos, Angelika Posse, Mechthild Kleinhans) gehören zu der Gruppe, die nunmehr seit 23 Jahren mit Begeisterung und Kreativität Quilts näht. (Foto: © Martina Hörle)
Die vier eifrigen Näherinnen (v. li. Brigitte Diederich, Hildegard Ressos, Angelika Posse, Mechthild Kleinhans) gehören zu der Gruppe, die nunmehr seit 23 Jahren mit Begeisterung und Kreativität Quilts näht. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Zwischen Sukkulenten und Bromelien hängen große und kleine farbenfrohe Decken. 17 begeisterte Näherinnen haben diese Quilts in vielen Stunden Handarbeit angefertigt. Sabine Schulz-Wolff vom Vorstand des Botanischen Gartens ist begeistert. „Da steckt unglaublich viel Arbeit und Energie drin. Diese leuchtenden Farben wirken schon toll zwischen all den Pflanzen.“

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Leuchtende Decken zwischen Pflanzen

Der Kontakt zu der Gruppe der emsigen Näherinnen war durch Dr. Hartmut Richter, Vorstandsmitglied, hergestellt worden. Dr. Richter betreut in der Gartenanlage das Kakteen- und Sukkulentenhaus. „Unseren Kurs gibt es schon seit 23 Jahren“, berichtet Mechthild Kleinhans von der VHS Bergisch Land. Die gelernte Erzieherin hatte vor vielen Jahren ihre Liebe zur Patchwork- und Quiltarbeit entdeckt und sich in diversen Fortbildungen ein breites Fachwissen angeeignet. „Ich habe früher gerne Westernfilme gesehen“, lächelt Kleinhans. „Da lagen häufig diese Decken auf den Betten. Ich habe mir gewünscht, so etwas nähen zu können.“

Aus grafischen Elementen hat Mechthild Kleinhans einen fantastischen 3D-Effekt erzeugt. Es sei wichtig, die Farben genau zu platzieren, weiß die Kursleiterin zu berichten. (Foto: © Martina Hörle)
Aus grafischen Elementen hat Mechthild Kleinhans einen fantastischen 3D-Effekt erzeugt. Es sei wichtig, die Farben genau zu platzieren, weiß die Kursleiterin zu berichten. (Foto: © Martina Hörle)

Wichtig sei hierbei präzises Arbeiten, betont die Fachfrau. Der Steppstich muss exakt ausgeführt werden. „Für eine etwa 180 x 200 cm große Decke braucht man schon mindestens 40 – 50 Stunden.“ Kursteilnehmerin Angelika Posse ergänzt: „Mich faszinieren die Möglichkeiten, neben gegenständlichen Motiven auch abstrakt zu arbeiten.“ Sie beschreibt die Zerschneidetechnik wie folgt: „Dreiecke werden auseinandergeschnitten und anders zusammengesetzt – oft mit überraschendem Ergebnis. Vor allem das Spiel mit den Farben gibt interessante Effekte.“ Niemand ist an Farben oder Formen gebunden. Es gibt traditionelle Vorlagen, aber ebenso die Möglichkeit, eigene Entwürfe zu gestalten. Gegenständlich, geometrisch, abstrakt – alles ist erlaubt. Posse ist bereits seit 20 Jahren Kursmitglied.

Erstaunliche Effekte durch Zerschneidetechnik

Hildegard Ressos arbeitet gerne mit Applikationen. Sie hat gerade einen Baltimore-Quilt angefertigt. „Ich bin schon seit den 70er Jahren infiziert“, lacht sie. Durch eine englische Austauschschülerin hatte sie seinerzeit diese Technik kennengelernt. In dem VHS-Kurs ist sie seit rund neun Jahren.

Enorm aufwändig, aber effektvoll ist das Muster „Dear Jane“, das schon im Amerikanischen Bürgerkrieg sehr gefragt war. Eine Decke besteht aus mehr als 150 Quadraten, jedes mit einem anderen Muster. Ein anderes Werk zeigt grafische Elemente mit beeindruckendem 3D-Effekt. „Die Tiefe entsteht nur durch die Farbe“, erklärt die Kursleiterin. „Man muss gut überlegen, an welchen Stellen die dunklen und hellen Stoffstücke richtig platziert sind.“

Sowohl im Kakteen- und Sukkulentenhaus als auch bei den Bromelien finden Besucher vielfältige Varianten der Quilts. Mal geometrisch, dann wieder abstrakt, mit und ohne Applikationen hängen sie als Leuchtpunkte zwischen den Pflanzen. (Foto: © Martina Hörle)
Sowohl im Kakteen- und Sukkulentenhaus als auch bei den Bromelien finden Besucher vielfältige Varianten der Quilts. Mal geometrisch, dann wieder abstrakt, mit und ohne Applikationen hängen sie als Leuchtpunkte zwischen den Pflanzen. (Foto: © Martina Hörle)

Während man unter dem Begriff „Patchwork“ ein Flickwerk aus verschiedenen Stoffstücken versteht, ist mit dem Quilten das Steppen von Hand oder mit der Nähmaschine gemeint. Beides wird gerne miteinander kombiniert. Die Steppdecken bestehen meist aus drei Lagen. Die Oberseite, auch Schauseite genannt, zeigt eines der wunderbaren Muster oder Ornamente. Als Zwischenlage dient ein wärmendes Vlies. Ein Tuch, eine Stoffbahn, manchmal auch ein Fleecestoff bildet die Unterseite. Alle drei Teile werden mit einem dekorativen Steppstich verbunden und oftmals mit Aufnähern verziert. Die Decken sind vielseitig verwendbar. Früher wurden sie vorwiegend als Gebrauchsdecken genutzt. Mittlerweile sind daraus kunstvolle Textilarbeiten geworden. Es gibt sogar Wettbewerbe und zahlreiche Ausstellungen dieser gekonnten Handarbeit.

3D-Effekt mit grafischen Elementen

Am Sonntag ist die Ausstellung in den Schauhäusern von 14 bis 18 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Spenden zum Erhalt des Botanischen Gartens sind willkommen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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