SOLINGEN (mh) – Aus dem Kesselhaus ertönen Harfenklänge. Ein Cembalist spielt Musik aus alter Zeit. Musiker stehen mit ihren Instrumenten hoch oben auf dem alten Kessel. In der Schmiede einer der außergewöhnlichsten Orte zum Musizieren.
Cembalospiel auf altem Kessel
Bereits zum sechsten Mal treffen im LVR-Industriemuseum Maschinen auf Musik. Besucher erleben musikalische Präsentationen an besonderen Plätzen. Das Event, das in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal stattfindet, ist eine bewährte Kooperation mit der Musikschule Solingen. „Die Veranstaltung ist für uns ein absolutes Highlight“, sagt Diethelm Goldacker, stellvertretender Leiter der städtischen Musikschule. „Unsere Schülerinnen und Schüler freuen sich schon das ganze Jahr darauf, wieder in diesem besonderen Ambiente zu spielen.“
Das Konzept der parallelen Darbietungen in unterschiedlichen Räumen geht auf. Überall gibt es etwas zu erleben. Die gebotene Vielseitigkeit ist wirklich bemerkenswert. Ganz ungezwungen kann man überall reinhören. Die wunderbare Akustik bringt die Töne noch besser zur Geltung.
Parallele Darbietungen kommen an
Im Schlüssellager kommen Streich- und Tasteninstrumente zum Einsatz. Auch Bläser und Sänger zeigen in abwechslungsreichen Darbietungen ihr Können. Den Auftakt in der Blechschneiderei bildet die Kotten Klub Big Band unter Leitung von Saxophonist Klaas Voigt. Der studierte Jazz- und Popmusiker unterrichtet einen Tag in der Woche in der Musikschule und hat 2013 die Gruppe ins Leben gerufen. Die Band bietet ein facettenreiches Repertoire von Jazz über Latin bis Rock.
Für das diesjährige Musikfest hat Voigt die Sängerin Sanna Städtler aus Haan eingeladen. „Wir kennen uns seit über 20 Jahren“, verrät die Sängerin, die mit kraftvoller Alt-Stimme die Besucher ganz schnell in ihren Bann zieht. „Ich fühle mich wohl auf der Bühne.“ Das spürt man deutlich, als sie Songs wie „Georgia on My Mind“ von Hoagy Carmichael und Cole Porters Song „Night and Day“ zum Besten gibt. „Somewhere Over the Rainbow“ darf natürlich nicht fehlen. Die Zuhörer sind begeistert und verlangen nach einer Zugabe. Band und Sängerin bekommen den wohl verdienten Applaus.
Big Band liefert schmissiges Programm
Das folgende Blockflöten-Ensemble „Die Frechen 13“ unter Leitung von Lehrer Engels hat ebenfalls großen Erfolg. Gespannt sitzen die Eltern im Zuschauerraum und warten darauf, dass es losgeht. Auch die folgenden Gruppen „BSE, Los Duplos, die Streicherklassen und das Zupfervorspiel zeigen eine breite Palette großartiger musikalischer Leistungen.
Zwischen den einzelnen Auftritten kann man sich mit Kaffee, Kuchen und Softdrinks stärken. Der Förderverein des Industriemuseums bietet leckeren selbst gebackenen Kuchen an. Die Nachfrage ist groß.
Selbst gebackener Kuchen vom Förderverein
„Ich finde es immer wieder toll, dass durch diese gemeinsame Veranstaltung mit der Musikschule viele Leute den Weg zu uns finden, die sonst gar nicht ins Museum gehen würden“, freut sich Nicole Scheda, Beauftragte des Bundesverbands Museumspädagogik e. V. für den Themenbereich „Kinder- und Jugendmuseum“. „Für uns eine gute Gelegenheit, unser breites Programm vorzustellen und zu zeigen, dass ein Besuch im Museum nicht langweilig sein muss.“