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Gemeinsames Gedenken am Wenzelnberg

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Jedes Jahr erinnern die Städte Langenfeld, Leverkusen, Remscheid, Solingen, Wuppertal und Leichlingen in einer gemeinsamen Veranstaltung an das Verbrechen und gedenken der Opfer. Am Sonntag richtete die Stadt Leichlingen die Veranstaltung aus. (Foto: © Bastian Glumm)
Jedes Jahr erinnern die Städte Langenfeld, Leverkusen, Remscheid, Solingen, Wuppertal und Leichlingen in einer gemeinsamen Veranstaltung an das Verbrechen und gedenken der Opfer. Am Sonntag richtete die Stadt Leichlingen die Veranstaltung aus. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Am 13. April 1945 melden sowjetische Truppen die Einnahme der Stadt Wien. Am gleichen Tag marschieren amerikanische Einheiten in Jena ein. Am 13. April 1945 wartet man in Solingen auf das Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Klingenstadt ist Teil des Ruhrkessels, in dem die Heeresgruppe B unter Generalfeldmarschall Walter Model seit dem 1. April mit mehreren hundertausend Soldaten eingeschlossen ist. Es ist nur noch eine Frage von Tagen, bis die Amerikaner erwartet werden. Auch in Solingen.

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Gestapo und SS werden zunehmend nervöser und wollen sich unbequemer Zeugen und politischer Gegner entledigen. Am 13. April 1945 werden 71 Männer aus verschiedenen Remscheider und Wuppertaler Haftanstalten in der Schlucht am Wenzelnberg von der Gestapo zusammengetrieben. Paarweise, an den Händen zusammengebunden, werden die Männer dort per Genickschuss ermordet. Ein so genanntes „Endphasenverbrechen“, derer es in den letzten Zügen des Zweiten Weltkriegs zahlreiche gibt.

Leichlingen richtete das Gedenken aus

Jedes Jahr erinnern im Wechsel die Städte Langenfeld, Leverkusen, Remscheid, Solingen, Wuppertal und Leichlingen in einer gemeinsamen Veranstaltung an das Verbrechen und gedenken der Opfer. Am Sonntag richtete die Stadt Leichlingen die Veranstaltung aus. Rund 300 Menschen kamen zum Mahnmal. „Wir stehen fassungslos davor, dass die Nazis sich anmaßten, allen Menschen das Recht auf Leben abzusprechen, die nicht in ihr rassistisches Weltbild passten oder sich ihren Untaten widersetzten“, sagte Frank Steffes (SPD), Bürgermeister der Stadt Leichlingen.

Rund 300 Menschen kamen am Sonntagvormittag am Wenzelnberg zusammen, um gemeinsam der Oper des Nationalsozialismus zu gedenken. (Foto: © Bastian Glumm)
Rund 300 Menschen kamen am Sonntagvormittag am Wenzelnberg zusammen, um gemeinsam der Oper des Nationalsozialismus zu gedenken. (Foto: © Bastian Glumm)

Die Bläser der Leichlinger Kantorei sorgten für den muskalischen Rahmen. Schülerinnen und Schüler des städtischen Gymnasiums Leichlingen trugen ihren Vortrag „Gegen das Vergessen“ vor. „Wenn wir uns heute vor den Toten verneigen und den Opfern gedenken, dann bekunden wir damit auch, dass wir uns unserer Geschichte stellen und die Erinnerung wachhalten wollen. Beim Gedenken geht es aber nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Gegenwart“, mahnte Frank Steffes.

OB Kurzbach für die Stadt Solingen am Wenzelnberg

Für die Stadt Solingen war Oberbürgermeister Tim Kurzbach vor Ort, ebenso sein Remscheider Amtskollege Burkhard Mast-Weisz sowie Landtagsabgeordneter Josef Neumann (alle SPD). Von den Städten und den zahlreich anwesenden Organisationen, Verbänden und Privatpersonen wurden Kränze niedergelegt.

Am 17. April 1945 nehmen amerikanische Einheiten die Stadt Solingen schließlich kampflos ein. Der Ruhrkessel besteht noch bis zum 21. April. Dann ergeben sich die letzten deutschen Einheiten. Ihr Kommandeur Walter Model erschießt sich am gleichen Tag in einem Wald bei Duisburg und entzieht sich so seiner Verantwortung. Die Täter vom Wenzelnberg werden nie zur Rechenschaft gezogen.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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