Start Aktuelles „Ich brauch‘ Tapetenwechsel“ – Revue des Frauenchors der Klingenstadt Solingen

„Ich brauch‘ Tapetenwechsel“ – Revue des Frauenchors der Klingenstadt Solingen

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Mit „Ich brauch‘ Tapetenwechsel“ hatte der Frauenchor der Klingenstadt Solingen eine amüsante und unterhaltsame Revue auf die Beine gestellt. (Foto: © Martina Hörle)
Mit „Ich brauch‘ Tapetenwechsel“ hatte der Frauenchor der Klingenstadt Solingen eine amüsante und unterhaltsame Revue auf die Beine gestellt. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – „Willkommen in Tinas Therapie-Tempel“. So begann die szenisch-musikalische Revue des Frauenchors Solingen am Sonntag im Theater vor einem fast vollen Pina-Bausch-Saal.

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39 Sängerinnen und zwei Gastsänger boten einen vergnüglichen Nachmittag mit bekannten Songs aus Pop, Musical und Schlager. Die gängigen und ins Ohr gehenden Songs von Abba, Udo Jürgens und Joy Fleming wechseln mit schwungvollen Filmthemen aus Miss Marple und Mary Poppins. Kaum ein Stück, das die Zuhörer nicht kannten. Da wurde begeistert mitgeklatscht oder zumindest eifrig mit dem Fuß im Takt gewippt.

Kurz zur Handlung:
14 exzentrische Damen mit mehr oder weniger Altlasten im Gepäck treffen sich in der Kurklinik zur Therapiestunde bei Tina, einer zwar sehr bemühten, aber nicht wirklich fähigen Therapeutin, die – so wie es scheint – selbst Unterstützung bräuchte. Dargestellt wird die Traumatantratherapietussitante von Ingrid Schäfer.

Singen macht glücklich

Ihre Überzeugung „Singen macht glücklich“ ist das Einzige, was sie zu den Geschichten oder Problemen der anderen Damen vorbringen kann. Die öffnen sich mehr oder weniger zögernd und erzählen von ihren Schwierigkeiten. Schnell wird klar, woran sie leiden. Sie alle brauchen einen „inneren“ Tapetenwechsel.

Da sind Nella, Natalija und Nina (Anna Blasberg, Sigrid Broch und Nicole Sander), die keine Schokolade mögen und Theodora, die gar nichts bereut. Kristin Chuentim, hervorragend mit ihrer Intonierung von „Non, je ne regrette rien“, dem berühmten Chanson der großen Edith Piaf, erntete donnernden Applaus vom Publikum.

Kristin Chuentim war großartig bei der Intonierung des Chansons „Non, je ne regrette rien“. (Foto: © Martina Hörle)
Kristin Chuentim war großartig bei der Intonierung des Chansons „Non, je ne regrette rien“. (Foto: © Martina Hörle)

Ottilie, Sophie, Marianne und Liliane versammeln sich zur Titelmelodie von „Miss Marple“ rund um einen Tisch und spielen Karten. Der Einsatz: Ihre Männer. Die erste Stunde verging sehr vergnüglich wie im Flug. Nach der Pause ging es genauso schwungvoll weiter. Wohlverdienter Applaus war sowohl den Chormitgliedern als auch dem Orchester gewiss.

„Es ist unsere vierte Revue in sechs Jahren“, sagte Sabine Schaaf, Projektleiterin und zugleich die erste Vorsitzende des Vereins. Alle zwei Jahre gibt es eine neue Eigenproduktion. 60 Frauen im Alter von knapp 20 bis Mitte 80 gehören zum Ensemble des Frauenchors der Klingenstadt Solingen 1990 e. V. 2013 übernahm Stephanie Heine die Regie. Heine lebt in Freiburg und ist dort freiberuflich vor allem als Regisseurin für Musiktheater tätig. Zudem leitet sie die Mondo Musical Group des Studierendenwerks Freiburg.

Alle zwei Jahre neue Eigenproduktion

„Wenn wir etwas Neues einstudieren, kommt sie extra aus Freiburg hierher“, so Sabine Schaaf. An fünf Wochenenden, die ganz im Zeichen von Gesang, Tanzschritten und Choreografie stehen, trainiert die Regisseurin alle Mitwirkenden, denen sie sozusagen ihre Rollen auf den Leib schreibt. „Sie kennt uns schließlich schon seit ein paar Jahren“, betonte Schaaf. Daher kann sie die Rollen typengenau besetzen.“ Die Chormitglieder sind sehr stolz darauf, alle Solostücke mit Solisten aus den eigenen Reihen besetzen zu können.

Auch das Orchester konnte am Sonntag in vollem Umfang überzeugen. Das Sinfonieorchester der Philharmonischen Gesellschaft Düsseldorf e.V. wurde 1950 gegründet. Leiter und Chefdirigent Thomas Schlerka ist zugleich künstlerischer Leiter und Dirigent des Frauenchors der Klingenstadt Solingen.

Neue Mitglieder gesucht

„Ich brauch‘ Tapetenwechsel“ – menschliche Abgründe, mal komisch, mal grotesk – aber vor allem eine amüsante, unterhaltsame Inszenierung. Wer Spaß am Singen hat und den Frauenchor mit seiner Stimme unterstützen möchte, ist gerne gesehen. Besondere Voraussetzungen sind nicht erforderlich.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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