SOLINGEN (red) – Mit vielen städtischen Würdenträgern wurde die Solinger Synagoge 1872 an der Malteserstraße eingeweiht – und 66 Jahre später von den Nationalsozialisten in Brand gesteckt. Im Gedenken an die Opfer der Novemberpogrome von 1938 lädt auch in diesem Jahr wieder das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage in Kooperation mit der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, dem Jugendstadtrat Solingen und dem Arbeitskreis Christlicher Kirchen dazu ein, ein deutliches Zeichen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus zu setzen.
Mahngang zur Stadtkirche am Fronhof
Das Gedenken der Opfer der Reichspogromnacht findet am Dienstag, 9. November, um 13.30 Uhr auf dem oberen Schulhof des Gymnasiums Schwertstraße statt, wo einst die Synagoge stand. Zu den Anwesenden sprechen Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Leonid Goldbach, der Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Bergisch Land, bevor deren Rabbiner Chaim Kornblum den ersten Teil des Gedenkens mit einem Gebet beschließen wird.
Im Anschluss folgt, angeführt vom Jugendstadtrat Solingen, ein gemeinsamer Mahngang zur Stadtkirche am Fronhof. Dort findet unter Beachtung der 3G-Regeln ein Programm mit dem Titel „Gedenken und Verantwortung“ statt, bestehend aus Beträgen des Chores „The Voices“, Superintendentin Dr. Ilka Werner sowie des Jugendstadtrates.
Ausstellung „Golden America – A memoir“
Zu sehen ist zudem die Ausstellung „Golden America – A memoir“ von Abiturienten des Humboldtgymnasiums zur Biographie von Bella Tabak, die als Siebenjährige in der Pogrom-Nacht mit ihrem Kindermädchen Betty Reis im Keller des Solinger Stadthauses in „Schutzhaft“ genommen wurde.