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Hochmodernes Roboter-Operationssystem neu im Solinger Klinikum

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Von der Leistungsfähigkeit des neuen „DaVinci-Roboter-Operationssystem“ im Solinger Klinikum überzeugte sich jetzt Oberbürgermeister Tim Kurzbach (mi.). Erklärten das System: Prof. Dr. Markus Heuser (re.), Chefarzt der Urologie im Klinikum, und Prof. Dr. Thomas Standl (li.), Medizinischer Geschäftsführer des Hauses. (Foto: © Bastian Glumm)
Von der Leistungsfähigkeit des neuen „DaVinci-Roboter-Operationssystem“ im Solinger Klinikum überzeugte sich jetzt Oberbürgermeister Tim Kurzbach (mi.). Erklärten das System: Prof. Dr. Markus Heuser (re.), Chefarzt der Urologie im Klinikum, und Prof. Dr. Thomas Standl (li.), Medizinischer Geschäftsführer des Hauses. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Das Klinikum Solingen hat jetzt ein „DaVinci-Roboter-Operationssystem“ angeschafft und führt damit bereits seit etwa zwei Wochen Eingriffe in den Fachbereichen Urologie und Viszeralchirurgie durch. „In der Urologie haben wir inzwischen bereits vier Operationen mit dem Roboter durchgeführt, die alle gut verlaufen sind“, berichtete am Montag Prof. Dr. Markus Heuser, Chefarzt der Urologie im Klinikum.

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Rund zwei Millionen Euro in OP-Roboter investiert

Das Haus an der Gotenstraße investierte rund zwei Millionen Euro in die Anschaffung des hochmodernen Roboter-Operationssystems: „Wir stehen vor zahlreichen Investitionen, das hier ist jetzt die erste große im Rahmen des Masterplans. Wir haben jetzt hier bei uns in Solingen den modernsten OP-Roboter der Welt in Betrieb“, betonte Dr. Martin Eversmeyer von der Geschäftsleitung des Klinikums, der gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Thomas Standl den Medien das neue OP-System präsentierte.

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Für den Roboter wurde ein eigener Operationssaal eingerichtet. Das System besteht aus einer Konsole, an der der Operateur – rund anderthalb Meter vom Patienten entfernt – sitzt. Dort schaut er in eine Optik und sieht das Operationsfeld hochauflösend und dreidimensional. Mit zwei Steuermodulen führt er von dort die Operation durch. Der eigentliche Roboter besteht aus vier Roboterarmen, zu denen die Bewegungen von der Konsole übertragen werden. Die Operationen werden minimalinvasiv durchgeführt, so dass die Roboterarme mit den Instrumenten über kleine Eintrittslöcher im Abdomen wirken können. Zum System gehört weiter ein Sichtwagen mit Monitor, auf dem die Operation verfolgt werden kann.

Dreidimensionale und zehnfach vergrößerte Sicht

Vorteil des Systems: Es ermöglicht eine dreidimensionale, zehnfach vergrößerte Sicht auf das Operationsfeld. Selbst kleinste Gefäße und Nerven sind für den Operateur deutlich zu erkennen. Dank wackelfreier Kameraführung, dem Tremorausgleich – sprich Stabilisierung der natürlichen Handmotorik (Zittern) – sowie den sieben Freiheitsgraden der Beweglichkeit und einer verbesserten Ergonomie sollen Operationen noch präziser, sicherer und für den Patienten weniger belastend durchgeführt werden. Denn bei Eingriffen mit dem „DaVinci“-System sind beispielsweise weniger Blutkonserven notwendig, als das bei „normalen“ Operationen der Fall ist. Die Patienten können zudem früher aus dem Krankenhaus entlassen werden.

„Wir wollen hin zu komplexeren Eingriffen“, betonte Dr. Peter Schenker, Chefarzt der Viszeralchirurgie im Klinikum. Operateure, OP-Pfleger und OTAs wurden alle intensiv auf das System fortgebildet. Der Einsatz des Roboters spielt seine Stärken ganz besonders bei Eingriffen „auf kleinstem Raum“ aus, wie das beispielsweise im männlichen Becken der Fall ist. „Man sieht einfach sehr viel besser. Wenn man zum Beispiel eine radikale Prostataentfernung vornimmt, so kann man die Muskulatur, die für die Kontinenzerhaltung verantwortlich ist, viel besser wahrnehmen. Auch die feinen Nerven, die durch das Becken zur Penisvorderseite laufen und für die Erektion erforderlich sind, lassen sich so ganz hervorragend schonen“, berichtet Prof. Dr. Markus Heuser.

Der Operateur arbeitet an einem Konsolenplatz, rund anderthalb Meter vom Patienten entfernt. (Foto: © Bastian Glumm)
Der Operateur arbeitet an einem Konsolenplatz, rund anderthalb Meter vom Patienten entfernt. (Foto: © Bastian Glumm)

Einsatz perspektivisch auch in der Gynäkologie

Mit der Anschaffung des OP-Roboters habe das Klinikum zudem einen großen Schritt in Sachen Konkurrenzfähigkeit gemacht, betonte die Geschäftsführung des Hauses am Montag. Denn Patienten würden inzwischen ganz gezielt Kliniken mit einem OP-Roboter zur Behandlung aufsuchen. „Es gibt eine hohe Verantwortlichkeit, niemand muss Angst haben. Es ist eine fantastische Technologie, aber eine sehr verantwortungsvolle Handhabung“, machte Prof. Dr. Thomas Standl deutlich.

Auch Oberbürgermeister Tim Kurzbach überzeugte sich am Montag persönlich von der Leistungsfähigkeit des hochmodernen Gerätes: „Wir investieren jetzt schon in die beste Medizin in der gesamten Region. Gleichzeitig suchen wir auch das beste Personal. Das ist genau die Mischung, die es braucht, um dieses Haus der Maximalversorgung für die Solingerinnen und Solinger zu stärken.“ Neben der Urologie und der Viszeralchirurgie ist es perspektivisch geplant, den OP-Roboter auch in der Gynäkologie einzusetzen.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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